Kommentar: KBC Eco Fund Altern. Energy

2011 erwarten wir weiterhin ein Wirtschafts-Wachstum für die Schwellenländer – allen voran China und Brasilien. Auch hier werden erneuerbare Energien zunehmend gefördert. China wird im März einen 5-Jahresplan veröffentlichen, in dem erneuerbare Energien voraussichtlich einen bedeutenden Stellenwert einnehmen werden. KBC Asset Management | 02.02.2011 14:02 Uhr
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Gegenüber dem Solarenergiemarkt bleiben wir positiv eingestellt. Etwas vorsichtiger sind wir bei den Aussichten für den Windenergiesektor. Die niedrigen Erdgaspreise werden die Nachfrage nach Windparks in den USA weiterhin dämpfen.

Marktrückblick

Mit dem Dezember, der erneut ein sehr guter Monat für die globalen Aktienmärkte war, ging ein äußerst erfolgreiches Jahr 2010 zu Ende. Insgesamt legte der MSCI World Index 20,1 Prozent in Euro zu. Davon allein im vierten Quartal mit einem Plus von elf Prozent. In Europa wurde 2010 möglicherweise nicht als ein so positives Jahr empfunden, besonders von den Anlegern, deren alleiniges Augenmerk den Schlagzeilen zu den umfangreichen Haushaltskürzungen, den Rettungsaktionen in Europa und den allgemeinen wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Peripherieländer der Eurozone galt. Gleichwohl ergaben sich für  Anleger mit diversifizierten Portfolios zahlreiche Impulse. So konnten bei den weltweiten Aktien, den Schwellenländern, den Rohstoffen und den meisten realen Vermögenswerten hohe Renditen erzielt werden.

Weltweit erhielten die Aktien starken Auftrieb durch die rekordverdächtigen Unternehmensgewinne: Die massiven Kostensenkungen der vergangenen zwei Jahre bildeten eine gute Basis für den wachsenden Umsatz. Das gesamtwirtschaftliche Umfeld mit niedrigen Zinsen und niedriger Inflation hielt an, und es deutet nur wenig darauf hin, dass sich dies in den Industrieländern in naher Zukunft ändern wird. Die umfangreichen Barmittel aus den Unternehmensbilanzen machten sich in einem Trend hin zur Wiedereinführung/Erhöhung von Dividenden, Aktienrückkäufen und Fusionen und Übernahmen bemerkbar. Im Dezember 2010 wurde eine Verlängerung der von Präsident Bush eingeführten Steuersenkungen, die Ende 2010 auslaufen sollten, bis ins Jahr 2012 angekündigt – sehr zur Freude der Märkte.

Die Schwellenländer entwickelten sich deutlich besser als die Industriestaaten weltweit, was auf die stabileren finanzpolitischen Grundlagen zurückzuführen war. Auch die Aktienmärkte der Schwellenländer schnitten 2010 besser ab: Der MSCI Emerging Markets Index legte 27,5 Prozent zu. Die positive allgemeine Entwicklung der Schwellenländer war auf die Nachrichtenlage in China zurückzuführen. Kurzfristige taktische Maßnahmen sorgten dafür, dass die Wirtschaft auf dem richtigen Kurs blieb, auch wenn bereits befürchtet wurde, es könne angesichts des weiterhin sehr schnellen Wachstums der chinesischen Wirtschaft zu übermäßigen Zinserhöhungen kommen.

Andererseits hatte die europäische Staatsschuldenkrise in den letzten Monaten des Jahres 2010 einen massiven Ausverkauf bei den europäischen Staatsanleihen zur Folge. Die Anleihen der Eurozone tendierten über das Jahr hinweg mehr oder weniger seitwärts (Anleihen mit einer Laufzeit von mehr als fünf Jahren), während die Aktien der Eurozone schlechter abschnitten als die Aktien weltweit, was im Wesentlichen  auf die Aktienmärkte der Peripherieländer der Eurozone zurückzuführen war.

Diversifizierung zahlte sich bei den Portfolios aus, da gegen Ende 2010 ein geringes Maß an Korrelation in den verschiedenen Anlagekategorien festzustellen war. Seit einiger Zeit sind die Nachrichten aus der Gesamtwirtschaft maßgebend für die Entscheidungen der Anleger, was dazu geführt hat, dass sich die Preise vieler realer Vermögenswerte angemessen korreliert entwickelt haben. Gleichwohl erkennen wir bereits Hinweise darauf, dass sich die Anleger nunmehr auf die für die Anlage relevanten Fundamentaldaten konzentrieren, so dass sich bestimmte Anlagekategorien und Sektoren gegenüber anderen durchgesetzt haben. Dieser Trend zu einer niedrigeren, „normaleren“ Korrelation bei den realen Vermögenswerten dürfte sich 2011 fortsetzen.

Portfoliorückblick

Für den KBC Eco Fund Alternative Energy war der Dezember 2010 ein guter Monat. Mit einem Plus von 4,9 Prozent übertraf er den breiten Aktienmarkt, der 4,2 Prozent zulegte. Die lang ersehnten Fortschritte auf Regulierungsebene nahmen signifikanten Einfluss auf den Sektor der alternativen Energien. In Spanien wurden neue Vorschriften für den Windenergiesektor verabschiedet. Diese berücksichtigen die Vereinbarung vom Juli 2010 bezüglich einer 35-prozentigen vorübergehenden Senkung der Vergütung. Die Mindestvergütung wurde beibehalten, so dass die Auswirkungen auf die Einnahmen der Windkraftunternehmen nahezu neutral sind. Wir sind der Auffassung, dass der Markt überreagiert hatte, was die möglichen Änderungen bei der Vergütung für erneuerbare Energien in Spanien betrifft. Die Tatsache, dass die Befürchtungen bezüglich einer rückwirkenden Senkung der Vergütung nun endgültig beseitigt sind, hat sich positiv auf die Aktien der Windparkbetreiber ausgewirkt: Die größten Positionen wie Iberdrola Renovables, Acciona und EDP Renovaveis trugen mit am stärksten zur Performance im Dezember 2010 bei.

In den USA nahm das Jahr 2010 durch die Verabschiedung einer Ausweitung des Förderprogramms für Wind- und Solarenergie ein viel versprechendes Ende. Zuvor wurden zahlreiche Vorschläge für Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels immer wieder verschoben. Das Programm sieht für Wind- und Solaranlagen, die Möglichkeit vor, anstelle der bisherigen 30-prozentigen Steuergutschrift für Investitionen einen Barzuschuss in Anspruch zu nehmen. Bis Dezember 2011 soll deren Bau begonnen werden und bis Dezember 2012 in Betrieb genommen werden.

Der Solarenergiesektor hat sich im Dezember 2010 volatil entwickelt: Die Veränderungen bei den Subventionen auf den europäischen Märkten standen im Mittelpunkt des Interesses. Die Sorgen über drohende Einschnitte bei den großzügigen Einspeisetarifen belasteten die Aktienkurse. Frankreich veröffentlichte eine Verordnung, mit der die Einspeisevergütung für Solarstrom auf unverändertem Niveau belassen wurde. Neue Projekte wurden auf Eis gelegt, bis die Verhandlungen mit der Industrie abgeschlossen sind. In der Tschechischen Republik wurde indessen per Gesetz eine Solarsteuer in Höhe von 26 Prozent beschlossen, die bestehende Photovoltaikanlagenbetreiber in den nächsten drei Jahren zu entrichten haben. Auch die spanische Regierung hat die Förderung für Solaranlagenbetreiber um 30 Prozent gekürzt, indem die Anzahl der Stunden, die vergütet werden, begrenzt wurde.

Der Branchenführer First Solar äußerte sich indes zum ersten Mal zu den Nachfrageaussichten für 2011 und gab sich zuversichtlich: Die Umsatzerwartungen liegen über dem Konsens. In Deutschland wird für 2011 mit einem Zubau von 4 GW und weltweit mit einer Erhöhung auf 15 GW gerechnet. GT Solar, ein Anbieter von Technologien für die Produktion von Polysilizium, entwickelte sich im Dezember 2010 besonders gut, nachdem einer der Hauptkunden, OCI, Pläne für eine deutliche Kapazitätsausweitung bekannt gegeben hatte. Auch Wacker Chemie kündigte hierauf eine Ausweitung der Fertigungskapazitäten für Polysilizium an. Beim Angebot von Polysilizium gibt es nach wie vor Engpässe in der Solarenergieindustrie. Mit einem weiterhin hohen Preis von 70 US-Dollar am Spotmarkt sind hohe Margen für die großen etablierten Anbieter wie MEMC und Wacker, die weiterhin zu den umfangreichsten Positionen des Fonds gehören, garantiert.

Im Brennstoffzellensektor kam es zu einigen positiven Entwicklungen, die den Aktienkursen Auftrieb verliehen. ITM Power kündigte einen Praxistest für sein Produkt HFlame mit der Ametek Airtechnology Group an. Dies ist ein positiver Schritt nach vorne für eines der Produkte von ITM, das schon bald für die ersten kommerziellen Einnahmen sorgen dürfte. Ceramic Fuel Cells erhielt einen Auftrag für bis zu 200 Brennstoffzellen-Heizgeräte vom Energieversorgungsunternehmen EWE. Dieser Auftrag eines bestehenden Kunden ist eine Bestätigung für die Nachfrage nach Produkten von Ceramic Fuel Cell und das Wachstumspotential im Hinblick auf die Einführung der Brennstoffzellentechnologie des Unternehmens. FuelCell Energy legte indessen die Ergebnisse für das vierte Quartal 2010 vor: Der Gewinn je Aktie lag leicht über den Konsenserwartungen, was im Wesentlichen auf die Verbesserung des Verhältnisses Produktkosten/Umsatz zurückzuführen war.

Die jüngste Kältewelle trieb die kurzfristigen Strompreise in die Höhe und bescherte dem Versorgersektor einen guten Monat, angeführt von den Wasserkrafterzeugern Fortum und Verbund mit fixen Kosten. Der britische Versorger Scottish & Southern entwickelte sich ebenfalls positiv, da er eine Erhöhung der heimischen Gaspreise um 9,4 Prozent für Anfang Dezember 2010 angekündigt hatte.

Marktausblick und Portfoliostrategie

Wir gehen von einer positiven Wertentwicklung des globalen Aktienmarkts im Jahr 2011 - insbesondere im ersten Halbjahr - aus. In den Industrieländern dürfte sich die konjunkturelle Stimmung mit einer fortschreitenden Erholung der Wirtschaft und einer weiterhin unterstützenden Geldpolitik weiter verbessern. Aktien und andere alternative Risikoanlagen wie Rohstoffe bieten nach wie vor ein attraktives Risiko-Ertrags-Verhältnis.

Das größte offensichtliche Risiko, das den Markt in unmittelbarer Zukunft überschatten könnte, ist zweifellos die anhaltende systemrelevante Herausforderung, welcher der Euro ausgesetzt ist, mit dem unmittelbaren Brennpunkt Spanien. Wir gehen nicht davon aus, dass Spanien zahlungsunfähig wird. Doch die Marktvolatilität dürfte sich im ersten Quartal 2011 zweifellos weiter verstärken. Die Unterstützung von Seiten der Politik, die für den Sektor der erneuerbaren Energien so entscheidend ist, wird auch in den kommenden Monaten Haupteinflussfaktor für Stimmung und Aktienkurse bleiben. Für zwei der wichtigsten
Solarenergiemärkte, Deutschland und Frankreich, wird mit weiteren Kürzungen der Einspeisetarife gerechnet. Zwar ist eine Zubaubegrenzung in Deutschland immer noch Thema, doch wir rechnen eher mit einer weiteren Verringerung der Einspeisevergütung zur Jahresmitte 2011 über die für Januar vorgesehenen 13 Prozent hinaus. Wir möchten darauf hinweisen, dass diese Einschnitte bei der Förderung dazu dienen, die Solarindustrie auf einem strikten Kostensenkungskurs zu halten, da sich ein rascher Übergang von einer förderungsabhängigen zu einer von selbst wirtschaftlich überlebensfähigen Branche vollzieht.

In den USA sind von der republikanischen Regierung kaum signifikante Energiegesetze zu erwarten. Wir gehen daher davon aus, dass sich das Wachstum weiterhin auf die einzelnen Bundesstaaten konzentrieren wird, in denen durch Renewable Portfolio Standards (RPS) Richtquoten für erneuerbare Energien eingeführt wurden. Die jüngste einjährige Ausweitung der Steuergutschrift für Investitionen in Form eines Barzuschusses ist eine positive Sache für kleinere bis mittlere Projektträger im Bereich erneuerbare Energien. Dies bedeutet ein Plus an Liquidität.

Die Schwellenländer wie China und Brasilien haben immer noch ein enormes Wirtschaftswachstum zu verzeichnen und auch hier werden erneuerbare Energien zunehmend gefördert. China wird im März 2011 seinen Fünfjahresplan veröffentlichen, in dem saubere/erneuerbare Energien voraussichtlich einen bedeutenden Stellenwert einnehmen werden.

Bei der Einzeltitelauswahl für unser Portfolio bleiben Qualität und Finanzkraft entscheidende Faktoren. Unsere kurzfristigen Aussichten sind für den Solarenergiemarkt positiv. Wir gehen von einem Rückgang der Preise für Solarmodule im ersten Halbjahr 2011 um 10 Prozent aus. Dies resultiert aus der saisonbedingt sinkenden Nachfrage auf den europäischen Märkten und der Senkungen der Einspeisetarife auf den wichtigsten Märkten. Angesichts dieses drohenden Preisrückgangs bevorzugen wir chinesische Billigproduzenten wie Trina Solar und Renesola, die mit ihren kostengünstigen Geschäftsmodellen bessere Chancen haben, ihre Margen zu schützen, und den europäischen Herstellern zugleich Marktanteile zu entziehen. In den neuen Märkten wie Nordamerika und Italien rechnen wir in 2011 immer noch mit einem zweistelligen Wachstum, da die Preise sinken und sich eine Nachfrageelastizität bemerkbar macht. Wir favorisieren Unternehmen wie MEMC, First Solar und Sunpower. Nach dem jüngsten Preisanstieg für Polysilizium bevorzugen wir nach wie vor vorgelagerte Polysilizium-Hersteller wie Wacker Chemie. Das Angebot an hochwertigem Polysilizium ist weiterhin knapp, so dass in diesem Sektor erneut Vorauszahlungen für Lieferungen geleistet wurden. Wir bleiben zuversichtlich bezüglich Herstellern für Nischenprodukte wie SMA Solar, die vom Preisverfall bei Solarmodulen nicht betroffen sind und vom steigenden Solarenergiezubau profitieren.

Etwas vorsichtiger eingestellt bleiben wir bei den Aussichten für den Windenergiesektor, da die niedrigen Erdgaspreise die Nachfrage nach Windparks, die Strom für den Spotmarkt produzieren, in den USA weiterhin dämpfen. Unsere Portfolioallokation fokussiert sich auf das starke Wachstum in den Schwellenländern wie China. Wir bevorzugen Titel wie China Longyuan, China Suntien und American Superconductor, die allesamt von dieser Stärke aus Fernost profitieren dürften. Darüber hinaus finden wir die Bewertung von spanischen Windparkbetreibern wie EDP Renovaveis und Iberdrola Renovables verlockend. Ihre Pipelines schlagen sich nicht in der Bewertung nieder und sie werden mit einem Abschlag auf den Marktwert ihrer installierten Kapazität gehandelt. Weniger zuversichtlich sind wir bezüglich der kurzfristigen Aussichten für Windturbinenhersteller, da der durch die Überkapazitäten bedingte zunehmende Preisdruck die Margen schmälern könnte. Die potentielle Konsolidierung in diesem Markt könnte gleichwohl die Aktienkurse stützen.

Performance

Im Dezember wies der KBC Eco Fund Alternative Energy eine positive Performance von 4,90 Prozent in Euro nach Kosten (5,00 Prozent in Euro vor Kosten) auf. Der MSCI World Index entwickelte sich im Vergleich schlechter: +4,17 Prozent.

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen. Das NewsCenter ist eine kostenpflichtige Sonderwerbeform der e-fundresearch.com AG für Asset Management Unternehmen. Copyright und ausschließliche inhaltliche Verantwortung liegt beim Asset Management Unternehmen als Nutzer der NewsCenter Sonderwerbeform. Alle NewsCenter Meldungen stellen Presseinformationen oder Marketingmitteilungen dar.
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