Professor Uwe Wystup, Leiter der Studie: ?Die Investmentbranche hat heute den Anspruch, ihren Kunden für jedes Anlagebedürfnis und jeden Anlagehorizont geeignete und qualitativ hochwertige Produkte zu bieten. Dazu gehören natürlich auch Garantieprodukte, und für kurz- bis mittelfristige Zeiträume kann das durchaus eine Möglichkeit sein. Aber wer etwas für seine Altersvorsorge tun möchte, der kann auf eine Garantie getrost verzichten. Das ist ganz ähnlich wie bei der Kraftfahrzeugversicherung. Wer 25 Jahre das gleiche Auto fährt, wird irgendwann auch keine Vollkaskoversicherung mehr abschließen.?
Garantien kosten auf 25 Jahre mehr als die Hälfte der Rendite
Im Auftrag von Franklin Templeton Investments hat der Frankfurter Finanzwissenschaftler Anlageprodukten mit Garantie klassische Fonds ohne jede Absicherung oder Garantie gegenübergestellt - den Aktienfonds Templeton Growth Fund, Inc. sowie drei weitere in den USA zugelassene Fonds (ein Aktien-, ein Misch- sowie ein Rentenfonds). Der statistische Vergleich unterschiedlicher Anlagezeiträume und unterschiedlicher, auf wissenschaftlicher Grundlage simulierter Marktentwicklungen bestätigt, dass Garantieprodukte langfristig mit gewaltigen Renditeeinbußen verbunden sind.

- Die Garantie kostet in allen drei Marktszenarien (Glücksfall, Normalfall, Unglücksfall) rund die Hälfte der Rendite.
- Garantieprodukte schneiden bestenfalls so gut ab, wie die klassischen Fonds im Normalfall.
- Selbst im Unglücksfall sind die Renditen der Vergleichsfonds ohne Garantie noch doppelt so hoch wie die der Garantieprodukte und deutlich höher als deren garantierte Rendite.
- Kursrückschläge mitteln sich bei langfristigen Investitionszeiträumen aus.
Stress-Test: Produkte mit Garantie gegen Produkte ohne Garantie
Warum greifen Privatanleger überhaupt zu Garantieprodukten? Nach den Erkenntnissen des Frankfurter Finanzwissenschaftlers fürchten sie vor allem zwei Dinge: Einen plötzlichen Börsencrash, der ihr Vermögen vernichtet. Oder, nach langen Jahren des kontinuierlichen Ansparens, das unaufhaltsame Abschmelzen ihrer Wertzuwächse durch ungünstige Kursverläufe.
Wystup ermittelte zunächst die wichtigsten Anlageformen mit und ohne Garantie. Nach dem Grad der Garantie ließen sich drei Typen von Garantieprodukten definieren, die zusammen rund 90 Prozent des Marktes abdecken. Eingang in die Studie fanden Garantieprodukte vom Bonus-, Performance- und CPPI-Typ. Als denkbare Alternative wurden zusätzlich Produkte vom Discount-Typ in die Betrachtung mit einbezogen.
Diesen Produkten stellte Wystup vier klassische Fonds ohne jede Absicherung oder Garantie gegenüber ? neben dem Aktienfonds Templeton Growth Fund, Inc. drei weitere in den USA zugelassene Franklin Templeton-Fonds, die aufgrund ihres langen Trackrecords für die Studie ausgewählt wurden. Dann untersuchte er anhand historischer Zeitreihen und Simulationen die Chancen und Risiken der jeweiligen Produkte in verschiedenen Stress-Szenarien. Als Datenbasis für die Prognose diente die historische Entwicklung des DAX.
Das Merton Jump-Diffusion Modell
?Gäbe es keine Crashs?, so Wystup, ?wären die Renditen an der Börse weitgehend normalverteilt, das heißt, zu jedem Zeitpunkt in statistisch vorhersehbarem Ausmaß über oder unter der Durchschnittsrendite. Es sind die Crashs, die Renditen unnormal machen.?
Für den Renditevergleich stützte sich der Frankfurter Wissenschaftler auf das Merton Jump-Diffusion Modell. Dabei handelt es sich um ein marktübliches Modell zur Simulation von Preisentwicklungen, das ausdrücklich Crash-Szenarien zulässt. Um die unterschiedlichen Kosten der Produkte in den Griff zu bekommen, nahm man der Einfachheit halber an, dass für alle eine einheitliche jährliche Managementgebühr von 1,6 Prozent des Kurswerts erhoben wird.
Drei Szenarien untersucht: Glücksfall, Normalfall und Unglücksfall
Unter Anwendung der Szenario-Technik untersuchte Wystup dann drei mögliche Stress-Szenarien: den Glücksfall, den Normalfall und den Unglücksfall. Der Normalfall entspricht dabei den historischen Zeitreihen des DAX.
Dabei ermittelte der Frankfurter Wissenschaftler eine durchschnittliche Sprunghöhe von -0,87 Prozent. Davon war er zunächst selbst überrascht: ?Man glaubt es zuerst nicht, aber es ist tatsächlich so: dramatischer fallen die Kurse im Durchschnitt nicht.? Das Börsengeschehen verläuft also auf lange Sicht betrachtet sehr viel positiver als es von vielen Privatanlegern in Deutschland erwartet und wahrgenommen wird.
Zur Simulation des Unglücksfalles erhöhte Wystup die Zahl Crashs bzw. Sprünge (als Kurssprung definierte er die oberen und unteren 5 Prozent der größten monatlichen Kursschwankungen) von den im Normalfall beobachteten 1,2 auf 2 Sprünge und die durchschnittliche Volatilität der Renditen von den im Normalfall beobachteten 17,24% auf 27%. Daneben senkte er auch die durchschnittliche Rendite sowie die durchschnittliche Dividende gegenüber dem Normalfall. Für den Glücksfall nahm Wystup gegenüber dem Normalfall dagegen eine um 2,23% höhere Rendite an und ließ alle anderen Parameter unverändert.
Das Fazit: Weniger Angst ? mehr Rendite
Das Resultat der anschließenden Computersimulation war eindeutig: Mochten sich Garantieprodukte über einen kurzen Zeitraum von fünf Jahren noch rechnen, überstieg die Renditeeinbuße auf lange Sicht deutlich ihren Nutzen. Nach 25 Jahren schnitten die Fonds ohne Garantie in jedem Szenario mit Abstand besser ab. ?Wer für sein Alter vorsorgen will, fährt mit Wertpapiersparen ohne Garantie am besten ? wenn er nur früh genug anfängt und dabei bleibt?, fasst Reinhard Berben, Geschäftsführer der Franklin Templeton Investment Services GmbH, die Ergebnisse zusammen.
Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com Data GmbH wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com Data GmbH lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen.