Rückblick: Nordea Value Fonds im Juli

Wie sehen die Fondsmanager der Nordea Value Fonds die aktuelle Börsen- und Wirtschaftslage? Antworten von Gregg Powers (North American Value), Tom Stubbe Olsen (European Value), Paul Danes (Japanese Value), Jacqueline Chen (Far Eastern Value) und dem gesamten Team (Global Value).

Markets | 22.08.2006 11:31 Uhr
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North American Value Fund - Gregg J. Powers

Der Juli war ein relativ durchwachsener Monat für die Aktienmärkte und den Fonds, da die Anleger den Fokus mal auf das Wirtschaftswachstum, mal auf die Veröffentlichung der Zweitquartalsergebnisse legten. Insgesamt fielen die von den Unternehmen in unserem Portfolio gemeldeten Ergebnisse recht positiv aus, und wir rechnen mit weiterhin sprudelnden Gewinnen. Wie im Juni-Kommentar erwähnt, sind die Bewertungen allgemein weiterhin extrem niedrig, was darauf hindeutet, dass viele unserer Portfoliowerte von der Zunahme der Fusions- und Übernahmetätigkeit profitieren könnten. Bestätigt wird diese These von der Meldung, dass HCA, ein Krankenhausbetreiber in unserem Portfolio, offenbar von einer Gruppe von Private-Equity-Anlegern übernommen werden soll, wobei der Übernahmepreis eine beachtliche Prämie im Vergleich zum Durchschnittskurs des Vormonats aufweist. Weitere Übernahmeangebote für das Unternehmen könnten den Aktienkurs noch mehr in die Höhe treiben. Die anderen Krankenhausbetreiber in unserem Portfolio konnten ebenfalls zulegen und dürften dies auch weiterhin tun, da das Interesse an dem Sektor wächst und die verborgenen Werte dieser Unternehmen allmählich deutlicher zutage treten. HP schloss im Monatsverlauf eine Vereinbarung über den Kauf von Mercury, einem Entwickler und Anbieter von automatisierten Software-Testlösungen. Durch die Übernahme dürfte HP das bisherige Produktangebot für Kunden stärken. Der Glücksspielsektor stand zuletzt unter Druck, obgleich einige unserer Positionen, darunter Harrah’s Entertainment, Zweitquartalsergebnisse in Rekordhöhe meldeten. Auch Symantec legte im Juli kräftig zu. Gleiches gilt – nach der Ausgliederung des Festnetzgeschäfts Windstream Communications – für Alltel, die aktuell im Bereich des 52-Wochen-Hochs notiert.

European Value Fund - Tom Stubbe Olsen

Der europäische Aktienmarkt war im Juli abhängig von der täglichen Veröffentlichung von Konjunkturdaten zwischen Besorgnis und Erleichterung über das Wirtschaftswachstum hin- und hergerissen. Bis zum Monatsende überwog die Besorgnis, sodass die fundamental sehr gute Entwicklung der europäischen Unternehmen etwas in den Hintergrund gedrängt wurde. Da viele unserer Unternehmen hervorragende Ergebnisse vorlegten, begann die Berichtssaison für den Fonds gut. Die anhaltend rege Aktivität im Unternehmensbereich, von der einige unserer Positionen betroffen sind, betrachten wir als Beleg für die Attraktivität unserer Anlagen. Für zwei Unternehmen im Fonds wurden Übernahmeangebote vorgelegt. Während das Management von Misys, einem Hersteller von Finanz-Software, einen Buyout vorbereitete, erhielt das Unternehmen außerdem weitere Angebote für einzelne Sparten sowie für das gesamte Unternehmen. All diese Pläne und Angebote werden derzeit geprüft.

Darüber hinaus ist um den auf Seniorenheime spezialisierten britischen Baukonzern McCarthy & Stone offenbar eine Übernahmeschlacht entbrannt, denn zwei konkurrierende Beteiligungsgesellschaften haben Interesse an dem Unternehmen bekundet. Die Aktienkurse beider Unternehmen profitierten erheblich von diesen konkurrierenden Angeboten, die den wahren fairen Wert freisetzen. Die Aktie des Arzneimittelherstellers Shire, die ohne erfindlichen Grund zuletzt unter Druck gestanden hatte, erholte sich kräftig. Nach der erfolgreichen Integration eines im vergangenen Jahr übernommenen Unternehmens gab Shire die Zulassung neuer Medikamente bekannt und baut nun die eigene Marktstellung bei Spezialtherapeutika etwa zur Behandlung der Aufmerksamkeits-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) und des Hunter-Syndroms immer weiter aus. Nach erfolgreichem Abschluss der Restrukturierungsmaßnahmen haben wir unsere Position in Unaxis mit einem Gewinn von rund 140 % über die fast fünfjährige Haltedauer verkauft.

Japanese Value Fund - Paul Danes

Der japanische Aktienmarkt präsentierte sich im Juli schwach, wobei die Gesamtzahlen über die recht massive Abwertung von Aktien mit niedriger Kapitalisierung hinwegtäuschten. Da 60 % der Werte im Portfolio eine Kapitalisierung von unter 500 Mrd. JPY (3,5 Mrd. Euro) aufweisen, wurde die Fondsperformance durch diese Abwertung stark beeinträchtigt. Unseres Erachtens wurde der Ausverkauf weitgehend durch externe Faktoren verursacht, vor allem durch den Rückzug aus Anlagen, die der Markt als risikoreicher ansieht – in diesem Fall weniger liquide Aktien. Da dies recht undifferenziert geschah, ist unserer Ansicht nach nun eine Phase erreicht, in der einige Unternehmen etwa wie vor 18 Monaten – also wie vor der Aktienrallye – bewertet sind. Das gilt insbesondere für hochwertige Unternehmen mit guten Gewinnaussichten, die wir derzeit für unterbewertet halten.

Dem Fonds bieten sich dadurch erstklassige Möglichkeiten, diese Aktien, die vom aktuellen Niveau aus beträchtliches Aufwärtspotenzial bieten, aufzustocken. Angesichts der momentanen Marktstimmung ist schwierig abzuschätzen, wann der Umschwung kommt. Dennoch glauben wir, dass wir mit dem Kauf dieser Positionen zum jetzigen Zeitpunkt auf lange Sicht höhere Renditen erzielen werden. Die wichtigste Meldung im Berichtsmonat war die Entscheidung der japanischen Zentralbank, von ihrer Nullzinspolitik abzurücken, die sie mehrere Jahre lang verfolgt hatte. Das ist ein weiterer Beleg dafür, dass die japanische Wirtschaft zur Normalität zurückgekehrt ist, und dürfte in nächster Zeit ein günstiges Umfeld für steigende Gewinne bieten.

Far Eastern Value Fund - Jacqueline Chen

In der ersten Julihälfte waren wieder Nettozuflüsse in die Region zu verzeichnen, nachdem im bisherigen Quartalsverlauf Kapitalabflüsse eine höhere Volatilität und eine Korrektur an den Märkten verursacht hatten. China, auf das 60 % aller Zuflüsse in diese Region entfielen, profitierte davon am stärksten. Im weiteren Monatsverlauf überwogen dann jedoch erneut die Rücknahmen, unter denen insbesondere Taiwan, gefolgt von Korea und Indien, zu leiden hatte. Was die allgemeinen Marktbedingungen anbelangt, stehen der Wert, den fundamental solide Unternehmen bieten, und der zyklische Druck, der aus der Besorgnis über die Inflation und die Zentralbankpolitik resultiert, unseres Erachtens in heftigem Widerstreit. Diese Situation dauert an und dürfte in den Sommermonaten für eine weiterhin hohe Aktienmarktvolatilität sorgen.

Einer der Werte, die im zweiten Quartal den größten negativen Einfluss auf den Fonds hatten, war Daelim Industries, nachdem die Aktie aufgrund enttäuschender Ergebnisse der Petrochemiesparte überverkauft war. Der Aktienkurs erholte sich im Monatsverlauf um mehr als 10 %, als der Markt den Fokus stärker auf die Sparte Hoch- und Tiefbau legte, die das Kerngeschäft bildet und uns seit jeher überzeugt. Unser langfristiger Ansatz zielt darauf ab, grundlegende Stärken zu erkennen, die in turbulenten oder schwierigen Zeiten schnell übersehen werden. Das Unternehmen dürfte von der Entscheidung des koreanischen Staates, die Infrastrukturentwicklung in Wirtschaftszentren und Industriestädten voranzutreiben, ganz erheblich profitieren. Daelim und ein anderes koreanisches Unternehmen werden bei diesem Programm federführend sein.

Global Value Fund - Nordea Value Management Team

Der Juli war ein recht durchwachsener Monat für den Fonds und die Aktienmärkte, da die Anleger den Fokus mal auf das Wirtschaftswachstum, mal auf die Veröffentlichung der Zweitquartalsergebnisse legten. Der Wert, den fundamental solide Unternehmen bieten, und der zyklische Druck, der aus der Besorgnis über die Inflation und die Zentralbankpolitik resultiert, stehen in heftigem Widerstreit. Insgesamt fielen die Ergebnisse der Unternehmen, von denen wir größere Bestände halten, recht positiv aus, und wir rechnen mit weiterhin sprudelnden Gewinnen. Einige unserer japanischen Small Caps gerieten im Berichtsmonat bei dem allgemeinen Ausverkauf von Nebenwerten an diesem Markt besonders stark unter Druck. Unseres Erachtens wurde dieser Ausverkauf weitgehend durch externe Faktoren verursacht, vor allem durch den Rückzug aus Anlagen, die der Markt als risikoreicher ansieht – in diesem Fall weniger liquide Aktien. Da dies recht undifferenziert geschah, ist unserer Ansicht nach nun eine Phase erreicht, in der einige Unternehmen etwa wie vor 18 Monaten – also wie vor der japanischen Aktienrallye – bewertet sind.

Die Bewertungen sind allgemein weiterhin extrem niedrig, was darauf hindeutet, dass viele unserer Portfoliowerte von der Zunahme der Fusions- und Übernahmetätigkeit profitieren dürften. Bestätigt wird dies durch die Meldung, dass HCA, ein Krankenhausbetreiber in unserem Portfolio, offenbar von einer Gruppe von Private-Equity-Anlegern übernommen werden soll, wobei der Übernahmepreis eine beachtliche Prämie im Vergleich zum Durchschnittskurs des Vormonats aufweist. Die anderen Krankenhausbetreiber in unserem Portfolio konnten ebenfalls zulegen und dürften dies auch weiterhin tun, da das Interesse an dem Sektor wächst und die verborgenen Werte dieser Unternehmen allmählich deutlicher zutage treten.

Die anhaltend rege Aktivität im Unternehmensbereich, von der einige unserer sonstigen Positionen, darunter McCarthy & Stone, ebenfalls betroffen sind, betrachten wir als Beleg für die Attraktivität unserer Anlagen.

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