1,40 % plus die Inflation der Zukunft

Bei den „Lipper Fund Awards Austria 2012“ – vergeben von der Fondsrating-Agentur Lipper gemeinsam mit dem „GELDMAGAZIN“ – wurde der 3 Banken Inflationsschutzfonds sowohl in der Periode 3 Jahre als auch in der Periode 5 Jahre als bestes Produkt seiner Kategorie ausgezeichnet. 3 Banken-Generali Investment | 05.03.2012 15:57 Uhr
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Fondsmanager Andreas Palmetshofer erläutert im Interview, warum Inflationsschutzanleihen als Depotbaustein weiterhin Sinn machen und worauf Anleger in diesem Segment achten sollten.

Fondsjournal: Was waren die Gründe für diesen Erfolg?

Palmetshofer: Wichtiger als Auszeichnungen zu bekommen ist es die Erwartungshaltung des Anlegers zu erfüllen. Die Performance des Fonds in den vergangenen 5 Jahren liegt bei 3,90 % p.a. und im 3-Jahres-Zeitraum wurden 6,03 % p.a. erzielt. Das Versprechen über einen längeren Zeitraum die Inflation abzudecken und einen Mehrertrag zu erzielen wurde somit erfüllt. Grundsätzlich ist es wesentlich, die Inflationserwartungen des Marktes Marktes richtig einzuschätzen und sich dementsprechend zu positionieren. Die am Markt gehandelten Inflationserwartungen sind ausschlaggebend für die Wertentwicklung von Inflationsanleihen. Der zweite Faktor ist die Einschätzung der allgemeinen Zinsentwicklung, da auch diese letztendlich Inflationsanleihen bewegt. Und als Drittes kommt mit zunehmender Bedeutung die Beurteilung einzelner Länderbonitäten hinzu. Diese drei Herausforderungen haben wir in den vergangenen Jahren vergleichsweise gut gelöst.

Bei einzelnen Ländern sahen wir in den vergangenen sechs Monaten Turbulenzen.

Vor allem Italien, aber auch Frankreich, kamen im November des Vorjahres im Zuge der allgemeinen Staatschuldendiskussion massiv unter Druck. Inflationsanleihen fielen teilweise stärker als normale Anleihen, was ein klares Zeichen einer Übertreibung war. Wichtig ist, in solchen Phasen die Ruhe zu bewahren. Aufgrund des Emissionsvolumens sind Inflationsanleihen aus Italien und Frankreich wesentlicher Bestandteil eines diversifizierten Portfolios. Über eine kürzere Laufzeitenstruktur kann man die möglichen Schwankungen abfedern, dies haben wir getan. Abgesehen davon sehen wir bei diesen beiden Ländern keinen Zahlungsausfall.

Wie kann man vereinfacht darstellen, wie Inflationsschutzanleihen funktionieren?

Nehmen wir ein konkretes Beispiel. In den vergangenen zwölf Jahren stieg der Verbraucherpreisindex knapp 30%, das entspricht einem jährlichen Inflationsanstieg von rund 2,15%. Kostete eine Ware im Jahr 2000 noch 100 EUR, so sind mittlerweile etwa 130 EUR dafür zu bezahlen. Käufer von inflationsgeschützten Anleihen haben diesen Anstieg aber abgegolten bekommen. Hätte ein Anleger vor zehn Jahren eine Inflationsanleihe mit einem Nennwert von 100 EUR gekauft, so würde er, wenn die Anleihe jetzt ausläuft, 130 EUR zurückbekommen. Dazu kommen natürlich noch die ebenfalls jährlich inflationsangepassten Kuponzahlungen. Oder anders ausgedrückt, Inflationsanleihen notieren im Vergleich zu Nominalanleihen mit einer niedrigeren Rendite. Die Differenzniedriger ist.

Differenz zwischen der Rendite einer Inflationsanleihe und der Rendite der Nominalanleihe der gleichen Laufzeit entspricht der Inflationserwartung. Derzeit liegt die Inflationserwartung für die kommenden zehn Jahre bei etwa 1,70% pro Jahr. Glaubt nun der Investor, dass die Inflation in den kommenden zehn Jahren über 1,70% p.a. liegt, dann sollte er in Inflationsanleihen investieren. Sollte er jedoch anderer Meinung sein, sind Nominalanleihen die bessere Variante. Der Vorteil der Assetklasse Inflationsanleihen ist der, dass ich meinen realen Ertrag, also den Wert nach Inflation, kenne. Ganz egal wie sich zukünftig der Inflationsindex entwickelt.

Wie sind die Ertragserwartungen für die kommenden Jahre?

Aktuell liegt die durchschnittliche Realrendite im Fonds bei 1,40%. Das bedeutet, die Ertragserwartung ist 1,40% zuzüglich der zukünftigen Euroland-Inflation, die wir alle noch nicht kennen. Die ausgewiesene Inflationsrate ist sehr stark abhängig von den Entwicklungen der Rohstoffpreise. Derzeit ist die Inflationsrate aufgrund von Basiseffekten rückläufig. Wir gehen jedoch davon aus, dass dieser Trend sich nur über einen kurzen Zeitraum fortsetzt und anschließend die Inflationsraten wieder anziehen. Mittelfristig erwarten wir Inflationsraten, die doch erheblich über dem Schnitt seit dem Jahr 2000 liegen. Damit bleiben Inflationsanleihen attraktiv. Natürlich bleibt stets kritisch zu hinterfragen, ob die jeweiligen Warenkörbe und die Art der Berechnung die tatsächliche Entwicklung exakt abbilden.

Welche Rolle sollen Inflationsanleihen in einem Portfolio spielen?

Das historisch tiefe Zinsniveau ist für jeden Anleger eine Herausforderung. Natürlich schmälert diese Situation auch die Ertragserwartung für Inflationsanleihen. Dies trifft aber für den gesamten Anleihenmarkt zu. Wichtiger ist es jedoch vor allem in einem Niedrigzinsumfeld wie derzeit zumindest in realer Betrachtung das Vermögen zu sichern, und das gelingt auf Sicht mit Inflationsanleihen. Abgesehen
davon kann sich der Investor mit dieser Assetklasse am besten gegen Stagflation absichern, also gegen schwaches Wachstum mit steigenden Inflationsraten. Es geht ohnehin nicht um entweder/ oder, es geht doch vielmehr um sowohl/als auch. Diversifikation anstelle von einseitigen Extremmeinungen ist angesagt. Grundziel jeder Geldanlage ist, einen Mehrertrag nach Abzug der Inflationsrate zu erzielen. Möglichkeiten dafür sind substanz- und dividendenstarke Aktien, solide Unternehmensanleihen, eine Portion Gold und als am besten zu kalkulierendes Segment eben auch Inflationsschutzanleihen.

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen. Das NewsCenter ist eine kostenpflichtige Sonderwerbeform der e-fundresearch.com AG für Asset Management Unternehmen. Copyright und ausschließliche inhaltliche Verantwortung liegt beim Asset Management Unternehmen als Nutzer der NewsCenter Sonderwerbeform. Alle NewsCenter Meldungen stellen Presseinformationen oder Marketingmitteilungen dar.
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