Was für ein Monat: Zwei Mega-Hurrikane hinterließen nicht nur an den Küsten der USA ihre Spuren. Ausgerechnet Gebiete, die über wichtige Förderund Verarbeitungsanlagen für Erdöl verfügen, waren von den Stürmen betroffen. Der Ölmarkt reagierte nervös: Hochwertige Rohölsorten kosteten tagelang weit mehr als 65 US-Dollar pro Barrel.
In Amerika sorgte diese Entwicklung vor allem für Inflationsängste. Die Renditen zehnjähriger US-Staatspapiere stiegen im Monatsverlauf um rund 0,28 %. Gleichzeitig ließ die US-Notenbank keinen Zweifel daran, dass sie an ihrem Straffungskurs in Trippelschritten festhalten wird. Auch US-Aktien bekamen die klimatischen Turbulenzen zu spüren, erholten sich jedoch zum Monatsende und konnten insgesamt leicht an Boden gewinnen.
Für europäische Aktien sah es wesentlich freundlicher aus: Hier wurden schwache US-Vorgaben nur an wenigen Tagen verfolgt und die Notierungen gingen einigermaßen geradlinig nach oben. Europäische Renten tendierten seitwärts. Deutsche Aktien schnitten im Vergleich zum breiten europäischen Markt schlechter ab. Insgesamt war eine Investition in den DAX dennoch lohnender als am Rentenmarkt. Trotz der überraschenden Patt-Situation in Berlin! Offensichtlich verbinden Investoren, die in den letzten Wochen Interesse an deutschen Aktien bekommen haben, mehr mit diesen Titeln als frischen wirtschaftspolitischen Wind. Verständlich! Nach wie vor gilt, dass deutsche Aktien sowohl gemessen an den gezahlten Dividendenrenditen als auch am Kurs-Gewinn-Verhältnis günstig bewertet sind.
UI-ChampionsCall mit ProfitlichSchmidlin: „Wir graben tiefer“ - Opportunitäten für langfristige Unternehmensbeteiligungen und Anleihe-Sondersituationen
„Wir graben tiefer“ - Opportunitäten für langfristige Unternehmensbeteiligungen und Anleihe-Sondersituationen„Im Jahr 2023 sind die Fundamentaldaten bei unseren Beteiligungen mit den Aktienkursen weit...Noch besser war die Entwicklung am japanischen Aktienmarkt! Der Reformkurs der Regierung Koizumi wurde im Rahmen von Neuwahlen bestätigt und
eine Reihe von Wirtschaftsdaten deutet auf eine Kräftigung sowohl der Binnenkonjunktur als auch der Auslandsnachfrage hin.
Ist die gute Stimmung an den Aktienmärkten, nachdem die Bierkrüge auf der Münchener Theresienwiese wieder abgeräumt wurden, vorüber?
Wahrscheinlich nicht! Während sich in vielen US-Indikatoren erst in den nächsten Wochen das volle Ausmaß der meteorologischen Ausnahmeerscheinungen widerspiegeln wird, stimmen europäische Indikatoren beispielsweise für die deutsche Industrie und den französischen Konsum positiv. Zudem bekommen Unternehmen außerhalb der USA Rückenwind vom US-Dollar, der dank wachsender Renditedifferenzen zunächst weiter an Stärke gewinnen sollte.
In der zweiten Oktoberhälfte dürften diese günstigen Entwicklungen auch in den Quartalsberichten der Unternehmen wiederzufinden sein. Dann heißt es für die Kapitalmärkte „ozapft is“, meint Ihr Kai Stefani.
Lesen Sie bitte den gesamten Kapitalmarktbrief Oktober 2005 - zum Download im Infocenter.