Am 21. Juli haben die chinesischen Behörden den Yuan gegenüber dem US-Dollar um 2,1% aufgewertet. Zeitgleich wurde angekündigt, dass die feste Kursbindung (die den Yuan seit zehn Jahren effektiv an den US-Dollar koppelt) von einem flexiblen Wechselkursmanagement gegenüber einem Korb globaler Währungen abgelöst wird, dessen Zusammensetzung noch unbekannt ist. Das war ein kleiner Schritt zur groß angelegten Reform der chinesischen Kapitalbilanz. Um starke kurzfristige Volatilität des Yuan zu vermeiden und die Risiken für Staatsfinanzen und Kapitalbilanz effektiv steuern zu können, haben die chinesischen Behörden die tägliche Schwankungsbreite gegenüber dem Währungskorb stark eingeschränkt.
Auf die Nachricht aus China fiel der US-Dollar gegenüber anderen wichtigen asiatischen Währungen und die langfristigen US-Schatzpapierrenditen zogen an. Auch die malaysische Zentralbank teilte mit, dass sie das feste Kurssystem durch ein ähnliches Währungskorb-Arrangement ersetzen wolle. Durch diese Politik Chinas und Malaysias wären zwar theoretisch stärkere Aufwertungen der Währungen gegenüber dem US-Dollar möglich, doch die Länder werden vermutlich kurz- bis mittelfristig intervenieren, um einen allmählichen Wechselkursanstieg zu gewährleisten.
Dollarbindung Chinas war nicht mehr aufrechtzuerhalten
Zum einen löste die Unterbewertung der chinesischen Währung durch den Anstieg der Geldmenge potenziell Inflationsdruck aus, zum anderen verursachte die ohnehin nur begrenzt mögliche Absorption dieser Liquidität durch die Emission inländischer Anleihen Kosten für den Staatshaushalt. Ferner wurde dadurch effektiv der Exportsektor subventioniert, was eine ineffiziente Kapitalallokation bewirkte. Eine schrittweise Anpassung des Wechselkurses wird die Wachstumsdynamik des chinesischen Exportsektors zumindest ein Stück weit auf die Inlandsnachfrage übertragen. Wir rechnen für die Region weiterhin mit günstigen Liquiditätsbedingungen im Inland, während der Aufwertungsdruck auf die Währungen anhalten dürfte. Für die asiatischen Kapitalmärkte und Währungen ist das positiv. Chinas Entscheidung mag zunächst unspektakulär erscheinen, doch sie hat den Weg für weitere Anpassungen bereitet und wirkt als Katalysator für die Aufwertung anderer asiatischer Währungen gegenüber dem US-Dollar.
Wir sind schon lange der Ansicht, dass man von einer Anpassung in China am besten durch das Engagement in anderen asiatischen Währungen profitiert, allen voran dem Malaysischen Ringgit. Unsere globalen Rentenfonds gehörten in vielen lokalen asiatischen Märkten zu den ersten, die sich dort engagiert haben. Diese Vorreiterrolle sollte uns weiterhin zugute kommen.
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