Licht im Norden leuchtet weiter

Unbeeindruckt von den Turbulenzen an den Aktienmärkten sind die nordeuropäischen Länder nach wie vor Spitzenreiter. In Sachen Rendite und Stabilität stellen sie die Emerging Markets in den Schatten, die von der Flucht der Anleger aus risikoreicheren Vermögensanlagen am stärksten in Mitleidenschaft gezogen werden. Markets | 26.05.2006 11:58 Uhr
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Ungeachtet der potenziellen Risiken am Markt hat sich das globale makroökonomische Bild – unsere Inflationsvorhersage eingeschlossen – in der vergangenen Woche nicht wesentlich geändert, auch wenn einige
Anleger dies anders sehen.

Das Hauptszenario von Nordea geht nach wie vor davon aus, dass sich das Gewinnwachstum in den nächsten zwölf Monaten dem Trendwachstum annähern wird. Diese These wird sowohl von unseren quantitativen als auch von unseren makroökonomischen Modellen für das Gewinnwachstum untermauert, wenngleich die Bewertungen nicht mehr die gleiche Unterstützung bieten wie während des größten Teils von 2005.

Unserer Auffassung nach hängt das langfristige Risiko für die Bewertungen stärker vom Gewinnwachstum als von den Anleiherenditen ab. Die jüngste Hausse wurde von den Gewinnen angetrieben, wobei das Gewinnwachstum nachhaltiger und ausgeprägter war als in der Vergangenheit.

Auf Basis des Trendwachstums erscheinen die Bewertungen zwar etwas hoch, doch angesichts der derzeitigen Dynamik im Unternehmenssektor aufgrund niedriger Fremdkapitalaufnahme, einer lebhaften Fusions- und Übernahmetätigkeit und hoher Cashflows scheint es uns verfrüht, jetzt schon einen Rückgang des Trendwachstums vorwegzunehmen. Nach unserer Auffassung reicht die Gewinndynamik aus, um die Bewertungen auf Basis der gegenwärtigen Gewinne anstelle der Trendgewinne zu unterstützen.

Im Hinblick auf die Aktienmärkte gerieten Rohstoffe und Vermögenswerte in Verbindung mit Ländern wie Brasilien, Russland, Indien und China (die so genannten BRIC-Länder) am stärksten unter Druck. Während diese aufstrebenden Volkswirtschaften in jüngster Zeit hervorragende Renditen erzielten, blieben die inhärenten Risiken häufig unbeachtet.

Aber auch in der nordischen Region war in den vergangenen zwei Wochen eine lebhafte und ungewöhnliche Aktivität zu beobachten. Laut Tommi Saukkoriipi, Fondsmanager des Nordea 1 - Nordic Equity Fund, wurde der Anstieg der Volatilität von Hedgefonds zusätzlich angeheizt. Auf Long-Short-Strategien ausgerichtete Hedgefonds haben bei ihren Investments in der nordischen Region über lange Zeit eine Hebelwirkung erzielt. In fallenden Märkten verringert sich die Hebelwirkung abrupt aufgrund von Einschussaufforderungen. Dies hat zu dem starken Rückgang an den nordeuropäischen Aktienmärkten geführt. Zahlreiche positive Fundamentaldaten sprechen dafür, dass es sich bei dem Markteinbruch um eine Überreaktion handelte und es an der Zeit war, die Hebelwirkung zu verringern. Wie auch an anderen Märkten sind Anleger in den letzten Tagen wieder eingestiegen.

Die Fundamentaldaten für die nordische Region haben sich nicht geändert, sondern sind sogar noch attraktiver geworden. In der vergangenen Woche sind die KGVs auf ein Niveau zwischen 7% und 13% gesunken, so dass das KGV für 2006 jetzt bei etwa 14 liegt. Dieser ungewöhnlich starke Rückgang ist hauptsächlich auf die Turbulenzen bei den Rohstoffpreisen und die Hedgefonds-Engagements in verschiedenen nordischen Sektoren zurückzuführen. Daher nutzt
Saukkoriipi den jüngsten Marktrückgang zu seinem Vorteil, um Positionen in Aktien wie der Bergbau- und Metallgesellschaft Boliden und in großen stabilen Blue-Chips wie Volvo aufzubauen.

Die übermäßige Volatilität bei Aktien wird durch die Erwartung höherer US-Zinssätze und fallender Rohstoffpreise angeheizt. Nach unserer Analyse wurde die starke Wertentwicklung bei Aktien der Schwellenländer und der nordischen Länder von zahlreichen Faktoren beeinflusst: robustes Gewinnwachstum, das sich in relativ niedrigen Bewertungen niederschlägt, weltweit niedrige Zinsen und starke Mittelzuflüsse aus dem Ausland. Darüber hinaus führte die Hausse an den Rohstoffmärkten bei diesen Nettoexporteuren von Gold, Stahl, Öl, Gas, Kupfer und Aluminium zu Haushaltsüberschüssen.

Politisch betrachtet, haben die Regierungen der Schwellenländer dank umfangreicher ausländischer Direktinvestitionen und Höchstständen bei den Rohstoffpreisen mehr als je zuvor vom globalen Handel profitiert. Da diese Nationen zunehmend von der Globalisierung profitieren und die finanziellen Früchte einfahren, öffnen sich immer mehr Länder der Demokratie und der freien Marktwirtschaft.

Allerdings erscheinen in diesen Zeiten der Unsicherheit die BRIC-Länder etwas anfälliger als Norwegen, Dänemark, Schweden und Finnland. Die Attraktivität der nordischen Region besteht darin, dass diese Länder seit vielen Jahren Rekordrenditen verzeichnet haben und dies in einem Umfeld uneingeschränkter politischer Sicherheit. Die nordischen Länder bieten gebündelte wirtschaftliche Schlagkraft. Aus diesem Grund haben Aktien der Region, die eine Bevölkerung von nur etwa 25 Millionen aufweist, einen Anteil von 2,22% am MSCI AC World Index Free. Dagegen haben die BRIC-Länder mit einer Gesamtbevölkerung von über 2,7 Milliarden eine kombinierte Indexgewichtung von knapp 2,3%.

„Die nordischen Länder werden ihr Wachstum 2006 fortsetzen“, erklärt Helge Pedersen, Chefvolkswirt von Nordea. Seine Begründung: „In Schweden steigen die Verbraucherausgaben, während in Dänemark und Finnland die Exporte auf Rekordniveau liegen.“ „Die nordischen Länder werden auch weiter Spitzenreiter bleiben“ sagt Saukkoriipi voraus. Auch für den Fall einer Verlangsamung der Weltkonjunktur im Jahr 2007 sind die nordischen Länder gut positioniert. Und eines weiß er ganz genau: „Die Marktrally wird sich in den nordischen Ländern fortsetzen.“ 



Zu den Nordea-Fonds:

  • Norwegian Equity Fund
    WKN: 987575
    Referenzindex: Mutual Fund Index – Total Return
    Performance Kalenderjahr 2005: 44,28 %
    Drei-Jahres-Performance (per 28.04.2006): 217,97 %
  • Danish Equity Fund
    WKN: 987573
    Referenzindex: KAX All Shares
    Performance Kalenderjahr 2005: 44,25 %
    Drei-Jahres-Performance (per 28.04.2006): 152,23 %
  • Nordic Equity Fund
    WKN: 973346
    Referenzindex: MSCI Nordic Net Return
    Performance Kalenderjahr 2005: 30,82 %
    Drei-Jahres-Performance (per 28.04.2006): 122,78 %
  • Finnish Equity Fund
    WKN: 989816
    Referenzindex: HEX Portfolioindex – Total Return
    Performance Kalenderjahr 2005: 22,73 %
    Drei-Jahres-Performance (per 28.04.2006): 98,68 %
  • Swedish Equity Fund
    WKN: 987574
    Referenzindex: SIX Portfolio Return Index
    Performance Kalenderjahr 2005: 25,04 %
    Drei-Jahres-Performance (per 28.04.2006): 85,54 %
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