„In 51 % der Fälle liege ich richtig, in 49 % der Fälle liege ich falsch. Und von den zwei Prozent lebe ich.“André Kostolany, (1906 – 1999)
- Warum Depotstruktur und Strategie wichtig sind und man nicht mit jedem Investment richtig liegen kann
- Was wir unter „Kerninvestments“ und „Satelliten“ verstehen
- Warum nicht alle Aktien Sachwerte sind und wie wir die echten rausfiltern
„Core“ and „Satellite“
Aus der Welt der Pensionskassen und Versicherungen stammt die sogenannte Core-Satellite-Strategie. Es gibt einen Kern („Core“) aus soliden stabilen Investments. Darum herum werden sogenannte Satelliten gebaut, um die Veranlagung kreativer und vor allem ertragreicher zu machen. Mit diesen Satelliten werden jeweils aktuelle Themen abgedeckt. Laufende Beobachtung und Flexibilität ist dabei allerdings Voraussetzung. Dieser Grundgedanke ist nicht gekoppelt an bestimmte Veranlagungsvolumina und somit auch ein guter Leitfaden für jeden Privatanleger.Was sind Ihre „Core-Investments“?
Der Kern einer Vermögensstrategie kann bestehen aus liquiden Mitteln à la Sparbuch, um flexibel zu bleiben; aus soliden Anleihen oder auch aus einer Immobilie, die man selber nutzt. Umfang und Ausgestaltung sind je nach Individuum verschieden.
Welche Satelliten empfehlen wir Ihnen als Ergänzung?
Wir sehen derzeit vier Segmente, die in jedes Depot gehören. Je nach persönlicher Vorliebe oder je nach Risikoneigung können die Gewichtungen dabei klarerweise individuell variieren.
- Sachwerte
Geldwerte alleine sind zu wenig. Unsere Überzeugung, dass in den kommenden Jahren Sachwerte wichtig sind, ist ungebrochen. Mit Gold, Rohstoffen oder auch Substanzaktien à la Nestle kann man möglichen Themen wie Inflation oder Krisen in den Staatsbudgets gelassener entgegensehen.
- Dividendenaktien
Viele Aktien aus Branchen wie Telekom, Nahrung, Energie, Versorger oder Gesundheit bringen Dividendenrenditen von 5 % und mehr. Das ist attraktiv. Absolut betrachtet zur Historie der letzten 20 Jahre, relativ betrachtet zum Zinsumfeld sowieso.
- Aktien Österreich
Heimische Unternehmen sind wesentlich billiger bewertet als der Rest der Welt. Dabei sind die Qualität und der internationale Erfolg vieler Firmen überzeugend. Warum daher in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah…
- Währungen
Es geht nicht darum Pro oder Contra EURO zu sein. Auch sind kurzfristige Prognosen im Währungsbereich schwierig bis unmöglich. Es geht nur darum, neben den vielleicht 80 % der Veranlagung, die man in EURO hat, auch ein paar Fremdwährungen beizumischen, um auch hier zu diversifizieren. Das Angebot ist breit, von Schweizer Franken über Norwegen Krone bis hin zu zahlreichen Währungen aus Emerging-Markets.
Um auf Kostolany zurückzukommen. Lösen Sie sich von der Illusion, dass jedes Investment aufgehen muss. Das jedes der vier beschriebenen Segmente sofort Mehrwert für Ihr Depot bringt, ist möglich, aber unwahrscheinlich. Unsere Überzeugung, dass Sie damit aber in der Gesamtheit betrachtet Ihre Depotqualität strategisch verbessern, ist groß.
Ihr
Alois Wögerbauer