AXA IM Ökonom: "US-Wirtschaftswachstum steuert auf eine Rezession 2021 zu"

Die USA wird Ende 2018 wahrscheinlich ein Wachstum von 2,9 Prozent verzeichnen können. Damit ist die Wirtschaft so rapide gewachsen wie seit 2006 und vor der Finanzkrise nicht mehr. „Ein Teil der US-Wachstumsdynamik dürfte sich in das Jahr 2019 ziehen, und die starken fiskalischen Impulse, die die Entwicklung 2018 gestützt haben, sollten die Wirtschaft auch 2019 weiter ankurbeln“, lautet die Einschätzung von David Page, Senior Economist bei AXA Investment Managers. AXA Investment Managers | 14.12.2018 14:31 Uhr
David Page, Senior Economist, AXA Investment Managers / © AXA IM
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Dennoch wird der Höhepunkt überschritten sein: „Wir rechnen mit einem Rückgang des US-Wirtschaftswachstums im Jahr 2019 auf 2,3 Prozent. Dieser Prozess sollte sich fortsetzen, sodass unsere Wachstumsprognose für 2020 nur noch bei 1,4 Prozent liegt“, sagt der Experte.

Nachlassende fiskalische Impulse mindern Wachstum
Zunächst dürfte der nachlassende fiskalische Effekt zu einem langsameren Wirtschaftswachstum beitragen. Während die steuerlichen Impulse 2018 das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) schätzungsweise um etwa 0,6 Basispunkte erhöht haben, sollte dieser Beitrag 2019 auf 0,25 Basispunkte zurückgehen und 2020 erneut leicht fallen. Auch die negativen Auswirkungen der US-Handelspolitik sowie der zunehmende Protektionismus dürften sich weltweit bemerkbar machen. „Das zwischen den USA und China zu schließende Handelsabkommen könnte die Eskalation des Zollkriegs stoppen, bevor er alle chinesischen Einfuhren abdeckt. Folglich sollte sich das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts aufgrund der US-Handelspolitik 2019 und 2020 lediglich um moderate 0,1 Basispunkte reduzieren. Eine weitere Eskalation im Handelsstreit könnte jedoch größere makroökonomische Auswirkungen haben“, analysiert Page.

Zusätzlich zeichne sich eine wirtschaftliche Überhitzung ab, die das Wachstum bremsen könnte. Die Arbeitslosigkeit liege derzeit bei 3,7 Prozent und damit unter den Erwartungen der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) von 4,3 bis 4,6 Prozent. Bis Ende 2019 sollte die Arbeitslosenquote auf unter 3,5 Prozent absinken. Dieser enge Arbeitsmarkt weise auf einen Mangel an Fach- und Arbeitskräften hin und könne zu Lohndruck und einem daraus resultierenden geringeren Beschäftigungswachstum führen. Diese Entwicklung könnte das nominale Einkommenswachstum der Haushalte trotz eines solideren Lohnanstiegs dämpfen. „Das erwartete schwächere Produktivitätswachstum bei gleichzeitig steigenden Löhnen wird wahrscheinlich das Wachstum der Lohnstückkosten nach oben treiben. Dies dürfte die Rentabilität der Unternehmen verringern, die Investitionsausgaben belasten und die Inflation erhöhen“, sagt der Experte.

Straffere finanzielle Rahmenbedingungen erwartet
Nicht zuletzt sollte die strengere Geldpolitik der US-Notenbank straffere finanzielle Rahmenbedingungen nach sich ziehen. In der Folge wird sich das BIP-Wachstum des Landes in den kommenden zwei Jahren schätzungsweise um jeweils rund 0,7 Basispunkte verringern. An den Anleihemärkten im Investment-Grade-Segment ist Page zufolge ein Anstieg der Risikoaufschläge um rund 30 Basispunkte in den Jahren 2019 und 2020 zu erwarten. Insgesamt dürften strengere Finanzkonditionen das BIP-Wachstum in den kommenden zwei Jahren um jeweils rund 0,7 Basispunkte verringern.

„Die USA werden sowohl 2019 als auch 2020 eine Rezession vermeiden, aber danach steigen die Risiken. Ein Indikator ist die Arbeitslosigkeit, die Anfang 2021 ihren Tiefpunkt erreichen, dann aber um 0,35 Basispunkte steigen sollte. Auch eine invertierte Zinskurve gilt als Warnsignal für eine bevorstehende Rezession. Eine Umkehrung ist Ende 2019 wahrscheinlich, was auf einen Abschwung Anfang 2021 hindeutet“, fasst der Experte zusammen. Eine Lockerung der Geldpolitik werde sich vor diesem Hintergrund als schwierig erweisen. Erstens erwarte die Fed derzeit keinen nennenswerten Abschwung für 2020 oder 2021. Zweitens spreche die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung für restriktivere geldpolitische Maßnahmen, einschließlich der niedrigen Arbeitslosigkeit, einer Lohnbeschleunigung und einer erwarteten steigenden Inflation. Drittens sei davon auszugehen, dass die Fed auch die Auswirkungen einer lockeren Politik auf die Finanzstabilität berücksichtigen wird.

Leitzinsen könnten bis Ende 2019 schrittweise steigen
Damit zeichnet sich eine weitere moderate Straffung der Geldpolitik ab: „Die US-Notenbank könnte den Leitzins in drei Schritten auf 3,00 Prozent bis 3,25 Prozent Ende 2019 anheben. Damit sollte der Zinszyklus aufgrund des wirtschaftlichen Abschwungs jedoch beendet sein. Stattdessen könnte die Fed die Zinsen in der zweiten Jahreshälfte 2020 wieder auf 2,75 Prozent bis 3,00 Prozent senken und einen weiteren wesentlichen Zinsschritt nach unten für 2021 vorsehen, falls sich die schwache Wirtschaftsdynamik fortsetzt“, schlussfolgert Page.

Lesen Sie weiter im vollständigen Macroeconomic Outlook 2019

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