High-Yield: Wie sind die Aussichten?

Nordea Investment Funds S.A., die europäische Fondsvertriebsgesellschaft der Nordea-Gruppe, liefert Ihnen eine Markteinschätzung zur weiteren Entwicklung bei den europäischen Hochzins-Anleihen. Markets | 04.09.2007 14:00 Uhr
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Henrik Ø. Pedersen, Fondsmanager des Nordea 1 - European High Yield Fund, beantwortet Fragen zur momentanen Wertentwicklung und aktuellen Trends.

Wie haben sich High-Yield-Anlagen in den vergangenen zwölf Monaten entwickelt?

Henrik Ø. Pedersen: Nordea konzentriert sich auf den High-Yield-Markt in Europa und hat sich in diesem Sektor umfassende Expertise erworben. Wir hatten bis ins Frühsommer dieses Jahres ein Umfeld, das sich positiv für Hochzinsanleihen präsentierte. Verschiedene Faktoren wie die ausgezeichnete Wirtschaftsverfassung in Europa, Zinsen auf relativ tiefem Niveau und der Risikoappetit der Investoren haben in den vergangenen Jahren zu erfreulichen Anlageergebnissen für High-Yield-Investoren geführt. 2006 stieg der Markt um weitere 8,9 Prozent, davor sogar zweistellig. Im Sommer dieses Jahres folgte dann die Korrektur mit einem Minus von 3,4 Prozent im Juli. Insgesamt bewegten sich High-Yield-Anlagen in den ersten acht Monaten dadurch mehr oder weniger seitwärts.

Wie sind die Aussichten für die kommenden zwölf Monate?

Henrik Ø. Pedersen: Durch die Korrektur hat sich die Bewertung des High Yield Marktes deutlich verbessert. Die Spreads von europäischen High-Yield-Bonds zu Treasuries in der Eurozone liegen gegenwärtig bei rund 360 Basispunkten. Gegenüber dem Jahresanfang entspricht dies einem Anstieg von über 100 Basispunkten. Wir gehen davon aus, dass sich die Spreads in den nächsten 12 Monaten stabilisieren werden, da die Haupttreiber des Marktes, die Default Rates in Europa, mit rund 2 Prozent noch immer auf niedrigem Niveau verharren. Gleichzeitig mit der Erhöhung der High-Yield-Spreads ist auch deren Volatilität gestiegen. High-Yield-Anlagestrategien sollten daher defensiv ausgerichtet werden. Gefahr besteht insbesondere bei schwachen Aktienmärkten. Man kann aber davon ausgehen, dass sich High Yield Bonds in einer Aktienbaisse relativ gut halten. Bei einem Aktienkursrückgang von 10 Prozent könnten High-Yield-Bonds zwischen 2 Prozent und 4 Prozent zurückgehen, je nach Auslöser der Kurseinbrüche.

Wo sehen Sie die attraktivsten Anlagemöglichkeiten?

Henrik Ø. Pedersen: In der jüngeren Vergangenheit kamen viele Schuldner mit bonitätsmäßig sehr tief bewerteten Titeln an den Markt. Einige Private-Equity-Deals und Leveraged Buyouts konnten zudem nicht mehr zu den gewünschten Konditionen finanziert werden. Der Druck wird daher von unten zunehmen und wir würden die schlechten Bonitäten meiden. Ein zusätzliches Sicherheitspolster gibt die Auswahl von Anleihen mit kurzer Duration. Grundsätzlich bleibt der europäische High-Yield-Markt aber attraktiv mit einer Marktrendite von 5,5 Prozent bis 6 Prozent über die nächsten 12 Monate.

Wie sind die Negativschlagzeilen vom amerikanischen Subprime-Markt zu werten?

Henrik Ø. Pedersen: Die Subprime-Krise in den USA hat in Europa zwei Auswirkungen: Erstens gibt es einige europäische Unternehmen aus dem Finanzsektor, die in involviert waren. Zum Beispiel musste die Landesbank Sachsen wegen Verlusten im US-Subprime-Markt übernommen werden. Diese direkten Folgen sind für den High-Yield-Markt weniger spürbar. Zweitens hat sich die Liquiditätssituation an den Kreditmärkten verschlechtert und die Risikoeinstellung der Akteure hat sich verändert. Dies lässt sich beispielsweise am iTraxx-Crossover-Index zeigen, der im Credit-Default-Swap-Markt den Preis für die Absicherung des Kreditrisikos eines Portfolios von 50 High-Yield-Anleihen spiegelt. Der Index sprang von einer Absicherungsprämie von rund 200 Basispunkten im Juni zeitweise über 500 Basispunkte im Juli.

Wie unterscheiden sich die verschiedenen Arten (direkt, indirekt, aktiv, passiv), sich im Bereich der High Yields zu engagieren?

Henrik Ø. Pedersen: Im Hochzinssektor sind die Wertschriftenanalyse und das Risikomanagement der Schlüssel zum Erfolg. Denn die Performance wird vor allem durch das Vermeiden von Kreditausfällen erzielt. Indirekte aktive Anlagen haben im High-Yield-Markt deshalb die besten Erfolgschancen. Bei einer direkten Investition ist das Ausfallrisiko eines einzelnen Schuldners markant höher und die Analyse der Kreditrisiken ist für den einzelnen Investor sehr aufwändig. Eine ausreichende Diversifikation ist unabdingbar zur Beschränkung der Ausfallrisiken. Ein passives Investment führt allerdings nicht automatisch zum Ziel, denn ein breit diversifiziertes Portfolio schützt nicht per se vor Kreditausfällen. Bei 50 gleich gewichteten Positionen entspricht ein einziger Ausfall einer Performanceeinbusse von 2 Prozent. Mit einer aktiven Anlagestrategie konnte Nordea in der Vergangenheit einen stabilen Mehrertrag erzielen.

Was bieten Sie in diesem Bereich konkret an?

Henrik Ø. Pedersen: Nordea hat eine langjährige Tradition im europäischen High-Yield-Markt und verwaltet rund eine Milliarde Euro in diesem Bereich. Zu den öffentlich vertriebenen Fonds gehört der Nordea 1 - European High Yield Bond Fund, der von Morningstar per 30. Juni 2007 mit fünf Sternen ausgezeichnet wurde. Um dem zunehmenden Sicherheitsbedürfnis zu begegnen, haben wir im Frühjahr den Nordea 1 - Absolute Return High Yield Fund aufgelegt. Der Fonds nutzt die Möglichkeiten von UCITS III und kann mit Derivaten auch in einem sinkenden Marktumfeld oder aus Bewertungsdifferenzen Gewinne erzielen. Er bietet eine hervorragende Möglichkeit, von den höheren Renditen im europäischen Hochzinsmarkt zu profitieren und sich gleichzeitig gegen Rückschläge abzusichern. Als Absolute Return Produkt setzt der Fonds auf eine konstant positive Wertentwicklung mit einer Zielrendite von Euribor plus 300 Basispunkten. 

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen.
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