AXA IM Chefstratege Wenzel: "Aktien untergewichten"

Franz Wenzel, Chefstratege von AXA Investment Managers, macht bei Unternehmensanleihen das attraktivste Risiko-Rendite-Verhältnis aus. In Aktien hingegen empfiehlt er eine Untergewichtung. AXA Investment Managers | 05.10.2016 10:18 Uhr
Dr. Franz Wenzel, Chefstratege, AXA Investment Managers / ©  AXA Investment Managers
Dr. Franz Wenzel, Chefstratege, AXA Investment Managers / © AXA Investment Managers
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„Die Politik wird die Finanzmärkte in den kommenden Monaten dominieren“, erklärt Franz Wenzel. Der Chefstratege von AXA Investment Managers verweist auf das Referendum in Italien, die Präsidentschaftswahlen in den USA, Frankreich und Deutschland sowie auf die Tatsache, dass die wirtschaftlichen Folgen des Brexit noch ausstehen. Die politischen Unwägbarkeiten blieben hoch, die sehr expansive Geldpolitik dauere an, und das weltweite Wirtschaftswachstum werde verhalten sein.

Geldpolitik als Sicherheitsnetz für Anleihen – Aktien leiden unter Margendruck

Während die Geldpolitik Anleihen unterstützt, sind Aktien bereits teuer und leiden unter schwachem Gewinnwachstum. Im Euroraum werden die Anleihekäufe der Europäischen Zentralbank (EZB) im Umfeld der äußerst verhaltenen Inflation fortgeführt und sorgen somit weiterhin für niedrige oder negative Zinsen. In den USA dürfte ein möglicher Zinsanstieg moderat ausfallen, da die Notenbank Fed im Spannungsfeld zwischen Vollbeschäftigung und schwacher Produktivität agieren muss. Für die globale Wirtschaft erwartet Wenzel für das nächste Jahr ein Wachstum von rund 2,8 Prozent.

In seiner Anlagestrategie empfiehlt er, Aktien unterzugewichten; Gründe dafür sind das verhaltene Gewinnwachstum und die bereits ansprechende Bewertung. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis von 21 signalisiert eine leichte Überteuerung von Aktien, und die optimistischen Gewinnerwartungen vieler Analysten stehen im Gegensatz zu den schwindenden Gewinnmargen insbesondere in den USA. Unternehmensanleihen hingegen bergen noch Potenzial: Die expansive Geldpolitik der EZB hält die Risikoprämien niedrig. Zudem garantiert die Verlängerung des Anleihekaufprogramms niedrige Zinsen und ist zugleich Sicherheitsnetz. Doch während Euro-Anleihen die Unterstützung der EZB genießen, sind amerikanische Unternehmensanleihen bereits teuer. Ebenso muss beachtet werden, dass die Politik der Notenbanken zu langfristigen Marktverwerfungen führt.

Gemischter Marktausblick

In seinem Ausblick für die einzelnen Wirtschaftsregionen ist Wenzel in Bezug auf die USA am positivsten. Der ISM-Einkaufsmanagerindex, der mit einem Vorlauf von drei bis sechs Monaten die Entwicklung der US-Industrieproduktion abbildet, signalisiert eine Stabilisierung. Der Konsum stützt die Wirtschaft, und das Konsumentenvertrauen verharrt auf hohem Niveau. Bremsend wirken das schwache Produktivitätswachstum, steigende und auf die Gewinnmargen drückende Lohnstückkosten sowie der stärkere Dollar, der die Investitionen belastet. Für 2016 prognostiziert Wenzel ein US-Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent, für 2017 eine Wachstumsrate von nahezu 2 Prozent.

In der Eurozone erwartet er ein stabiles Wachstum auf niedrigem Niveau von 1,5 Prozent in diesem und von 1,2 Prozent im nächsten Jahr. Positiv zu Buche schlagen der private Konsum, die leichte Erholung am Arbeitsmarkt und die tendenziell steigenden Immobilienpreise. Sorgenkind bleibt die zu niedrige Inflation. Aber die Unternehmen haben ihren Verschuldungsgrad trotz der tiefen Zinsen kaum angehoben.

Der Chefstratege von AXA Investment Managers fasst zusammen: „Das enttäuschende Wachstum der Unternehmensgewinne und die relativ hohe Bewertung der Aktienmärkte rechtfertigen eine Untergewichtung von Aktien. Im Gegensatz dazu weisen Unternehmensobligationen geringe Ausfallraten auf, und sie profitieren von der Unterstützung der EZB. Sie bieten zurzeit das attraktivste Risiko-Rendite-Profil.“

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