Die europäischen Schwellenländer konnten ihrer Erfolgsserie einen weiteren Monat hinzufügen und profitierten dabei von Mittelzuflüssen sowie von sehr guten Wirtschaftsdaten. Das Plus fiel jedoch angesichts der äußerst schwachen Tendenz der globalen Schwellenländermärkte wesentlich geringer aus. Auf Länderebene entwickelten sich die Türkei und Russland in US-Dollar gerechnet mit einem Anstieg von 3,5% bzw. 2% am besten. Die Börsenplätze Mitteleuropas konnten lediglich einen kleinen Zuwachs vorlegen, weil Polen und Ungarn im Monatsverlauf Einbußen erlitten. Besorgnisse um die Bemühungen der chinesischen Regierung, das Kreditwachstum zu zügeln, indem man die Mindestreservesätze für Banken anhob, lösten im Rohstoffsektor sowie bei risikoreichen Anlagen insgesamt erneut Gewinnmitnahmen aus.
Die Tatsache, dass sich Aktien aus dem EMEA-Region im Januar besser als andere Anlageklassen entwickelt haben und sogar erfreulich tendieren konnten, wenn angrenzende Märkte (wie beispielsweise Griechenland) von einer Verkaufswelle erfasst wurden, ist zweifelsohne ein positives Zeichen sowie ein Vertrauensbeweis seitens der internationalen Investoren. Obwohl wir davon ausgehen, dass die Wirtschaftsdaten auf kurze Sicht robust bleiben werden, wird sich die sehr erfreuliche und breit angelegte Neubewertung des Marktes, die im letzten Jahr zu verzeichnen war, 2010 wohl nicht wiederholen. Wir vertreten deshalb die Auffassung, dass die Identifizierung unterbewerteter Wachstumschancen in diesem Jahr für ein erfolgreiches Fondsmanagement entscheidend sein wird. In dieser Hinsicht verfügen Aktien aus den europäischen Schwellenländern über enormes Potenzial.
Russland: geringeres Haushaltsdefizit als erwartet
Der russische Markt entwickelte sich im ersten Monat des Jahres besser als seine Mitbewerber, obwohl dieser Börsenplatz im Monatsverlauf nahezu seitwärts tendierte. Besorgnisse um das Wirtschaftswachstum in China sowie die Maßnahmen der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) zur Reduzierung der Liquidität, die sie während der Kreditkrise in den Markt gepumpt hatte, belasteten die meisten Wertpapierkurse und Rohstoffpreise. In Russland fielen die BIP-Zahlen für das Gesamtjahr 2009 mit -7,9% besser als erwartet aus. Darüber hinaus ist das Haushaltsdefizit mit rund 6% geringer als die allgemein erwarteten 9%. Wir gehen davon aus, dass der Staatshaushalt bei einem Ölpreis von 80 US-Dollar angesichts der aktuellen Investitionspläne fast ausgeglichen sein wird.
Die Branchen Finanzen, Grundstoffe und Versorger entwickeln sich überdurchschnittlich. Sowohl VTB als auch die Sberbank setzten ihre zuletzt feste Kurstendenz fort, weil die volkswirtschaftlichen Daten nach oben korrigiert wurden. Im Grundstoffsektor führten Stahlunternehmen die Wertentwicklung an. Dies galt insbesondere für Severstal, während Norilsk wegen des sehr gut aufgenommenen Börsengangs von Rusal ebenfalls fest tendierte.
Unserer Meinung nach sollten die Wirtschaftsmeldungen die russischen Aktienmärkte auch weiterhin stützen. Die allgemeinen Markteinschätzungen haben sich deutlich verändert und stimmen inzwischen eher mit unseren Auffassungen überein, obwohl nach oben immer noch Spielraum für eine positive Korrektur einiger volkswirtschaftlicher Daten besteht. Wir konzentrieren uns auf die Identifizierung erfolgreicher Unternehmen mit unserer Meinung nach soliden oder sich verbessernden Bilanzen, die ein Wachstum zu einem vernünftigen Preis bieten und im historischen Vergleich gleichzeitig weiterhin günstig bewertet sind.
Osteuropäische Barings Fonds
Barings Fonds aus der osteuropäischen Assetklasse (Morningstar Sterne per: 31. Januar 2010, Performance in Euro, annualisiert)