3 Fondsmanager über den globalen Konsum

Auch wenn sich die Anzeichen für ein Ende der Krise mehren, der Konjunktur-Turnaround wird nicht leicht. Diese Ansicht vertritt Olivier Blanchard, Direktor des Research Departments beim Internationalen Währungsfonds. UBS | 02.09.2009 10:08 Uhr
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Der Ausgleich globaler Ungleichgewichte kann nur gelingen, wenn den öffentlichen die privaten Ausgaben folgen und außerdem die US-Binnennachfrage von der Auslandsnachfrage als Konjunkturmotor abgelöst wird. In anderen Regionen, vor allem in Asien, muss hingegen der Binnenkonsum die Exportlastigkeit der Volkswirtschaften ablösen.

Drei Experten von UBS Global Asset Management erläutern, welchen Stellenwert für sie der Konsumgüter-Sektor derzeit beim Investment in Europa, Asien und in den USA hat.

Die drei zitierten Fondsmanager werden im Rahmen eines Pressefrühstücks am 15. September in Frankfurt ihre Anlagestrategien diskutieren. Sie erläutern ausführlich die Chancen und Risiken für die einzelnen Regionen und geben einen umfassenden Ausblick auf die weitere wirtschaftliche Entwicklung. UBS lädt Sie herzlich zu dieser Veranstaltung ein. (Einladung siehe PDF-Download in unserem Info-Center!)

Welche Rolle spielt der Konsumgüter-Sektor beim Investment …

… in den Vereinigten Staaten, Herr Chisari?

Chisari: Auch wenn wir als fundamental orientierter Investor versuchen, nicht aktiv zwischen Sektoren zu rotieren, sind wir derzeit vor allem in der US-Basiskonsumgüter-Branche (consumer staples) untergewichtet. Dieser Sektor setzt sich im Wesentlichen aus Unternehmen zusammen, die teuer sind, da weder die Höhe noch die Dauer des für sie erwarteten Ertragswachstums ihre aktuellen Bewertungen rechtfertigt. Im Bereich langlebiger Konsumgüter (consumer discretionary) sind wir übergewichtet, obwohl wir einen eher verhaltenen Ausblick für den US-Konsum als Ganzes haben. Unser Research hat mehrere Firmen ermittelt, bei denen wir selektiv Chancen nutzen.

Joshua Chisari ist Client Portfolio Manager bei UBS Global Asset Management in New York und Ansprechpartner bei Fragen rund um Investments in Wachstumswerte am US-Markt.

… in Europa, Frau Levi?

Levi: Bereits seit längerem halten wir etwas Abstand zu Wertpapieren von Unternehmen aus dem Konsumgüterbereich. An dieser Haltung wird sich bis auf Weiteres nichts verändern. Wir erwarten, dass der private Konsum in Europa auch weiterhin unter Druck bleiben wird. Das dürfte sich erst ändern, wenn es zum einen erste überzeugende Anzeichen für eine wieder sinkende Arbeitslosigkeit gibt. Zum anderen werden wir beim ersten Signal einer weniger expansiven Geldpolitik der Europäischen Zentralbank die Portfoliogewichtung zyklischer Werte sowie die Gewichtung von Finanzwerten senken und wieder in defensivere Werte beziehungsweise inflationsresistente Aktien umschichten.

Arielle Levi ist Portfolio Managerin des UBS (Lux) Equity Sicav – European Value (EUR) P-acc bei UBS Global Asset Management in Paris.

… in Asien, Herr Chatterjee?

Chatterjee: Konsum ist und bleibt eines der bestimmenden Themen und ein Wachstumsmotor in Asien. Getrieben wird der Konsum von Einkommenswachstum, Ersparnissen und einem niedrigen Verschuldungsgrad in zahlreichen Ländern dieser Region. Die Binnennachfrage wird durch den steigenden Wohlstand der asiatischen Konsumenten weiter steigen – wir gehen davon aus, dass der Wohlstand in Asien in den kommenden Jahren doppelt so schnell wachsen wird wie der in den USA. Urbanisation ist ein zweiter wesentlicher Wachstumstreiber. Die Konsumgewohnheiten der städtischen Bevölkerung werden sich wandeln, und auch die derzeit hohe Sparquote wird sich in Folge von Urbanisierungsprozessen verändern.

Projit Chatterjee, CFA, ist Capability Strategist im Bereich „Global Emerging Markets & Asia Pacific“ von UBS Global Asset Management. Er arbeitet am UBS-Standort in Singapur und verfügt über 13 Jahre Investment-Erfahrung.

Fonds im Fokus: UBS

Hintergrund: Kaufkraftentwicklung in den Weltstädten

UBS Wealth Management Research hat in seiner aktuellen Studie „Preise und Löhne 2009“ die Kaufkraftentwicklung in 73 Weltstädten untersucht. Oslo, Zürich und Kopenhagen zählen demnach zu den Orten mit den höchsten Preisniveaus; bei Berücksichtung der ortsüblichen Wohnungsmieten gehören New York, Oslo und Genf zu den Städten mit den höchsten Lebenshaltungskosten. Den größten Unterschied zwischen der teuersten und günstigsten Stadt gibt es hingegen in Asien: Während Tokio das fünfthöchste Preisniveau der untersuchten Weltstädte hat, belegen Kuala Lumpur, Manila, Delhi und Mumbai die letzten Plätze der Rangliste. Zu stärkeren Veränderungen in der Rangliste führten indes krisenbedingte Währungsschwankungen: So rutschte London, 2006 noch zweitteuerste Stadt im Vergleich, durch die Abwertung des Pfund um fast 20 Plätze ab und rangiert nur noch im europäischen Mittelfeld gemeinsam mit Brüssel, Barcelona und Amsterdam.

Wussten Sie schon? Das verrät der iPod über die Kaufkraft weltweit

Es ist gar nicht so einfach, aussagefähige Kaufkraftvergleich aufgrund abstrakter Warenkörbe zu erstellen: Zu unterschiedlich sind die Konsumgewohnheiten der Menschen auf verschiedenen Kontinenten. So werden beispielsweise in muslimischen Ländern kein Schweinefleisch und Alkohol konsumiert. Bei der Zusammenstellung eines einheitlichen Warenkorbes behelfen sich die Statistiker in diesen Fällen mit vergleichbaren Ersatzgütern. Anschaulicher ist die Betrachtung weltweit einheitlicher Güter mit der selben Qualität: Erstmals untersuchte UBS dabei in diesem Jahr die Arbeitszeit, die für einen iPod nano mit 8 Gigabyte aufgewendet werden muss: In New York und Zürich dauert das neun Stunden, in Mumbai fast volle 20 Arbeitstage mit je neun Arbeitsstunden (177,0 Stunden). Bereits seit mehreren Jahren untersucht UBS Wealth Management Research, wie viel Arbeitszeit in den einzelnen Weltstädten aufgewendet werden muss, um einen Big Mac kaufen zu können. Im globalen Durchschnitt aller untersuchten Städte waren das 2009 37 Minuten. Am schnellsten ist der Big Mac in Toronto und Tokio in gerade einmal 12 Minuten verdient, in Nairobi muss ein Mensch ganze 158 Minuten dafür arbeiten.

Die komplette Studie „Preise und Löhne 2009“ kann heruntergeladen werden unter:
http://www.ubs.com/1/g/wealthmanagement/wealth_management_research.html

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