Es war ein ziemliches Auf und Ab an den Aktienmärkten im vergangenen Jahr. „Madrid“, „Fed-Geldpolitik“, „Öl“ und „Konjunktursorgen“ lieferten Negativschlagzeilen. Dennoch ging es ab Sommer fast stetig nach oben. Während der letzten Wochen des Jahres häuften sich die Unternehmensfusionen. Was zeigt: Die Masse der Firmen hat ihre Hausaufgaben gemacht, sonst wären sie kaum als Übernahmekandidaten interessant.
Ganz zum Schluss, kurz bevor die Silvesterraketen starten konnten, die Meldung: Das vom Conference Board ermittelte Verbrauchervertrauen für die USA hat sich im Dezember über alle Teilkomponenten hinweg deutlichst verbessert. Hier dürfte sich u.a. der gesunkene Öl- bzw. Benzinpreis bemerkbar machen.
Am Ende hatte es sich gelohnt: Inklusive Dividenden und unter Berücksichtigung des Wechselkurses verdiente ein Investor mit einem weltweiten Aktienkorb im vergangenen Jahr ca. 6,5%. Im Euroland waren marktweit knapp 12% zu verdienen. Zu den Gewinnern zählten die Emerging Markets mit einem Plus von über 13%. Auch die Anleihensparer konnten sich freuen: Renditen von zeitweise unter 3,6% mit zehn Jahren Laufzeit sind bei europäischen Staatsanleihen historisch ein Novum. Renditen runter - Kurse rauf - so brachten auch Staatsanleihen wieder mehr als das Sparbuch.
Alles im grünen Bereich also
Und jetzt? Springen die Börsenampeln im Januar um? Nun, einige (potenzielle) „Bremser“ werden uns auch im neuen Jahr begleiten: Der unsichere Wachstumsverlauf in China, die Finanzierung des privaten Verbrauchs in den USA und des US-Leistungsbilanzdefizits sowie die Dollarschwäche gehören dazu.
Sie sind hinlänglich bekannt, auch wenn sie immer mal wieder die „Staugefahr“ erhöhen dürften. Der Blick durch die Windschutzscheibe zeigt: Die Kurs-Gewinn-Verhältnisse sind noch nicht zu hoch, die Dividendenrenditen besonders europäischer Aktienwerte bleiben attraktiv, besonders auch im Vergleich zu den Anleiherenditen, und die Erwartungen an die Unternehmensgewinne sind nicht überhöht. Hier dürften unverändert die verbesserte Kostenbasis und die Umsätze, sprich die Konjunktur, helfen. Von der ist zwar nicht die Beschleunigung eines roten Ferrari zu erwarten, aber ein guter Volkswagen tut´s ja auch. Die Straße für Aktien bleibt also frei. Dabei empfiehlt sich besonders eine Beimischung von Titeln mit hohen Dividenden, die für Stabilität im Aktienportfolio sorgen. Für Aktien wie für Anleihen sollte dabei die Faustregel gelten: Währungsrisiken reduzieren.
Den gesamten Kapitalmarktbrief vom DIT finden Sie im Infocenter oben zum Download.