Es ist ein neuer, starker Spieler am Markt…

Rettungsschirme, EURO-Bonds, Staatsanleihenkäufe – viele diskutierte Vehikel und Wege bei gleichzeitig noch wenigen echten Umsetzungen prägten das Staatsschulden- und EURO-Thema der vergangenen Monate. 3 Banken-Generali Investment | 03.09.2012 14:43 Uhr
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Die jeweiligen Auswirkungen auf die Finanzmärkte sind unterschiedlich und können massiv sein. Das Beobachten dieser Entwicklungen bleibt daher die zentrale Herausforderung und Aufgabe in den kommenden Monaten.

Die erste Septemberhälfte wird richtungsweisend sein. Am 6. September 2012 findet die nächste EZBSitzung statt. Es werden Anmerkungen über die weitere Vorgangsweise erwartet. Am 12. September 2012 urteilt das Deutsche Bundesverfassungsgericht über die Rechtmäßigkeit des Rettungsschirms ESM.

Was prägt die Märkte?



Nachfolgend finden Sie einige Gedanken zu Ihrer Orientierung. Was hat welchen Effekt?

Banklizenz für den Rettungsschirm ESM?

Mit dieser Banklizenz wäre das sogenannte Hebeln der Kreditvergabekapazität möglich. Damit ist gemeint, dass der Rettungsschirm aufgekaufte Staatsanleihen als Sicherheit bei der EZB hinterlegt und mit dem neu erlangten Kredit neuerlich Staatsanleihen aufkauft. Dieser Vorgang könnte mehrmals wiederholt werden. Dies wäre wohl das mächtigste Signal an die Märkte.

Effekt für die Geldanlage: Deutlich sinkende Staatsanleihen-Zinsen und hohe Kursgewinne bei den Anleihen aus Spanien, Italien wären die Folge. Auch eine deutlich positive Reaktion des Aktienmarktes würde stattfinden. Dieser „Freifahrtschein“ für den Rettungsschirm ESM würde wohl aber auch die mittelfristigen Inflationssorgen deutlich erhöhen.

Euro-Bonds und Schuldentilgungsfonds?

Das Modell des Schuldentilgungsfonds würde vorsehen, dass die über 60 % einer jährlichen Wirtschaftsleistung liegenden Staatschulden in einen Fonds eingebracht werden. Dieser würde Anleihen begeben, für die alle Länder gemeinsam haften würden. Auch das Modell der EURO-Bonds sieht eine gemeinsame Haftung aller Länder vor. Die Umsetzung beider Vehikel ist politisch umstritten.

Effekt für die Geldanlage: Die Refinanzierung für Länder wie Spanien und Italien würde sich verbilligen, dementsprechend wäre die Reaktion der Anleihekurse positiv. Deutschland und auch Österreich würden wohl den Abfluss mancher „save haven“-Gelder verspüren – auch die Bonitätsdiskussion bei den soliden Ländern würde wohl zunehmen. Sinkende Kurse und steigende Zinsen bei langen deutschen und österreichischen Bundesanleihen würden folgen.

Staatsanleihenkäufe?

Staatsanleihenkäufe der EZB haben in erheblichem Umfang stattgefunden und werden angesichts des anstehenden Refinanzierungsbedarfs einzelner Länder weiter stattfinden. Möglich ist, dass von der EZB für jedes Land eine Zinsobergrenze festgelegt wird – also ein Renditeniveau, ab dem die EZB eingreifen würde. Gefahr: Wenn man sich auf die EZB verlassen kann, tritt ein gewisser Gewöhnungseffekt ein. Was ist das Exit-Szenario?

Effekt für die Geldanlage: Bei den einzelnen Ländern würde eine Stabilisierung auf hohem Zinsniveau stattfinden. Diese Zeitgewinnstrategie kann für eine temporäre Beruhigung der Märkte sorgen. Spekulationen ob, wann und auf welchem Niveau die EZB kauft, wären aber auch die Folge. Die Auswirkungen auf andere Asset-Klassen wie etwa Aktien sind gering. Insgesamt ist diese Strategie eine Behandlung der Symptome, aber nicht der Ursachen.

Bankenunion und direkte Bankenhilfe?

Mit der Bankenunion soll zukünftig eine Aufsichtsbehörde mit Entscheidungsmacht für alle Mitgliedsstaaten der EU geschaffen werden. Damit soll die Möglichkeit installiert werden, direkte Bankenhilfen aus dem Rettungsfonds ESM an angeschlagene Banken vorzunehmen. Darüber hinaus ist ein Zusammenschluss aller nationalstaatlichen Systeme der Einlagensicherung der Banken im Gespräch. Insgesamt stellen diese Bereiche aber nur einen Teilaspekt der Herausforderungen im Rahmen der Schuldenkrise dar. Vor allem die Möglichkeit, dass Banken direkt beim Rettungsschirm Hilfe beantragen können, damit die jeweiligen Staatsschulden nicht steigen, ist zweifelhaft. Es sind immer noch Schulden – wer immer auch letztendlich haftet. Hilfreicher wäre eher ein klares Insolvenzrecht für Banken.

Effekt für die Geldanlage: Für die Einschätzung der Bankbranche einerseits oder einzelnen Bankaktien andererseits sind diese Entwicklungen wichtig und zu beobachten. Die direkten Auswirkungen auf andere Branchen oder andere Asset-Klassen sind aber gering.

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen. Das NewsCenter ist eine kostenpflichtige Sonderwerbeform der e-fundresearch.com AG für Asset Management Unternehmen. Copyright und ausschließliche inhaltliche Verantwortung liegt beim Asset Management Unternehmen als Nutzer der NewsCenter Sonderwerbeform. Alle NewsCenter Meldungen stellen Presseinformationen oder Marketingmitteilungen dar.
Klimabewusste Website

AXA Investment Managers unterstützt e-fundresearch.com auf dem Weg zur Klimaneutralität. Erfahren Sie mehr.

Melden Sie sich für den kostenlosen Newsletter an

Regelmäßige Updates über die wichtigsten Markt- und Branchenentwicklungen mit starkem Fokus auf die Fondsbranche der DACH-Region.

Der Newsletter ist selbstverständlich kostenlos und kann jederzeit abbestellt werden.