Warum steigende Anleiherenditen die Aktienmarktrally nicht stoppen werden

Im Zuge der Normalisierung der Geldpolitik haben die Anleiherenditen zuletzt mehrjährige Höchststände erreicht. Vor diesem Hintergrund fragen sich viele Investoren, wie viel länger der Aufwärtstrend an den Aktienmärkten noch anhalten kann. Gewöhnlich werden steigende Anleiherenditen mit sinkenden Aktienkursen in Verbindung gebracht. Neue Analysen von Invesco kommen jedoch zu einem anderen Schluss. Invesco | 20.03.2018 12:43 Uhr
Paul Jackson, Head of Research, Invesco ETF / ©  Invesco ETF
Paul Jackson, Head of Research, Invesco ETF / © Invesco ETF
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Von den 70er Jahren bis in die 90er Jahre wäre es tatsächlich nicht klug gewesen, Aktien zu halten, wenn die Anleiherenditen steigen, erklären die Multi-Asset-Experten von Invesco. Seit der Jahrtausendwende  aber seien Anleiherenditen und Aktienkurse gleichzeitig gestiegen. Die Invesco-Experten erklären dieses Phänomen damit, dass die Aktienmärkte jetzt stärker auf die guten Wirtschaftsnachrichten reagieren, die hinter den steigenden Anleiherenditen stehen, als auf den eigentlichen Aufwärtstrend der Renditen.  

Sie haben die Faktoren untersucht, die hinter der Korrelation zwischen Anleiherenditen und Aktienkursen stehen, um nachzuvollziehen, bei welchem Renditeniveau sich die Korrelationssystematik möglicherweise ändert. Ihre Analysen signalisieren, dass Inflation, Wachstum und der Abstand zwischen Anleihe- und Aktienrenditen allesamt eine Rolle spielen, sich Änderungen der Korrelationssystematik aber letztlich am besten durch die Anleiherendite selbst erklären lassen.  

Ihre Forschungsarbeiten untermauern die Annahme, dass die positive Korrelation zwischen Anleiherenditen und Aktienkursen in eine negative Korrelation umschlägt, wenn die Renditen über ein bestimmtes Niveau steigen. „Aktuell wird befürchtet, dass sich die Aktien-Anleihen-Korrelation ändern könnte, wenn die Inflation anzieht und die 10-jährige Staatsanleiherendite auf 3% zusteuert“, sagt Paul Jackson, Head of Research bei Invesco ETF. Allerdings spräche die Erfahrung der Vergangenheit dafür, dass die Aktienkurse mit den Anleiherenditen steigen werden, bis sich die 10-jährige Rendite der 5-Prozent-Marke nähert.  

„Wenn also die Anleiherenditen steigen – womit wir fest rechnen –, dürften auch die breiten Aktienmarktindizes weiter nach oben tendieren“, so Jackson, der allerdings zu Vorsicht rät. So hielten die Investmentexperten von Invesco den US-amerikanischen Aktienmarkt aktuell für sehr teuer und das Aufwärtspotenzial an diesem Markt daher für begrenzt. Für andere bedeutende Indizes gelte das zwar nicht in gleichem Maße. Neue Enttäuschungen wie die Einzelhandelsumsätze und Industrieproduktion in den USA im Januar könnten jedoch zu einem vorübergehenden Rückgang der Anleiherenditen und Aktienkurse führen. 

Insgesamt rechnen die Multi-Asset-Experten von Invesco aber nicht damit, dass sich die Aktien-Anleihen-Korrelation in absehbarer Zeit ändert. Sie halten die US-Wirtschaft und die globalen Volkswirtschaften für ausreichend stark, dass sich die Normalisierung der Anleiherenditen fortsetzen kann und die Renditen in diesem Konjunkturzyklus noch über ein ‚normales‘ Niveau – was sie bei einer 10-jährigen US-Staatsanleiherendite von 3,0% bis 3,5% erreicht sähen - hinaussteigen. „Zum Glück spricht die bisherige Erfahrung dafür, dass die Korrelation weitgehend positiv bleibt, bis die 10-jährige Rendite die 5-Prozent-Marke erreicht hat“, sagt Paul Jackson. „Natürlich werden die Anleiherenditen und Aktienindizes nicht geradlinig steigen und enttäuschende Wirtschaftsdaten – wie sie im zweiten Quartal des Jahres häufig sind – könnten vorübergehende Ausverkäufe auslösen. Wir gehen aber davon aus, dass der Bullenmarkt für Aktien erst mit einem wirklich zyklischen und nicht saisonalen Abschwung der Wirtschaft endet.“  

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen. Das NewsCenter ist eine kostenpflichtige Sonderwerbeform der e-fundresearch.com AG für Asset Management Unternehmen. Copyright und ausschließliche inhaltliche Verantwortung liegt beim Asset Management Unternehmen als Nutzer der NewsCenter Sonderwerbeform. Alle NewsCenter Meldungen stellen Presseinformationen oder Marketingmitteilungen dar.
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