Laut dem Investment Solutions-Team gibt es sicher keinen Grund, jetzt in Panik zu geraten; denn die Weltwirtschaft ist immer noch in relativ guter Verfassung und das Wachstum solide. Die US-Wirtschaft zeigt weiter Stärke und die strengere Geldpolitik der US-Notenbank Fed hat daran bisher nichts geändert. China macht unterdessen gute Fortschritte, das auf Dauer nicht durchhaltbare, durch hohe Schulden befeuerte Wachstum auf ein vernünftigeres Maß zurückzuführen. Die Eurozone ist weiter gewachsen und von den Schwellenländern wird erwartet, dass sie sich wirtschaftlich voraussichtlich besser entwickeln als die Industrieländer.
Das Investment Solutions-Team geht davon aus, dass Aktien in den nächsten fünf Jahren die Anlageklasse mit der besten Performance sein werden. Es wird erwartet, dass Anleger aus dem Euro-Raum mit Aktien aus Schwellen- und Industrieländern eine Jahresrendite von 4,5% bzw. 4,0% erzielen werden. Deutsche Bundesanleihen und Staatsanleihen aus anderen Industrieländern werden eine negative Jahresrendite von 1,25% bzw. 0,25% abwerfen. Für Schwellenländer-Anleihen erwartet das Team in Lokalwährung eine Rendite von 3,75% pro Jahr, für Investment Grade-Unternehmensanleihen 1% und für High-Yield-Anleihen 1,5%.
Irgendwann in den nächsten fünf Jahren dürfte es in den USA eine Rezession geben. Dafür spricht zumindest die Maxime von Hyman Minsky, dass „Stabilität den Nährboden der Instabilität darstellt“. Das könnte nach den Präsidentschaftswahlen im November 2020 passieren. Die zuständigen US-Behörden werden die Wirtschaft im Vorfeld der Wahlen wahrscheinlich mit einer prozyklischen Geld- und Fiskalpolitik oberhalb ihres Potenzialwachstums expandieren lassen. Dies wird sich aber letztlich als nicht durchhaltbar erweisen, weil dadurch der Inflationsdruck und die öffentliche Verschuldung zunehmen. Spannungen im Handel wird man wahrscheinlich unter Kontrolle halten, weil eine ernsthafte Eskalation kontraproduktiv wäre.
Bart Oldenkamp, Leiter der Investment Solutions-Abteilung von Robeco: „Zweifellos kann sich das Anlageumfeld in den nächsten fünf Jahren drastisch ändern. Tatsächlich stellen die derzeitigen Bedingungen bereits eine Herausforderung dar, da die Risikoprämien sehr gering sind, in den wichtigsten Anlageklassen Überbewertungen verbreitet sind und die Volatilität gering ist. Für langfristig orientierte Anleger empfiehlt es sich, sich allmählich auf diese Veränderungen einzustellen. Die naheliegende Lösung in einer solchen Situation ist typischerweise eine defensivere Ausrichtung des Portfolios. Im gegenwärtigen konjunkturellen Umfeld besteht allerdings die Gefahr, dass man des Guten zu viel und zu früh tut. Anleger sollten deshalb nicht vergessen, dass Geduld auch in der Welt des Investierens eine Tugend ist; denn wir sind überzeugt, dass es bei den großen Anlageklassen immer noch Möglichkeiten gibt, Risikoprämien zu ernten.“
Neben dem Fünfjahresausblick beschäftigt sich die Publikation „Expected Returns“ mit fünf speziellen Themen, die im weiteren Sinne mit der Aussage zusammenhängen, dass Geduld eine Tugend ist:
- Bewertungsniveau (Ist es an der Zeit, defensiv zu werden?)
- Schulden (Alle Wege führen nach Rom, aber nur wenige führen zu einer nachhaltigen Verschuldung Italiens)
- Gestrandete Vermögenswerte (Öl ist irgendwann abzuschreiben, aber noch nicht jetzt!)
- Portfoliostrukturierung (Bond. Corporate bond.)
- US-Aktien (Die potenziellen Vorteile einer Diversifizierung weg von US-Aktien)