Für den Rest des Jahres 2005 sehen die Anlageexperten der österreichischen Allianz Gruppe die Aktienmärkte verhalten optimistisch und haben ihre Anlagestrategie eher defensiv ausgerichtet. Nach der Flut an Rekordergebnissen für das abgelaufene Jahr 2004 dürften die Kursanstiege heuer nicht mehr das Ausmaß des Vorjahres erreichen. Die Dividendenrendite sei zwar unverändert attraktiv und erreiche in vielen Ländern das Niveau einer Anleihenverzinsung, doch sei vor allem in den USA der Höhepunkt der Gewinndynamik überschritten. "Die Zeit der spektakulären Kursgewinne auf der Aktienseite scheint vorbei zu sein - auch in Österreich. Heuer geht es eher sanft bergauf", sagte Allianz Chief Investment Officer Martin Bruckner am Donnerstag vor Journalisten.
Der anhaltende Nachfragedruck auf Erdöl und Rohstoffe schlage mittlerweile auf die Verbraucherpreise durch. Vor allem in den USA gebe es Anzeichen dafür, dass die Unternehmen in zunehmendem Ausmaß höhere Einkaufspreise auch an ihre Kunden weitergeben. Auf diese stärkere "pricing power" hatte zuletzt auch die US-Notenbank Fed ausdrücklich hingewiesen, was weitere Leitzinserhöhungen erwarten lässt.
"Inflation kommt oft unerwartet und schnell", sagte dazu Mag. Martin Maier, Geschäftsführer der Allianz Invest KAG. In den USA seien zwar die Anzeichen für ein Anziehen der Inflationsrate deutlich stärker als in Europa. Doch eröffne die von den EU-Staats- und Regierungschefs beschlossene Reform des Euro-Stabilitätspaktes nun die Möglichkeit kurzfristig höherer Defizite, was Inflation und Zinsraten auch in Europa nach oben treiben könnte. In der aktuellen Asset Allocation der Allianz bleibe zwar tendenziell die Aktienseite weiterhin übergewichtet, doch sei auf der Rentenseite vor allem der Anteil von Anleihen aus Emerging Markets zulasten von Euroland-Rentenpapieren deutlich aufgestockt worden. Ins Rentenportfolio neu aufgenommen wurden auch so genannte Inflation-Linked Anleihen.
Für den Anleger muss Inflation nämlich nicht zwangsläufig einen Kaufkraftverlust bedeuten. Denn solche Inflation-Linked Anleihen garantieren ihm einen positiven Realertrag über die Laufzeit der Anleihe. "Wichtig dabei ist, dass der Einstieg erfolgt, bevor die Inflation angezogen hat - nicht erst danach", erklärt Martin Maier. Der von der Allianz Tochter PIMCO gemanagte Global Real Return Bond Fund investiert primär in Inflation-Linked Anleihen und ist nun auch für österreichische Anleger erhältlich. Den Nutzen für den Anleger - auch den Kleinanleger! - erklärt Maier so: "Wenn er heute den Wert eines guten Abendessens in diesen Fonds investiert, kann er sich am Ende der Laufzeit wieder ein gutes Abendessen leisten - und er hat zusätzlich noch einen Zinsertrag."
Über die Allianz KAG:
Die Allianz Invest KAG ist eingebettet in ein internationales Netzwerk von Analysten und Portfolio-Managern und zählt mit einem Fondsvolumen von 8,8 Milliarden Euro zu den vier größten Kapitalanlagegesellschaften in Österreich. Weltweit ist die internationale Allianz Group einer der führenden Finanzdienstleister mit Assets under Management von rund 1,1 Billionen Euro.