Inflation: aktueller Kommentar und Interview

KBC stellt Ihnen den aktuellen Fondskommentar per Juli 2009 zum KBC Bonds Inflation Linked Bonds sowie eine Pressemitteilung zum Thema Inflation zur Verfügung. Im Folgenden ein Interview mit Rainer Ottemann: KBC Asset Management | 20.08.2009 17:01 Uhr
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Interview mit Rainer Ottemann 28. Juli 2009

Inflation? Haben wir gerade nicht, deswegen braucht man sich darum auch derzeit nicht zu kümmern. Diese Meinung vertreten viele Anleger. Und wer lediglich einen kurzen Blick auf die momentane Inflationsrate von -0,1% wirft, wird dieser Ansicht sicher zustimmen. Was dabei außer Acht gelassen wird ist die Tatsache, dass die aktuelle Geldpolitik der Zentralbanken weltweit darin besteht, dem Markt ausreichend finanzielle Mittel – „Liquidität“ – zur Verfügung zu stellen. Die Geldmenge im Markt wird dadurch erhöht. Aufgrund der Krise schrauben viele Hersteller allerdings die Produktion ihrer Waren zurück. Sobald die Wirtschaft wieder anspringt, könnten daher Lieferengpässe für bestimmte Produkte entstehen. Und Voilá: schon steht der alte Bekannte Inflation wieder vor der Tür. Wissenschaftler befürchten bereits, dass die Inflationsraten in den nächsten Jahren wieder in zweistellige Bereiche klettern könnten. Wir sprachen mit Rainer Ottemann, Fondsexperte von KBC Asset Management, darüber, warum Anleger ein Auge auf die Inflation haben sollten und wie sich jetzt
langfristig absichern.

Herr Ottemann, die Inflation ist momentan auf einem Rekordtiefstand wie zuletzt 1986. Hinzu kommt, dass Öl weiterhin günstig ist. Warum sollten sich Anleger momentan überhaupt mit dem Thema Inflation beschäftigen?

Rainer Ottemann: Das ist relativ leicht zu beantworten: Die Analysen von KBC Asset Management zeigen, dass das Thema Inflation kurzfristig wieder vermehrt in den Vordergrund rücken wird! Besonders interessant ist dabei die Entwicklung der so genannten Break-Even-Inflationsrate (BEI). Diese zeichnet ein ganz anderes Bild im Vergleich zu den aktuellen Inflationsraten, denn der Markt antizipiert schon jetzt eine höhere Preissteigerung, was sich in steigenden BEIs widerspiegelt.

Können Sie den Begriff Break-Even-Inflationsrate bitte kurz erläutern?

Ottemann: Die Break-Even-Inflationsrate oder auch BEI beziffert den Aufschlag – den so genannten „spread“ – zwischen einer Nominalanleihe und einem Bond, der an die Entwicklung der Preissteigerung gekoppelt wurde. Bei Inflation Linked Bonds ist die BEI ein Indikator für die Performance des Bonds. Ein Beispiel: Liegt die tatsächliche Inflation über der aktuellen BEI von 1,76% rentieren die inflationsgeschützten Anleihen über der traditionellen Anleihe. Sind beide Faktoren gleich, dann entwickeln sich die Inflation-Linker bei sinkenden Nominalzinsen besser. In fünf der vergangenen acht Jahre haben sich die inflationsgeschützten Anleihen besser entwickelt im Vergleich zu Nominalanleihen. Übrigens, der Durchschnitt für die Break-Even-Inflationsrate von 2002 bis heute liegt bei 2,02%.

Das heißt, die BEI ist aussagekräftiger als die derzeitige Inflationsrate…

Ottemann: Genau! Inzwischen ist die BEI der wichtigste Indikator für die Inflationserwartungen, da sie jederzeit auch für unterschiedliche Zeiträume und Länder ermittelt werden kann. Allerdings haben wir hier in den vergangenen beiden Monaten eine Normalisierung beobachtet. Waren zu Beginn des Jahres die BEIs extrem niedrig und boten exzellente Chancen zum Einstieg in Inflation-Linked Bonds, beginnt sich das Fenster langsam zu schließen. Das Marktsegment ist aber immer noch sehr interessant!

Worauf sollten Anleger achten, wenn Sie jetzt einsteigen?

Ottemann: Anleger sollten auf die Laufzeiten achten. Besonders bei einer langfristigen Investition bieten sich hier attraktive Chancen. Der Rückgang der Verbraucherpreise lässt sich darauf zurückführen, dass Kraftstoffe und Heizöl derzeit deutlich günstiger sind als vor einem Jahr. Allerdings wird dieser Basiseffekt in den nächsten Monaten an Bedeutung verlieren. Schon jetzt weisen die Preise für Kraftstoffe, Heizöl und Nahrungsmittel auf monatlicher Basis bereits kräftige Anstiege auf, so dass die Jahrespreissteigerungsraten in kurzer Zeit wieder ein positives Vorzeichen aufweisen könnten. Ein Wiederanstieg auf den langfristigen Durchschnitt von 2,6 % Preissteigerung hätte für den Anleger langfristig bedeutenden Einfluss auf die Kaufkraft seiner Vermögensanlage.

Und wer sollte Ihrer Meinung nach in Inflation-Linker investieren?

Ottemann: Jeder Privatanleger oder institutionelle Investor, der der Meinung ist, dass die Inflation auf lange Sicht wieder steigen wird. Denn durch die Beimischung von Inflation-Linked Bonds wird das eigene Portfolio umfassend gegen Preissteigerung und die daraus resultierende Geldentwertung abgesichert. Wir gehen davon aus, dass sich die Inflationserwartungen zukünftig wieder an das langfristige Durchschnittsniveau anpassen werden. Daraus ergibt sich eine deutlich niedrigere Realverzinsung und somit eine signifikante Chance auf eine Outperformance gegenüber Nominalanleihen. Zudem tragen Inflation-Linked Bonds zur Portfoliodiversifikation bei und sorgen für ein optimiertes Risiko-/Renditeprofil.


Weiters finden Sie den aktuellen Fondsmanagerkommentar per Juli 2009 zum KBC Bonds Inflation Linked Bonds als PDF-Download in unserem Info-Center!

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