Brexit: Der schwarze Schwan der Märkte

Investoren sind derzeit mit einer Flut an Risiken konfrontiert: "Chinas Wachstum, der Ölpreis, das Versagen von QE und der Aufstieg des Populismus, sie alle heben ihre hässlichen Köpfe. Ganz ohne Zweifel aber wäre ein Brexit im Moment der schwarze Schwan der Märkte", sagt Jan Straatman, Chief Investment Officer, Lombard Odier Investment Management. Lombard Odier Investment Managers | 27.04.2016 10:24 Uhr
Jan Straatman, Chief Investment Officer, Lombard Odier Investment Management / ©  Lombard Odier
Jan Straatman, Chief Investment Officer, Lombard Odier Investment Management / © Lombard Odier
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"Niemand weiss genau, was die kurzfristigen Auswirkungen eines Austritts Grossbritanniens aus der EU wären. Und deshalb wird wohl eher das Sentiment in den kommenden paar Monaten die Richtung an den Märkte vorgeben und weniger die Fundamentaldaten. Anleger müssen deshalb konsequenterweise unbedingt auf das Risiko, das sie aktuell in ihren Portfolios haben, achten.

Zweifellos werden wir in den kommenden paar Jahren eine sehr volatile Phase erleben. Die Risiken, die ich erwähnte – und die anhaltende Debatte bezüglich der Gesundheit des Bankensystems – erzeugen bereits ein Klima der Unsicherheit. Nachdem Grossbritannien nach der Krise dieselbe gute Medizin angewandt hat wie die USA, eine Kombination aus geldpolitischen und fiskalischen Massnahmen, durchlief es eine angemessene Erholung.

Allerdings ist diese Erholung sehr fragil. Sollten sich die Briten entscheiden, aus der EU auszutreten, würde das genug zusätzliche Unsicherheit erzeugen, die die Wirtschaft an diesem Punkt nicht braucht. Das britische Pfund wird aller Wahrscheinlichkeit nach deutlich abwerten, was die zusätzliche Unsicherheit über die fehlende Wettbewerbsfähigkeit widerspiegelt. Anleihe- und Aktienmärkte in Grossbritannien würde dies wohl ebenfalls hart treffen. Und es könnte einen potenziellen Spill-over-Effekt auf Europa geben, da die Spekulationen darüber zunehmen dürften, welche anderen Länder die EU zu gegebener Zeit verlassen werden. Die USA wären ebenfalls nicht immun – der US-Dollar würde attraktiver werden und das wäre letztlich ein Hemmschuh für die Wirtschaft. 

Aus Investmentsicht denke ich, dass es der beste Ansatz ist, Risiken im Portfolio derzeit vergleichsweise gering zu halten. Fundamentaldaten können auf kurze Sicht übersehen werden und so mögen Ihre Entscheidungen zwar richtig sein, sich kurzfristig am Markt aber als falsch herausstellen. Das heisst, in den kommenden paar Monaten und darüber hinaus werden wir ein sehr gutes Umfeld für aktive Fondsmanager haben. Es gibt Unternehmen, die direkt von einem Brexit betroffen wären. Eine Analyse, die nicht allzu schwierig ist. Noch wichtiger aber: Ein Brexit kann zu starkem Herdenverhalten im Markt führen und das wird viele Gelegenheiten eröffnen, da Unternehmen falsch bewertet werden könnten.

In diesem Umfeld sollten Investoren stärker auf Absolute Return und weniger liquide Strategien schauen – zusätzlich zu generell aktivem Management. Ich glaube zudem, dass es auch eine Zeit für diversifizierende Strategien ist, wie solche, die einen Smart-Beta-Ansatz verfolgen. Eine Region, die weniger von der Brexit-Thematik betroffen ist und die seit Jahren vernachlässigt wird, sind die Emerging Markets. Dort werden sich in den kommenden Jahren mehr attraktive Gelegenheiten bieten."

Jan Straatman, Chief Investment Officer, Lombard Odier Investment Management

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