Pictet Barometer: Warum das nicht das Ende von La Dolce Vita für die Anleger ist

Monatliche Einschätzungen zur globalen Asset Allocation: Die Märkte werden volatiler, somit könnte es sinnvoll sein, das Engagement in zyklischen Werten zu reduzieren. Es besteht aber kein Grund, schnell Schutz zu suchen, da sich die Weltwirtschaft solide entwickelt. Pictet Asset Management | 25.06.2018 12:19 Uhr
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Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Asset-Allocation: In der Warteschleife

Das war ein harter Monat für die Anleger. Angefangen bei der politischen Krise in Italien bis hin zu den schwelenden Handelsspannungen zwischen den USA und China, nicht zu vergessen der drastische Ausverkauf bei einigen Schwellenländerwährungen – es gab viel Grund zur Sorge. Aber es besteht kein Grund zur Panik. Zum einen brummt die globale Wirtschaft, auch wenn sich das Wachstumstempo in den vergangenen Monaten verlangsamt hat. Die US-Notenbank scheint nicht vorzuhaben, von ihrem hinreichend publik gemachten Programm allmählicher Zinsanhebungen abzurücken, und hat es mit der Straffung ihrer Geldpolitik nicht eilig – genausowenig wie die Zentralbanken in den anderen Industrieländern. Unserer Ansicht nach werden die Währungshüter allenfalls das Tempo des Ausstiegs aus der lockeren Geldpolitik drosseln, sollte das Wachstum tatsächlich in Gefahr sein. Das gilt insbesondere für die Europäische Zentralbank. 

Vor diesem Hintergrund halten wir an unserer neutralen Haltung gegenüber Aktien, Anleihen und Liquidität fest. Wir nehmen unsere zyklische Ausrichtung etwas zurück, indem wir uns Finanzwerten zuwenden und unser Engagement im Schweizer Franken auf übergewichtet erhöhen – als Absicherung gegen Marktturbulenzen.

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Unsere Kennzahlen für die Konjunktur  lassen im Hinblick auf die wirtschaftlichen Bedingungen weiterhin eine Divergenz zwischen Industrie- und Schwellenländern erkennen. Die Frühindikatoren in den Industrienationen haben sich den vierten Monat in Folge verschlechtert, während die Zahlen in den Schwellenländern stabil geblieben sind. In den USA bekommt die Baubranche langsam den kalten Atem der geldpolitischen Straffung zu spüren; anderweitige Daten deuten auf einen robusten privaten Konsum hin.

Für den Euroraum ist der Ausblick nicht ganz so erfreulich – dort sanken die Frühindikatoren noch vor Aufflackern der politischen Turbulenzen in Italien unter ihren Dreijahresdurchschnitt. Daher glauben wir, dass die Wirtschaft im Euroraum von den sich verbessernden Arbeitsmarktbedingungen und zunehmenden Investitionen der Unternehmen profitieren wird. Wir gehen nicht davon aus, dass die politische Krise in Italien eine systemische Bedrohung für das Bankensystem in der Region darstellt. Zudem wird die politische Führungsriege in Europa auf ihrem Gipfel im Juni sicherlich politische Maßnahmen in petto haben, um die Anleger zu beruhigen.

Unsere Kennzahlen für die Liquidität  sind bei risikoreicheren Anlagen weiter negativ. Sorgen über die Entwicklung in Italien haben den US-Dollar nach oben getrieben. Dadurch erhöht sich der Druck auf diejenigen Schwellenländerwährungen, die in hohem Maße auf eine Dollar-Finanzierung angewiesen sind, wie z. B. Argentinien und die Türkei. Wir rechnen damit, dass sich die knappere Liquidität in den kommenden Monaten stärker bemerkbar machen wird: Die Zentralbanken drehen den Geldhahn im Umfang von jährlich etwa 700 Mrd. USD zu und unsere Analysen zeigen, dass es bis zu 18 Monate dauern wird, bis die Straffung in der breiteren Wirtschaft ankommt.

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Die von uns beobachteten Bewertungssignale sprechen für eine neutrale Haltung gegenüber Aktien. Es gibt allerdings hinsichtlich der Bewertungen starke Unterschiede zwischen Regionen und Branchen. Japan ist und bleibt von allen Industrieländern der günstigste Aktienmarkt. Die USA sind am unattraktivsten, vor allem wenn wir mit der Annahme richtig liegen, dass sich die Markterwartungen für das Wachstum der Unternehmensgewinne auf einem realistischeren Niveau von etwa 18% in diesem Jahr einpendeln werden (ausgehend von den aktuell 22%). Rohstoffbezogene Branchen wie Energie und Grundstoffe erscheinen attraktiver, da sie sich in der Spätphase des Konjunkturzyklus in der Regel überdurchschnittlich entwickeln. Andere zyklische Branchen – insbesondere Industrie und zyklische Konsumgüter – machen einen teuren Eindruck. Lokalwährungsanleihen und Währungen von Schwellenländern erscheinen nach dem jüngsten Ausverkauf attraktiv; europäische Anleihen sind anfällig für jede Neueinstufung von Staatsanleihen aus dem Euroraum im Zuge der politischen Querelen in Italien. 

Die technischen Indikatoren haben sich nach der jüngsten Korrektur an den Aktienmärkten bei einigen risikoreicheren Anlagen ins Positive gekehrt. Aktien dürften es jedoch aufgrund saisonaler Faktoren schwer haben – die Sommermonate meinen es meist nicht gut mit Aktien. Bei europäischen Aktien sieht das technische Bild ermutigend aus. Die Anlageklasse verzeichnet seit März ungewöhnlich starke Abflüsse – europäische Aktienfonds verloren fast die Hälfte des Kapitals, das ihnen seit Dezember 2016 zugeflossen war.

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