Die Österreicher und ihr Wissen über Fonds

Die aktuelle Studie von AXA Investment Managers zeigt: Die Österreicher wollen mehr Finanzbildung an Schulen. Erfahren Sie mehr über das Wissen der österreichischen Bevölkerung über Investmentfonds im Folgenden. AXA Investment Managers | 20.05.2010 11:35 Uhr
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Die Österreicher wollen mehr Finanzbildung an Schulen

Die Österreicher wollen mehr über Finanzthemen wissen. Insbesondere die Schulen sollten diese Aufgabe übernehmen. Das ist eines der Ergebnisse der bevölkerungsrepräsentativen Studie von AXA Investment Managers (AXA IM) in Zusammenarbeit mit TNS Infratest. Bereits zum vierten Mal in Folge hat das Unternehmen die Österreicher zu ihrem Wissen und ihrer Einstellung zu Investmentfonds befragt.

Mehr als die Hälfte (56 %) der Österreicher wünscht sich mehr Finanzbildung in der Schule. 40 Prozent können sich vorstellen, das Wissen auch in der Ausbildung oder der Berufsschule vermittelt zu bekommen. 22 Prozent sehen diese Rolle bei den Hochschulen.

Die Lücke zwischen Wunsch und Wirklichkeit ist groß, denn nur 16 Prozent der Österreicher geben an, ihr Finanzwissen tatsächlich aus der Schule zu haben. In der Ausbildung sind es 17 Prozent und im Studium konnten sogar nur fünf Prozent ihr Wissen im Bereich Finanzen ausbauen. "Dieses Ergebnis zeigt ganz deutlich, dass hier etwas passieren muss. Die systematische Vermittlung finanzwirtschaftlicher Bildung sollte Grundbestandteil der Lehrpläne an österreichischen Schulen und Hochschulen sein", sagt Karin Kleinemas, die für Nordeuropa zuständige Marketing-Chefin bei AXA Investment Managers.

Gravierende Wissenslücken bei Finanzthemen

Die Studie bestätigt erneut, dass es in Österreich einen erheblichen Mangel an Finanzbildung gibt. Das Wissensniveau zu Geldanlagethemen ist unverändert niedrig. Der sogenannte AXA IM Wissensindex liegt in diesem Jahr erneut nur bei 44 Indexpunkten. Dieser Index errechnet sich aus fünf Kernfragen und zeigt das allgemeine Fonds-Wissensniveau der Bevölkerung auf. Das Niveau wird in Österreich nun seit 2008 gehalten. „Obwohl der ATX im Zuge der Finanzkrise einen dramatischen Einbruch hinnehmen musste, hat dies zu keiner Verunsicherung bei der Wissensbefragung geführt. Die Österreicher sind scheinbar nicht so schnell aus der Ruhe zu bringen", so Kleinemas.

Der AXA IM Wissensindex bildet zudem vier Teilgruppen ab, die nach Wissensniveau und Indexpunkten gegliedert sind: Der Profi, der Fortgeschrittene, der Anfänger und der Unwissende.

Knapp die Hälfte der Österreicher (49 %) gehören zur AXA IM Wissensgruppe der „Anfänger“, wenn es um das Thema Finanzen geht. 2007 waren es nur 33 Prozent. Analog liegt der Anteil der “Fortgeschrittenen“ in diesem Jahr mit 28 Prozent auf dem Tiefstand seit Beginn der Erhebung. (2007: 45 %). Es scheinen sich somit immer weniger Menschen in diesem Bereich auszukennen.

Die Ergebnisse des Wissenstests spiegeln das niedrige Wissensniveau wider: Die Österreicher wussten nach wie vor wenig über die Funktionsweise von Investmentfonds. 22 Prozent der Österreicher wissen beispielsweise nicht, dass ein Aktienfonds Kundengelder in Aktien investiert (2009: 14 %). Bei den Geringverdienern wird diese Wissenslücke noch deutlicher: Nur noch 52 Prozent halten die Aussage "Aktienfonds sind Investmentfonds, die die Kundengelder überwiegend in Aktien investieren" für richtig (2009: 68 %).

Eine große Verunsicherung besteht weiterhin auch bei der steuerlichen Behandlung von Kursgewinnen: 39 Prozent der Befragten wissen nicht, wie Kursgewinne steuerlich behandelt werden (2009: 42 %).

Verbessern konnten die Österreicher demgegenüber ihr Wissen im Bereich Renten- und Geldmarktfonds, also bei sicherheitsorientierten Produkten. So haben sie – wenn auch auf niedrigem Niveau – in Sachen Geldmarktfonds dazu gelernt: 22 Prozent wissen, dass Geldmarktfonds nicht in unterschiedliche Währungen investieren, um Gewinne zu erzielen (2009: 15 %). 78 Prozent der Österreicher kennen Rentenfonds (2009: 70 %) und mehr als ein Drittel kennt Geldmarktfonds (2009: 29 %).

Eines wissen die Österreicher ziemlich gut: Sie sind sich sicher, dass sie wenig wissen! Auch in diesem Jahr spiegeln sich die geringen Finanzkenntnisse in der Selbsteinschätzung wider. So gab über die Hälfte (51 %) der Befragten an, sich mit finanziellen Angelegenheiten wenig oder gar nicht auszukennen.

Generation 60plus und Personen mittleren Einkommens steigen wieder in Fonds ein

Die Anzahl der Fondsbesitzer ist in Österreich gegenüber dem Vorjahr relativ konstant geblieben. 17 Prozent der Befragten gaben wie bereits 2009 an, in Fonds investiert zu sein. Überraschend: Seit dem Vorjahr sind vermehrt Personen der mittleren Einkommensschichten in den Fondsmarkt eingestiegen. 38 Prozent der Fondsbesitzer rekrutieren sich mittlerweile aus Österreichern mit einem monatlichen Nettoeinkommen zwischen rund 1.500 und 2.500 Euro. Das sind sieben Prozentpunkte mehr als im Vorjahr (2009: 31%). Auch die ältere Generation steigt wieder verstärkt in Fonds ein. Von den Österreichern, die Anteile an Investmentfonds besitzen, sind mittlerweile 19 Prozent über 60 Jahre alt (2009: 17 %).

Fondserfahrene Österreicher trauen Investmentfonds wieder mehr zu

Die Finanzkrise hat ihre Spuren hinterlassen. Die Österreicher sind nach wie vor verunsichert, was Geldanlagethemen betrifft und empfinden Investitionen in Investmentfonds als eine komplizierte Angelegenheit. So ist die Mehrheit der Bevölkerung (69 %) der Überzeugung, man brauche vertiefte wirtschaftliche Kenntnisse für die Geldanlage in Fonds – Tendenz steigend (2009: 66 %). Sogar Fondsbesitzer empfinden Fonds mehrheitlich als kompliziert (2010: 62 %; 2009: 56 %).

Was die Performance angeht, scheinen die Österreicher Fonds wieder mehr zuzutrauen. Auf die Frage, wie sie die Wertentwicklung europäischer Aktienfonds bei einer Anlage von 10.000 Euro über einen Zeitraum von 20 Jahren einschätzen, gaben die Befragten einen durchschnittlichen Wert von 19.771 Euro an. Tatsächlich läge der erwirtschaftete Wert eines solchen Fonds bei rund 21.500 Euro. "Profis" und Fondsbesitzer hingegen schätzen die Performance von Fonds optimistisch ein. Fondsbesitzer erwarten einen Wert von 23.135 Euro, Profis rechnen sogar mit 24.883 Euro. "Die optimistische Einschätzung der fondserfahrenen Österreichern zeigt, dass sie durch die Finanzkrise das Vertrauen in Fonds nicht verloren haben und optimistisch in die Zukunft blicken", so Kleinemas.

Vertrauen in Fonds für die Altersvorsorge kehrt zurück

Auch das Vertrauen der Österreicher in die Tauglichkeit von Fonds als Instrument für die Altersvorsorge steigt langsam wieder. Über die Hälfte der Befragten (51 %) stimmt der Aussage zu, dass sich Fonds gut für die Altersvorsorge eignen (2009: 43 %). Erstaunlich: Dies sagen sogar auch 49 Prozent der Nicht-Fondsbesitzer (2009: 40 %). Doch um tatsächlich in Fonds zu investieren, scheint das Geld nicht zu reichen. Das ist zumindest der Grund, den die Befragten mit 42 Prozent auf die Frage angeben, weshalb sie bislang nicht in Fonds investiert haben. (2009: 58 %).

„Bei den Themen Fonds und Altersvorsorge sind die Österreicher zurückhaltender, als ihnen gut täte“, so Markus Mündel von TNS. „Die Studie zeigt, dass die Befragten zwar mehrheitlich wissen, dass sich Fonds zur Altersvorsorge eignen; dennoch investieren sie auf breiter Basis noch recht verhalten und verpassen somit wertvolle Renditechancen. Das gilt vor allem für die jüngere Generation.“

Die Österreicher setzen wieder stärker auf Beratung und bekannte Namen

Gleichzeitig steigt die Bedeutung von Finanzberatung in Österreich deutlich. 91 Prozent der Befragten stimmen der Aussage zu: „Beratung ist bei der Geldanlage in Fonds wichtig“ (2009: 82 %). In der Gruppe der Fondsbesitzer und Besserverdiener sind es sogar 97 Prozent.

Nach wie vor setzt der Großteil der Österreicher bei der Produktauswahl auf bekannte Namen von Investmentfondsanbietern. So stimmten 75 Prozent der Österreicher der Aussage zu „Ein namhafter Anbieter ist bei der Auswahl des Fonds sehr wichtig“. (2009: 76 %). Vor allem für die Mehrheit der Besserverdiener (81 %) spielt dieser Faktor eine wesentlich größere Rolle als noch im Vorjahr. (2009: 74 %). „Es zeigt sich klar, dass die Österreicher in Zeiten der Krise wieder verstärkt namhaften Anbietern vertrauen. Das heißt: Sie kaufen lieber Marken, die sie kennen“, so Kleinemas. 

Finanzwissen in Europa hat sich angeglichen

Der Vergleich mit anderen Ländern, in denen die Studie durchgeführt wurde, zeigt deutliche Parallelen beim Wunsch nach Finanzbildung. Österreicher (56 %) Belgier (54 %) und Niederländer (50 %) wünschen sich mehr Wissensvermittlung zu Finanzthemen in der Schule. Das Wissensniveau ist in Österreich mit 44 Indexpunkten gegenüber 45 Punkten in Deutschland und jeweils 43 in der Schweiz und den Niederlanden inzwischen weitestgehend identisch. Einzige Ausnahme bilden die Belgier, deren Wissensniveau mit 38 Indexpunkten deutlich niedriger liegt.

Mittlerweile hat sich auch die Anzahl der Fondsbesitzer europaweit angeglichen. In Österreich, Deutschland und den Niederlanden sind in diesem Jahr 17 Prozent in Investmentfonds investiert, in der Schweiz sind es 16 Prozent und in Belgien 14 Prozent.   


Anmerkungen zur Studie „Die Österreicher und ihr Wissen über Fonds“

Im Auftrag von AXA Investment Managers führte TNS Infratest Finanzforschung eine repräsentative Umfrage durch. Die Mehrländerstudie untersucht den Wissensstand der Bevölkerung in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Belgien sowie den Niederlanden zum Thema Investmentfonds. Die Befragung fand im Frühjahr 2010 statt. TNS Infratest führte in jedem Land insgesamt 1.000 Interviews in der Bevölkerung ab 18 Jahren in Haushalten mit Festnetz-Telefonanschluss. Dabei nutzte TNS Infratest die Methode computergestützter Telefoninterviews (CATI). Die Ergebnisse wurden anschließend bevölkerungsrepräsentativ gewichtet.  TNS Infratest ist das deutsche Mitglied der TNS-Gruppe (Taylor Nelson Sofres, London) und gehört damit zu einem der führenden Marktforschungs- und Beratungsunternehmen der Welt. TNS, das mit Research International im Februar 2009 fusionierte, ist seit Oktober 2008 Teil der Kantar-Group, dem weltweit größten Netzwerk in den Bereichen Research, Insight und Consultancy. Für Auftraggeber aus Automobil und Verkehr, Pharmamarkt, IT-/(Tele-) Kommunikation und Neue Medien, Finanzforschung, Konsumgüter, sowie der Medien-, Politik- und Sozialforschung liefert TNS Infratest „fact based consulting" und damit den innovativen Management Support für Wissensvorsprung und Entscheidungssicherheit.

AXA IM Wissensindex

Der „AXA IM Wissensindex“ errechnet sich aus fünf Indexfragen und zeigt das allgemeine Wissensniveau der Bevölkerung auf. Der Index ermöglicht einen direkten Vergleich mit den Vorjahren, mit anderen europäischen Ländern sowie den Vergleich zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen. Der AXA IM Wissensindex bildet zudem vier Teilgruppen ab, die nach Wissensniveau und Indexpunkten gegliedert sind: Der Profi, der Fortgeschrittene, der Anfänger und der Unwissende.


Weitere Informationen zu AXA Investment Managers unter www.axa-im.at

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen. Das NewsCenter ist eine kostenpflichtige Sonderwerbeform der e-fundresearch.com AG für Asset Management Unternehmen. Copyright und ausschließliche inhaltliche Verantwortung liegt beim Asset Management Unternehmen als Nutzer der NewsCenter Sonderwerbeform. Alle NewsCenter Meldungen stellen Presseinformationen oder Marketingmitteilungen dar.
Klimabewusste Website

AXA Investment Managers unterstützt e-fundresearch.com auf dem Weg zur Klimaneutralität. Erfahren Sie mehr.

Melden Sie sich für den kostenlosen Newsletter an

Regelmäßige Updates über die wichtigsten Markt- und Branchenentwicklungen mit starkem Fokus auf die Fondsbranche der DACH-Region.

Der Newsletter ist selbstverständlich kostenlos und kann jederzeit abbestellt werden.