Quantitative Easing in Europa – warum Draghi sein Pulver trocken hält

„Die Banken sind immer noch nicht in der Lage, Kredite zu vergeben, und es gibt keine Garantie, dass die Ankündigung eines Quantitative Easing kurzfristig helfen würde, die Inflationsrate zu erhöhen", so Chris Iggo, CIO Fixed Income bei AXA Investment Managers. AXA Investment Managers | 07.04.2014 11:00 Uhr
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Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre Geldpolitik ein weiteres Mal unverändert gelassen – und das trotz zunehmender Rufe nach einem Quantitative Easing, wie es auch die US-Notenbank Fed bereits praktiziert hat. Chris Iggo, CIO Fixed Income bei AXA Investment Managers, hat durchaus Verständnis für diese Haltung: „Es lohnt sich, einen genaueren Blick auf die Vorteile zu werfen, die eine Quantitative Lockerung aktuell böte. Möglicherweise sind die Argumente dafür gegenwärtig einfach nicht besonders überzeugend.“ Schließlich seien die Credit Spreads bereits eng und die Anleiherenditen sehr niedrig. „Die Banken sind immer noch nicht in der Lage, Kredite zu vergeben, und es gibt keine Garantie, dass die Ankündigung eines Quantitative Easing kurzfristig helfen würde, die Inflationsrate zu erhöhen“, so Iggo weiter. 

EZB-Präsident Mario Draghi könnte daher versuchen, sein Pulver für einen späteren Zeitpunkt trocken zu halten, wenn es lohnender sein könnte, mit dem Quantitative Easing zu beginnen. „In jedem Fall scheinen die Zentralbanker überzeugt zu sein, dass die Volatilität der Märkte und der Volkswirtschaft insgesamt derzeit gering ist“, erläutert Iggo. Dabei gebe es durchaus Argumente für ein Quantitative Easing. So habe die EZB bisher – anders als die Notenbanken in den USA, Großbritannien und Japan – keine dauerhafte Liquidität in die Märkte gepumpt. Während die anderen Notenbanken ihre Bilanzen ausgeweitet hätten, schrumpfe die Bilanz der EZB bereits wieder. Zudem benötige die europäische Wirtschaft nach wie vor Hilfe – das Wachstum sei schwach, die Inflation sehr niedrig. Und schließlich sei der Euro zu stark, was die wirtschaftliche Erholung gefährde. Quantitative Easing könne helfen, die Währung zu schwächen. 

Dennoch gebe es auch gewichtige Argumente gegen eine weitere Lockerung der Geldpolitik, wie Iggo erklärt: „Herr Draghi könnte der Ansicht sein, dass die Zinssätze und Spreads bereits sehr niedrig sind, und dass die EZB erheblichen politischen Widerständen ins Auge sehen müsste – und das für eine Maßnahme, die ohnehin nicht zu einem nennenswerten Kreditwachstum führen würde.“ 

Dies heiße jedoch nicht, dass die EZB ihre Haltung nicht noch ändern könne, so Iggo: „Heute mag Quantitative Easing nicht viel bewirken. Aber in der Zukunft, wenn durch eine fortschreitende Normalisierung der Fed-Politik ein stärkerer Aufwärtsdruck auf die Anleiherenditen entsteht, könnten die Maßnahmen mehr Wirkung entfalten – insbesondere, wenn sich die Banken in einer stärkeren Position befinden sollten und der Dollar ohnehin steigt.

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