Fondsjournal: Wann müsste man die Goldmeinung ändern?
Rupp: Wenn die Realzinsen, also das, was nach Inflation über bleibt, deutlich steigen und damit das unverzinste Gold vergleichsweise an Attraktivität verlieren würde. Zudem müssten die Amerikaner mit dem Gelddrucken endgültig aufhören. Beides ist unmittelbar nicht absehbar. Vielleicht wird die US-Notenbank bald sogar auch Anleihen von Städten und Kommunen aufkaufen müssen. Dass unsere Sorgen berechtigt sind, zeigt auch das Kaufverhalten vieler asiatischer Notenbanken. Nach 2009 standen diese auch 2010 bei Gold klar auf der Käuferseite.Fondsjournal: Welche Folgen haben die deutlich steigenden Preise für Agrarrohstoffe?
Rupp: Die rasant steigenden Preise dürften vor allem asiatische Staaten dazu zwingen, die teils gewaltigen Währungsreserven, zumindest zu einem Teil aufzulösen und damit die eigene Währung zu stärken. Durch eine starke Währung sinken die Importpreise, die Inflation wird eingedämmt und die Kaufkraft der landeseigenen Bevölkerung damit gestärkt. Auch Lohnerhöhungen werden nötig sein, um Unruhen zu vermeiden. Den Nebeneffekt einer Aufwertung, zum Beispiel des chinesischen Yuan, spüren wir aber auch in Europa. China ist immer noch die sogenannte billige Werkbank der Welt. Werden aber nun chinesische Waren teurer, so geht das auch zu Lasten der Kaufkraft der westlichen Konsumenten. Der jahrelang gepriesene Globalisierungseffekt, der zu einem langen Trend fallender Inflationsraten geführt hat, könnte nun an einem Wendepunkte stehen.
Fondsjournal: Was möchten Sie den Käufern des 3 Banken Sachwerte-Fonds mitgeben?
Rupp: Ich denke, dass sich der Trend zu Sachwerte-Investments fortsetzen wird. Schritt für Schritt werden breite Bevölkerungsschichten erkennen, dass die Inflation über den Zinserträgen bei kurzfristigen Bindungen liegt. Die reale Verzinsung ist damit negativ. Mit dem Sachwerte-Fonds kann sich der Anleger auch mit kleinen Beträgen bereits jetzt auf dieses Szenario vorbereiten. Wir investieren in Rohstoffe, in Gold und Silber, in Sachwerte-Aktien mit Produkten des täglichen Bedarfs und wir sind auch im Immobilienbereich engagiert. Außerdem investieren wir optional auch in Währungen solider Staaten ohne Schuldenprobleme wie Schweiz oder Norwegen. Aber wir managen aktiv. Reines Buy-and-Hold ist nicht unsere Philosophie. Wichtig ist aber nach wie vor: Der 3 Banken Sachwerte-Fonds ist sozusagen ein Weltbild-Fonds. Anleger, die das Weltbild zukünftig höher Inflationsraten und weiterer Verwerfungen im Papiergeldsystem teilen, sind in diesem Produkt bestens aufgehoben. Wer glaubt, dass wir keinerlei Inflationsrisiken haben und die Staatsverschuldungen rasch lösbar sind, der sollte den Fonds wohl besser meiden.
Fondsjournal: Welche Gewichtung soll der Fonds in einem Anlegerdepot haben?
Rupp: Das ist eine individuelle Entscheidung. Den sogenannten Musterkunden gibt es nicht. Anleger, die noch unschlüssig sind, möchte ich an unser Fonds-Musterdepot 2011 erinnern. Dort haben wir empfohlen, dass 30 % des Depots in Sachwerte-Investments liegen sollen. Dies ist im Rahmen der aktuellen Erkenntnisse mehr denn je gültig.