Fünf Gründe für eine strategische Allokation in chinesischen A-Aktien

Da der Markt für chinesische A-Aktien für ausländische Anleger geöffnet wird und MSCI gerade den ersten Schritt für eine Indexaufnahme dieser Papiere gemacht hat, wird mit einem erheblichen Kapitalzustrom in Chinas inländischen Aktienmarkt gerechnet. Abgesehen von diesem taktischen Grund, in chinesische A-Aktien zu investieren, verdienen diese auch eine längerfristige Allokation. Wir nennen fünf Gründe, warum chinesische A-Aktien Teil der strategischen Allokation eines Portfolios sein sollten: Robeco | 07.09.2018 14:17 Uhr
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  1. Der Markt für A-Aktien ist der zweitgrößte Aktienmarkt der Welt

    Der Markt für chinesische A-Aktien, der die Börsen von Shanghai und Shenzen umfasst, ist nach dem der USA der zweitgrößte Aktienmarkt der Welt. Seine Marktkapitalisierung beläuft sich auf ca. 8,8 Billionen USD.

    Für ausländische Anleger war der Markt für A-Aktien lange Zeit ein schlafender Riese, den sie weitgehend ignorierten. In der Vergangenheit war dies wegen der Abschottung dieses Marktes auch angebracht. Angesichts seiner zunehmenden Öffnung sind Anleger jetzt aber gefordert, eine bewusste Entscheidung treffen, ob sie dort investieren wollen oder nicht.

  2. MSCI nimmt A-Aktien in diesem Jahr in seine Indizes auf

    In diesem Jahr wird MSCI chinesische A-Aktien in den MSCI Emerging Markets Index aufnehmen, und zwar zunächst mit einem Faktor von 5 %. Dies ist ein wichtiger Schritt, der den Renminbi stützen und die Anlegerstruktur am bisher von Privatanlegern dominierten Markt für A-Aktien in Richtung eines ausgewogeneren Verhältnisses zwischen institutionellen Investoren und Privatanlegern verbessern sollte. Außerdem dürfte die Indexaufnahme die Liberalisierung von Chinas Kapitalmarkt vorantreiben und zu einer besseren Regulierung beitragen. Bis zu einer vollständigen Indexaufnahme werden fünf bis zehn Jahre vergehen – je nachdem, welchen Fortschritt es in Bezug auf den Marktzugang gibt.

    Die Aufnahme von A-Aktien in die entsprechenden Indizes bedeutet, dass es ab jetzt eine aktive Entscheidung ist, nicht in diese Papiere zu investieren, was für indexorientierte Anleger letztlich auf den Aufbau einer aktiven untergewichteten Position hinausläuft.

  3. Einige der besten Anlagegelegenheiten in China bieten sich nur an den lokalen Märkten

    Auf chinesische A-Aktien entfallen 70 % der addierten Marktkapitalisierung aller börsennotierten chinesischen Aktien. Diese Papiere bieten Anlegern ein noch größeres Diversifizierungspotenzial als die außerhalb Chinas gehandelten H-Aktien; denn in zehn der 15 wichtigsten Sektoren machen A-Aktien mehr als 70 % der Marktkapitalisierung aus.

    A-Aktien ermöglichen eine Positionierung in staatseigenen Unternehmen. Diese sind zwar häufig in Sektoren der „alten Wirtschaft“ tätig, dürften aber aufgrund von Reformen in Richtung einer gemischt staatlich/privaten Eigentümerstruktur und dank besserer Unternehmensführung erhebliche Fortschritte machen. Einige Sektoren der „neuen Wirtschaft“ wie z. B. der Gesundheitssektor, der Konsumgüter-, Dienstleistungs- und Technologiesektor sowie mit dem Projekt „Made in China 2025“ in Verbindung stehende Wirtschaftszweige wachsen schneller als der Gesamtmarkt. Ihr Anteil an der gesamten Kapitalisierung des Marktes für A-Aktien beträgt ca. 40 %.

  4. Geringe Korrelation sorgt für Diversifizierung

    Der Markt für chinesische A-Aktien weist eine niedrige Korrelation zu den übrigen Aktienmärkten der Welt auf (s. Tabelle 1). Ein wichtiger Grund dafür ist, dass er immer noch weitgehend von chinesischen Privatanlegern dominiert wird, denen mehr als 50 % der im Streubesitz befindlichen A-Aktien gehören und die mehr als 87 % des gesamten Handelsvolumens beitragen. Privatanleger haben i. d. R. einen kürzeren Anlagehorizont als institutionelle Investoren und verhalten sich anders als diese.

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    Ein weiterer Grund ist, dass der Markt lange Zeit für ausländische Anleger geschlossen war und nur allmählich geöffnet wird. Es stimmt, dass dadurch seine Korrelation zu anderen Aktienmärkten letztlich zunehmen wird. Doch bis dahin wird noch einige Zeit vergehen. Gemessen an der Marktkapitalisierung befinden sich aktuell 2 % des Marktes für chinesische A-Aktien in Händen ausländischer Anleger, verglichen mit 31 % in Japan und 20 % in den USA.

  5. Frühes Entwicklungsstadium bietet bedeutende Möglichkeiten, Alpha zu generieren

    Chinas inländischer Aktienmarkt wurde erst 1990 eröffnet, und ausländische Anleger wurden erst ab 2002 schrittweise zugelassen. Dieser Markt dürfte weiter wachsen, da die Unternehmensgewinne steigen, mehr Unternehmen an der Börse notiert werden und A-Aktien auf breiterer Basis für internationale Anleger zugänglich werden.

    In Tabelle 2 sind die Renditen des Robeco Chinese A-Share Equities-Fonds und des MSCI China A International Index seit Auflegung des Fonds im März 2017 angegeben. Wie diese Zahlen zeigen, bieten die Struktur des Markts für A-Aktien und die Tatsache, dass diese Papiere überwiegend von Privatanlegern gehalten werden, bedeutende Gelegenheiten, Alpha zu generieren. Da sich diese beiden Punkte nur allmählich verändern, werden diese Gelegenheiten noch längere Zeit bestehen bleiben.

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Fazit

Chinesische A-Aktien gewinnen für internationale Anleger an Bedeutung. Es gibt fünf gute Gründe, warum diese Papiere Bestandteil einer strategischen Kernallokation eines Portfolios sein sollten. Wie jeder andere Markt ist natürlich auch der für chinesische A-Aktien nicht ohne Probleme. Man sollte ihn sorgfältig beobachten und bei einer Veränderung von Faktoren wie den Kurs-Gewinn-Verhältnissen und den Unternehmensgewinnen taktische Anpassungen im Portfolio vornehmen. Dies ändert aber nichts an den gewichtigen Argumenten für eine langfristige strategische Positionierung in chinesischen A-Aktien. Victoria Mio, CIO China & Jie Lu, Head of Research China & Hauke Ris, Client Portfolio Manager Asia-Pacific Equity, Robeco
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