Globalisierungseffekt am Wendepunkt?

Mag. Martin Rupp ist Manager des 3 Banken Sachwerte-Fonds. Im Interview erläutert er das aktuelle Umfeld für Gold und Rohstoffe. Beide Asset-Klassen sind bei Inflation bekannterweise empfehlenswert. 3 Banken-Generali Investment | 11.02.2011 04:15 Uhr
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Fondsjournal: Zuletzt hat der Goldpreis korrigiert. Haben wir die Höchststände gesehen? Rupp: Ich denke nicht. Wir sehen nach der dynamischen Aufwärtsbewegung der letzten Monate eine Korrektur, allerdings im Rahmen des langfristigen Aufwärtstrends. Märkte haben Stimmungen. Aber strukturell hat sich wenig nachhaltig verbessert. Das Drucken von Geld ist vor allem in den USA immer noch das bevorzugte Mittel, um die schmerzhafte Problemlösung durch Schuldenreduktion vor sich herzuschieben.

Fondsjournal: Wann müsste man die Goldmeinung ändern?

Rupp: Wenn die Realzinsen, also das, was nach Inflation über bleibt, deutlich steigen und damit das unverzinste Gold vergleichsweise an Attraktivität verlieren würde. Zudem müssten die Amerikaner mit dem Gelddrucken endgültig aufhören. Beides ist unmittelbar nicht absehbar. Vielleicht wird die US-Notenbank bald sogar auch Anleihen von Städten und Kommunen aufkaufen müssen. Dass unsere Sorgen berechtigt sind, zeigt auch das Kaufverhalten vieler asiatischer Notenbanken. Nach 2009 standen diese auch 2010 bei Gold klar auf der Käuferseite.

Fondsjournal: Welche Folgen haben die deutlich steigenden Preise für Agrarrohstoffe?

Rupp: Die rasant steigenden Preise dürften vor allem asiatische Staaten dazu zwingen, die teils gewaltigen Währungsreserven, zumindest zu einem Teil aufzulösen und damit die eigene Währung zu stärken. Durch eine starke Währung sinken die Importpreise, die Inflation wird eingedämmt und die Kaufkraft der landeseigenen Bevölkerung damit gestärkt. Auch Lohnerhöhungen werden nötig sein, um Unruhen zu vermeiden. Den Nebeneffekt einer Aufwertung, zum Beispiel des chinesischen Yuan, spüren wir aber auch in Europa. China ist immer noch die sogenannte billige Werkbank der Welt. Werden aber nun chinesische Waren teurer, so geht das auch zu Lasten der Kaufkraft der westlichen Konsumenten. Der jahrelang gepriesene Globalisierungseffekt, der zu einem langen Trend fallender Inflationsraten geführt hat, könnte nun an einem Wendepunkte stehen.

Fondsjournal: Was möchten Sie den Käufern des 3 Banken Sachwerte-Fonds mitgeben?

Rupp: Ich denke, dass sich der Trend zu Sachwerte-Investments fortsetzen wird. Schritt für Schritt werden breite Bevölkerungsschichten erkennen, dass die Inflation über den Zinserträgen bei kurzfristigen Bindungen liegt. Die reale Verzinsung ist damit negativ. Mit dem Sachwerte-Fonds kann sich der Anleger auch mit kleinen Beträgen bereits jetzt auf dieses Szenario vorbereiten. Wir investieren in Rohstoffe, in Gold und Silber, in Sachwerte-Aktien mit Produkten des täglichen Bedarfs und wir sind auch im Immobilienbereich engagiert. Außerdem investieren wir optional auch in Währungen solider Staaten ohne Schuldenprobleme wie Schweiz oder Norwegen. Aber wir managen aktiv. Reines Buy-and-Hold ist nicht unsere Philosophie. Wichtig ist aber nach wie vor: Der 3 Banken Sachwerte-Fonds ist sozusagen ein Weltbild-Fonds. Anleger, die das Weltbild zukünftig höher Inflationsraten und weiterer Verwerfungen im Papiergeldsystem teilen, sind in diesem Produkt bestens aufgehoben. Wer glaubt, dass wir keinerlei Inflationsrisiken haben und die Staatsverschuldungen rasch lösbar sind, der sollte den Fonds wohl besser meiden.

Fondsjournal: Welche Gewichtung soll der Fonds in einem Anlegerdepot haben?

Rupp: Das ist eine individuelle Entscheidung. Den sogenannten Musterkunden gibt es nicht. Anleger, die noch unschlüssig sind, möchte ich an unser Fonds-Musterdepot 2011 erinnern. Dort haben wir empfohlen, dass 30 % des Depots in Sachwerte-Investments liegen sollen. Dies ist im Rahmen der aktuellen Erkenntnisse mehr denn je gültig.

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen. Das NewsCenter ist eine kostenpflichtige Sonderwerbeform der e-fundresearch.com AG für Asset Management Unternehmen. Copyright und ausschließliche inhaltliche Verantwortung liegt beim Asset Management Unternehmen als Nutzer der NewsCenter Sonderwerbeform. Alle NewsCenter Meldungen stellen Presseinformationen oder Marketingmitteilungen dar.
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