Getrübter Optimismus trotz positiver Aussichten

Das Tempo, mit dem sich die Welt verändert, überrascht immer wieder aufs Neue. Dies fordert ein hohes Maß an Flexibilität. Europa wird oft als Region wahrgenommen, in der eingefahrene Strukturen den notwendigen Wandel behindern. Dabei waren in den letzten beiden Monaten wichtige Veränderungen auf dem politischen Parkett zu beobachten. AXA Investment Managers | 12.07.2007 13:38 Uhr
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In Europa haben sich mit Tony Blair und Jacques Chirac gleich zwei Persönlichkeiten von der politischen Bühne verabschiedet. Insbesondere Nicolas Sarkozy steht nach eigenem Verständnis für einen politischen Neubeginn. Welche Auswirkungen wird dieser Machtwechsel auf Wirtschaft und Politik haben? Europa wird künftig sicherlich unter Beweis stellen müssen, dass es durch einen stärkeren Zusammenhalt die globalen Herausforderungen besser meistern kann. Die erklärten Ziele sind ein stärkeres Wachstum und ein nachhaltiger Rückgang der nach wie vor hohen Arbeitslosigkeit. Die Märkte werden den Fortschritt zweifellos honorieren.

Investoren staunen über die Wirtschaftsentwicklung Europas

Derzeit staunen Investoren immer noch über die anhaltende Dynamik der Weltkonjunktur sowie insbesondere über die Wirtschaftsentwicklung Europas. Inzwischen machen sich allerdings Risikofaktoren bemerkbar, die den allgemein vorherrschenden Optimismus ein wenig trüben. Hierzu zählt die Krise auf dem US-Immobilienmarkt. Hier bringt vor allem die Situation im so genannten Sub-Prime-Segment einige Kreditinstitute in Bedrängnis. Außerdem führt der jüngste Anstieg des Ölpreises zu Verunsicherung in Bezug auf die Inflations- und Konjunkturentwicklung. Dazu kommt, dass die meisten Investoren von der Fortsetzung einer restriktiven Geldpolitik in den großen Volkswirtschaften ausgehen.

Diese Faktoren beeinträchtigen natürlich das Marktumfeld und erklären das gegenwärtige von Sorge geprägte Klima, das wiederum eine höhere Volatilität zur Folge hat. "Wir bleiben weiterhin recht zuversichtlich, dass sich unsere Prognose eines soliden Wachstums als richtig erweist, das sogar länger andauern wird als zunächst angenommen. Vor dem Hintergrund der hohen Liquidität und unserer entsprechenden Einschätzung der wichtigen Anlageklassen behalten wir deshalb unsere Präferenz für Aktien gegenüber Anleihen sowie unsere neutrale Einstufung von geldmarktnahen Anlageformen bei. Gleichzeitig ist angesichts der derzeit hohen Verunsicherung mehr Vorsicht geboten. Deshalb raten wir von allzu riskanten Investitionen ab", so die Experten von AXA Investment Managers.

Solides Wachstum…

Die neuesten Wirtschaftsumfragen zeigen weiterhin in die richtige Richtung. In den USA zeichnet sich im verarbeitenden Gewerbe ein klarer Aufwärtstrend ab, wie der ISM Manufacturing Index belegt, der im Juni bei 56 lag – gegenüber 55 im Vormonat. In Europa ist Deutschland unverändert dem generellen Konjunkturzyklus voraus. So zeigen Umfragen eine hohe wirtschaftliche Aktivität, was etwa durch den PMIIndex dokumentiert wird, der im Juni bei 55,6 Zählern lag, während gerade Italien Anzeichen von Schwäche signalisiert. Auch Asien vermeldet nach wie vor hohe Wachstumsraten, wobei China weiterhin die Konjunkturlokomotive ist. Insgesamt wird das starke Wachstum der Weltwirtschaft akkurat in dem Baltic Dry Index reflektiert, der nach einem leichten Rückgang im Juni erneut kurz vor seinem bisherigen Höchststand steht.

Dennoch muss man die Entwicklung gerade am US-Immobilienmarkt immer im Auge behalten. Gleichzeitig kann man fast davon ausgehen, dass die günstigen Arbeitsmarktbedingungen ein mögliches Überschwappen der Probleme auf die sonstige Wirtschaft verhindern. Außerdem darf der jüngste Anstieg des Ölpreises als möglicher Hemmfaktor für das aktuelle Wirtschaftswachstum nicht außer Acht gelassen werden. AXA IM: "Wir gehen hier von 67 Dollar pro Barrel (Sorte Brent) im Jahresdurchschnitt 2007 aus."

… und straffere Geldpolitik

Die Zentralbanken werden angesichts der unerwartet erfreulichen Entwicklung des Wirtschaftswachstums ihre eher restriktive Geldpolitik beibehalten. Vor dem Hintergrund der aktuellen Wirtschaftslage sowie der Äußerungen der Notenbanken in den wichtigsten Volkswirtschaften haben die Experten von AXA IM ihre Prognosen angehoben. "Demnach gehen wir davon aus, dass es in Europa zu einer deutlicheren Anhebung des Leitzinses kommen wird. In Großbritannien sehen wir für dieses Jahr einen Anstieg der Leitzinsen auf 6 %, während die EZB ihren Zinssatz auf 4,5 % anheben wird", so die Experten. Die Bank of England wird eine eindeutig restriktive Geldpolitik verfolgen, was die Entschlossenheit der Währungshüter widerspiegelt, Inflationsrisiken auszuschalten.

"Hierbei handelt es sich aber nach unserer Auffassung um eine vorübergehende Phase, an die sich im Jahr 2008 zwei Zinssenkungen anschließen werden. Bei der EZB gehen wir weiterhin von einem überschaubaren Inflationsniveau aus. Wir sind aber der Auffassung, dass ein stärkerer Euro bzw. Anzeichen für eine Konjunkturverlangsamung ausreichen könnte, um den Zinsanstieg zu hemmen. Unsere Prognosen für die Federal Reserve Bank bleiben unverändert. In Bezug auf Japan gehen wir nach wie vor von einer stufenweisen Anpassung auf 1,25% in den nächsten 12 Monaten aus."

Zum Thema Anlagepolitik

AXA IM: "Wir halten im Hinblick auf die weltwirtschaftliche Entwicklung im laufenden Jahr ein gewisses Maß an Optimismus für berechtigt. Zwar befinden wir uns in den größeren Volkswirtschaften in einer restriktiven Geldpolitik, die Konsequenzen für die Liquidität sind jedoch moderat." Dies hängt hauptsächlich mit der Rolle bestimmter Länder, und den damit verbundenen Währungsreserven zusammen, die zur Erhöhung der globalen Liquidität beitragen.

"In diesem Umfeld halten wir es weiterhin für ratsam, bevorzugt auf Aktien zu setzen. Zudem bleibt – dank nach wie vor soliden Gewinnerwartungen i.H.v. 10 % – diese Anlageklasse weiterhin attraktiv bewertet. Zwar ist die Risikoprämie, die nach unserer Einschätzung bei 5,1 % für den MSCI Welt-Aktienindex liegen wird, noch relativ hoch, hat aber infolge des Zinsanstieges am langen Ende in den vergangenen sechs Monaten gelitten. Hinsichtlich der regionalen Entwicklung glauben wir entgegen unserer bisherigen Empfehlung zur Untergewichtung japanischer Werte, dass es inzwischen genügend Anhaltspunkte für eine optimistischere Einschätzung gibt: Der schwache Yen, positivere Prognosen für die Weltwirtschaft sowie die Erwartung solider Unternehmensgewinne sind gute Gründe für eine Aufstockung. Die Eurozone stufen wir unverändert mit „übergewichten“ ein", so AXA IM dazu.

AXA IM: Bedenken bei Anleihen

"Bedenken haben wir nach wie vor, was Anleihen betrifft. Staatsanleihen haben zwar in den letzten Wochen einiges an Terrain wieder gut gemacht, aber die weiterhin bestehenden Unsicherheiten in Bezug auf die Geldpolitik und die Inflationsgefahr lassen uns vor dem Hintergrund des beständigen Wachstums an unserer eher negativen Vorhersage festhalten. Außerdem favorisieren wir weiterhin Emittenten im Investment-Grade-Bereich."

"Insgesamt behalten wir unsere Empfehlung eines Portfolios mit recht hohem Risikocharakter bei. Wir raten jedoch zu einer anteilmäßigen Verringerung spekulativer Investments, um der neuerdings hohen (Inflations)-Angst besser Rechnung zu tragen", so die Experten abschließend. 

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