Rückblick: Nordea Value Fonds im neuen Jahr

Wie sehen die Fondsmanager der Nordea Value Fonds die aktuelle Börsen- und Wirtschaftslage? Antworten von Gregg Powers (North American Value), Tom Stubbe Olsen (European Value), Paul Danes (Japanese Value), Jacqueline Chen (Far Eastern Value) und dem gesamten Team (Global Value). Markets | 17.02.2006 15:00 Uhr
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

North American Value Fund - Gregg Powers

Nach einem guten Jahresbeginn wurden die anfänglichen Zugewinne am US-Aktienmarkt zur Monatsmitte von enttäuschenden Gewinnmeldungen, vor allem von Unternehmen mit Bezug zum Internet, wieder aufgezehrt. Der Markt präsentierte sich jedoch robust, so dass dieser Rückgang nur von kurzer Dauer war, und lag am Monatsende mehr als 2,6 % im Plus. In diesem Umfeld entwickelte sich der Fonds gut. CA meldete, gemessen am Cashflow, ein hervorragendes Quartal, allerdings zeigte sich der Aktienmarkt von den Quartalsumsätzen des Unternehmens enttäuscht. Wir sind von dieser Aktie nach wie vor überzeugt und dürften auf Grund der Art und Weise, wie das Unternehmen nun Umsätze verbucht, eine Glättung der Umsätze sehen. Andererseits trugen Unternehmen, die wir bereits seit Jahren im Portfolio halten, mit am stärksten zur Wertentwicklung bei. So haben beispielsweise Bear Stearns und International Game Technology seit Jahren mit dem Portfolio zugelegt und verzeichneten im Januar kräftige Zugewinne. Der Hersteller von computer-gestützten Casino-Systemen und Spielautomaten IGT gewann mehr als 15 %, nachdem das Unternehmen die Analystenerwartungen übertroffen hatte. Definitionsgemäß sind konträres Denken und Geduld wichtige Voraussetzungen für Anlagen nach dem Value-Ansatz. Im Falle von Eastman Kodak zahlt sich diese Strategie allmählich aus, da das Unternehmen bei seinen Bemühungen, den Turnaround zu schaffen, weiter Fortschritte macht.

European Value Fund - Tom Stubbe Olsen

Die positive Marktentwicklung des Jahres 2005 setzte sich auch Anfang 2006 fort. Der Januar begann für europäische Aktien gut und für das Fondsportfolio sogar noch besser. Die ersten Ergebnisberichte in den USA gaben dem Markt Anlass zur Hoffnung auf einen erfreulichen Beginn der Berichtssaison in Europa. U

nterdessen konnte Shire, unsere zweitgrößte Position, alle anhängigen Streitigkeiten mit einem potenziellen Generikahersteller über eines der eigenen Schlüsselprodukte beilegen. Da diese Vereinbarung die aktuellen Umsätze sichert und künftige Auswirkungen durch Generika begrenzt, zog der Aktienkurs des Spezialpharma-Konzerns im Monatsverlauf um mehr als 20 % an. Nach Erreichen unseres Kursziels haben wir Recordati, einen italienischen Hersteller von Nischenmedikamenten, verkauft. Während der 33-monatigen Haltedauer hat Recordati die eigenen Vertriebskanäle ausgebaut und vertreibt seine Produkte heute weltweit. Die Erlöse aus diesem Verkauf haben wir sofort reinvestiert und für den Aufbau einer größeren Position im deutschen Pharmaunternehmen Schering verwendet.

Unsere Bestände in Finanzwerten trugen ebenfalls massiv zur Wertentwicklung des Fonds bei, da sechs von sieben Positionen aus diesem Bereich um mehr als 10 % stiegen. Wir halten zwar eine ganze Reihe von Finanzwerten, meiden aber große Geschäftsbanken und geben eher Unternehmen mit spezialisierterem Geschäftsmodell den Vorzug. Neben dem Kauf von Schering haben wir eine neue Bank in den Fonds aufgenommen und konnten durch diese Transaktionen die Liquidität im Fonds auf rund 10 % Ende Januar reduzieren.

Japanese Value Fund - Paul Danes

Die Börse Tokio notiert gegenwärtig rund 3 % höher als am Jahresende und setzt den Aufwärtstrend der letzten sechs Monate damit fort. Dieser scheinbar ruhige Jahresbeginn überdeckt allerdings, dass der Markt so volatil war wie seit vielen Jahren nicht mehr.

Das vergangene Jahr sah die kräftigsten Kursanstiege über einen 6-Monatszeitraum seit 1972, doch in diesen sechs Monaten gab es nur vier Tage mit einer Veränderung von mehr als 2 %. Allein im Januar gab es bereits fünf solche Tage. Auslöser hierfür war eine Razzia der Finanzbehörden bei Livedoor, einem Internet-Unternehmen, das von dem charismatischen Takafumi Horie geführt wird. Ein Großteil der Meldungen über das Unternehmen sind zwar reine Spekulationen, doch der Effekt auf den Markt ist Fakt. Dieser Umstand sowie die anschließende Unfähigkeit der Börse, die massive Orderflut zu bewältigen, führten zeitweilig zu Chaos.

Der Markt verlor in nur zwei Tagen rund 6 %, erholte sich zum Monatsende hin aber überaus kräftig. Dieses Ereignis fasste er aber als genau das auf, was es war, nämlich ein Ereignis, das nur ein einziges Unternehmen betraf. Die Reaktion am Monatsende folgte dann auch den bereits in 2005 zu beobachtenden Branchentrends. In dieser Schwächephase gerieten Aktien mit Bezug zum Internet besonders stark unter Druck, doch auch einige Teile des Small-Cap-Marktes im Allgemeinen litten beträchtlich. Zulegen konnten dagegen Banken sowie Makler- und Immobilienwerte. Elektronikwerte präsentierten sich den ganzen Monat über fest. Im Monatsverlauf, zumeist vor dem „Livedoor-Schock“, zeigte sich im Fonds rege Aktivität. Der Fonds reduzierte Positionen in einer Reihe von Werten, die sich 2005 außerordentlich gut entwickelt hatten, erheblich, darunter Yamada Denki, Xebio und Leopalace 21. Andererseits schlossen wir einige Käufe ab, mit denen wir im Dezember begonnen hatten, z. B. Tocalo, Nintendo und NOK.

Far Eastern Value Fund - Jacqueline Chen

Das Jahr 2006 begann gut für den Fonds, da die asiatischen Aktienmärkte weiterhin von der seit dem Vorjahr anhaltenden Hausse-Stimmung getragen wurden. Trotz der negativen Auswirkungen des Skandals um das japanische Internet-Unternehmen Livedoor auf Software-Unternehmen war der daraus resultierende Rückgang an den asiatischen Märkten nur von kurzer Dauer.

Der Fonds entwickelte sich im Januar besser als der Gesamtmarkt. Dies bestätigt unsere Einschätzung, dass ein langfristiger Anlageerfolg am ehesten erreichbar ist, wenn wir hochwertige Unternehmen aufspüren, solange sie noch nicht die Aufmerksamkeit anderer Anleger erregt haben. Viele Unternehmen in unserem Portfolio besetzen in ihrer Branche eine führende Position. Ebenso zeichnen sie sich durch fähige Managements, solide Bilanzen und eine strategische Positionierung aus, die für eine gute Vorhersehbarkeit der Gewinnentwicklung sorgen. Hervorheben möchten wir dabei TPV Technology, die wir seit wenigstens vier Jahren im Portfolio halten. TPV ist in den letzten Jahren zum weltweit führenden Monitor-Hersteller avanciert und hat im vergangenen Sommer das verlustreiche Monitor- und LCD-TV-Geschäft von Philips übernommen. Diese Partnerschaft festigt nicht nur die Stellung von TPV als weltgrößter Hersteller von Röhren- und LCD-Bildschirmen, sondern erleichtert dem Unternehmen auch den Eintritt in das Flatscreen-LCD-TV-Geschäft unter einer führenden, weltweit bekannten Marke und den Ausbau des OEM-Monitor-Geschäfts. Neue Größenvorteile und Technologien sowie Kostensynergien dürften der weltweiten Wettbewerbsfähigkeit und Rentabilität von TPV weiter Auftrieb geben. Für 2006 erwarten wir ein zweistelliges Gewinnwachstum, und im kommenden Jahr dürfte eine stärkere Rationalisierung des Geschäfts zu einer Stärkung der Cashflow-Generierung und Rentabilität führen. Im Monatsverlauf haben wir unsere Position in Industrial Bank of Korea nach Erreichen unseres Kursziels verkauft.

Global Value Fund - Value Management Team

Die positive Marktentwicklung des Jahres 2005 setzte sich auch Anfang 2006 fort. Der Januar begann gut für weltweite Aktien und das Fondsportfolio. Die ersten Ergebnisberichte in den USA gaben dem Markt Anlass zur Hoffnung auf einen erfreulichen Beginn der Berichtssaison. Wenngleich sich einige Technologiewerte im Fondsportfolio auf Grund von Sorgen über den Sektor und kurzfristige Enttäuschungen schwach entwickelten, glauben wir weiterhin fest an diese Werte.

Ein langfristiger Anlageerfolg ist unseres Erachtens am besten zu erreichen, wenn wir hochwertige Unternehmen ermitteln, solange sie noch nicht die Aufmerksamkeit anderer Anleger erregt haben. Viele Unternehmen in unserem Portfolio besetzen in ihrer Branche eine führende Position. Ebenso zeichnen sie sich durch fähige Managements, solide Bilanzen und eine strategische Positionierung aus, die für eine gute Vorhersehbarkeit der Gewinnentwicklung sorgen. Im europäischen Teil des Fonds haben wir Recordati, einen italienischen Hersteller von Nischenmedikamenten, nach Erreichen unseres Kursziels verkauft. Während der 33-monatigen Haltedauer hat Recordati die eigenen Vertriebskanäle ausgebaut und vertreibt seine Produkte heute weltweit. Die Erlöse aus diesem Verkauf haben wir sofort reinvestiert und für den Aufbau einer neuen Position in einem deutschen Pharmaunternehmen verwendet.

In dem in Fernost investierenden Teil des Fonds haben wir unsere Position in Industrial Bank of Korea nach Erreichen unseres Kursziels verkauft. In Japan haben wir unsere Bestände in einer Reihe von Aktien nach der außerordentlich guten Entwicklung im Jahr 2005 deutlich reduziert.

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen.
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