Japan im Reformen-Aufwind?

Im August lag der Franklin Templeton Japan Fund, in einer Phase in der verschiedene positive Wirtschaftsindikatoren für zusätzlichen Aufwind an den japanischen Börsen gesorgt hatten, erneut vor dem Benchmark-Index TOPIX. Performancesteigernd wirkten die Übergewichtung des Bergbausektors, berichtet Fondsmanager Toru Ohara. Markets | 21.09.2005 12:36 Uhr
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Auch die Branchen Banken, Glas & Keramik, Stahl und Maschinenbau entwickelten sich erfreulich und die Untergewichtung im Elektromaschinensegment half der Fonds Performance.

Bei anziehenden Immobilienpreisen in Tokio und anderen Städten werden Immobilien- und Banktitel im Fonds weiterhin übergewichtet, da sie vom Ende der Deflation profitieren. Das Gleiche gilt für Großhändler und Minenwerte (denen gestiegene Rohstoffpreise zugute kommen), Transportausrüster (deren Titel niedrig bewertet sind) und Maschinenbauaktien (die von der Zunahme der Investitionstätigkeit profitieren). Im Elektromaschinensektor, in dem die Rentabilität infolge niedrigerer Produktpreise sinkt, bleibt der Fonds ebenso untergewichtet wie in verschiedenen defensiven Sektoren. Diese dürften sich unterdurchschnittlich entwickeln, wenn der Aufschwung an Fahrt gewinnt.

Ölpreis und US-Titel belasten

Belastet wurden die Märkte im August durch höhere Ölpreise und Kursverluste auf den US-Aktienmärkten. Außerdem schürt die schwebende Privatisierung der Post bei den Anlegern weiterhin Bedenken in Bezug auf politische Ungewissheit. Premierminister Junichiro Koizumi hatte für den 11. September Parlamentswahlen angesetzt, nachdem seine Reformvorschläge vom Oberhaus abgelehnt worden waren.

Der Aktienmarkt legte jedoch nach der Parlamentsauflösung zu. Offensichtlich wird nicht damit gerechnet, dass der auf festen Füßen stehende Konjunkturaufschwung in Japan von politischen Entwicklungen ausgebremst werden kann. Verschiedene positive Wirtschaftsindikatoren sorgten zusätzlich für Aufwind an den japanischen Börsen. Nachdem man zunächst ein Abflauen des jüngsten Aufwärtstrends befürchtet hatte, sprach die Bank of Japan in ihrem monatlichen Konjunkturbericht erneut von Anzeichen für Stärke. Das hob die Stimmung unter den Anlegern.

Ausblick

Mit dem Renteneintritt der geburtenstarken Nachkriegsgeneration haben die Unternehmen begonnen, vermehrt auf Vollzeitarbeit umzustellen und Teilzeitverträge zu reduzieren. Diese Entwicklung sollte den privaten Verbrauch ankurbeln. Zuvor hatten die japanischen Unternehmen im Bemühen um die Senkung der Arbeitskosten nach dem Platzen der Finanzblase Anfang der 1990er auf Umstrukturierung und Kostensenkung gesetzt. Jetzt zahlen dieselben Unternehmen allem Anschein nach höhere Löhne bei unveränderten Lohnstückkosten.

Im Produktionsbereich wird weiter investiert. Auch die Investitionstätigkeit verschiedener nichtproduzierender Unternehmen ist gestiegen. Eine Zunahme der Investitionen ist vor allem bei solchen Unternehmen festzustellen, die den einheimischen Markt bedienen – ein weiteres Signal für steigenden Inlandskonsum.

Die japanische Zentralbank hält vorsichtig an ihrer seit langem verfolgten Nullzinspolitik fest. Die fatalen Folgen der versuchten Kursänderung im Jahr 2000 sind noch gut im Gedächtnis. Die Märkte rechnen aber in Kürze mit einem Abgehen von dieser Politik. Der Deflationsdruck auf die japanische Wirtschaft hat nachgelassen, wie die jüngste Stärke der Bankaktien zeigt.

Im August fragten ausländische Investoren japanische Titel nach. Sie hoffen, dass die Wiederwahl von Premier Koizumi in Japan eine Reformwelle auslösen wird, die auch die Privatisierung des gigantischen Postsystems beinhaltet. Angesichts der Aussichten auf Reformen unter einer neuen Regierung Koizumi erwarten wir weitere kräftige Zuwächse für die Tokioter Aktienmärkte.

September 2005
Toru Ohara, Tokio

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