Das Emerging Markets Team von Franklin Templeton Investments analysiert weiter, dass die echten sichtbaren Auswirkungen auf die Volkswirtschaften in Mittel- und Osteuropa aus wirtschaftlicher Sicht minimal sind. Nach den Bestimmungen des Maastricht-Vertrags von 1992 werden bessere geld- und fiskalpolitische Disziplin,
Wirtschafts- und Arbeitsmarkt-Reformen, sowie ein solides grundlegendes Wirtschaftswachstum auch weiterhin dafür sorgen, dass diese Länder rasch vorankommen. Wir erwarten, dass die Region Mittel- und Osteuropa ihre positive Entwicklung fortsetzen wird und daher die Aktienmärkte der Region auch künftig gut abschneiden werden.
Analyse des Fixed Income Teams
Es gab eine gewisse Überreaktion auf das Ergebnis des französischen Volksentscheids. Der Euro verlor gegenüber dem USD vorwiegend aufgrund von Momentum-Trading und der Neupositionierung der Spekulanten von short - auf long-Positionen beim Dollar. Aber die schwerwiegenden Fragen der anhaltenden Konjunkturschwäche in der Eurozone, der Devisenpolitik in Asien und der Höhe des USLeistungsbilanzdefizits werden durch das Ergebnis des Referendums nicht berührt und haben sich gegenüber den Vormonaten nicht verändert. Tatsache ist, dass der Euro so schnell nicht kollabieren wird und dass die Länder Osteuropas - Polen, Ungarn, Tschechien, usw. - nach wie vor auf dem richtigen Weg sind, um den Euro gegen Ende dieses Jahrzehnts
einzuführen. Aus diesen Gründen konnte man durchaus erwarten, dass sich für den Euro - nach den kräftigen Abschlägen gegenüber dem USD in den Tagen nach dem französischen Referendum - ein markttechnischer Boden bildet.
Dämpfer für einen Türkei-Beitritt
Trotz der kurzfristigen Euro-Schwäche schätzen wir den USD wegen der Schuldendienstkosten Amerikas und dem doppelten Leistungsbilanz- und Haushaltsdefiziten auf lange Sicht schwach ein. Daher bieten die peripheren Länder Europas (und Asiens ex-Japan) aufgrund ihrer relativen Währungs- und Rentenmarkt-Unterschiede die optimalen Investment-Möglichkeiten. Der Fonds hält keine türkischen Anleihen. Die Beitrittsbemühungen der Türkei wurden durch das Ergebnis vom 29. Mai zweifellos erschüttert und die höheren Renditen türkischer Anleihen trieben bald auch die Rentenmärkte der Staaten Ost- und Mitteleuropas in die Höhe. Die (Über-)Reaktion des Marktes in den Tagen nach dem Referendum am 29. Mai bot eine einmalige Gelegenheit, in den Währungen der Peripherieländer Europas verstärkt zu kaufen.
Innerhalb der EU kam es zu einer Verdichtung der Rentenunterschiede zwischen Ländern mit stärkeren und schwächeren Finanzen. Bereits nach der Verwässerung des EU-Stabilitäts- und Wachstumspaktes im März nahmen die Rendite-Spreads zwischen den Emissionen verschiedener EU-Staaten zu. Daher bot das Referendum weiteren Spielraum für eine relative, wenn auch begrenzte, Ausweitung der Renditen.