Nach welchen Kriterien investieren Sie, Herr Chan?
Chan: Wir kaufen für den Fonds weltweit Aktien mit hoher Börsenkapitalisierung aus den beiden Segmenten Value und Growth. Dabei werden die Wachstums- und Wertanteile im Fonds von verschiedenen Teams gemanagt, die ihre jeweilige Stärke in das Portfolio einbringen.Wie wird die Gewichtung von Growth beziehungsweise Value im Portfolio bestimmt?
Chan: Dazu nutzen wir ein unternehmenseigenes quantitatives Modell, das auf langjährigen historischen Daten basiert. Vereinfacht gesprochen zeigt uns dieses Modell automatisch an, welches der beiden Segmente gerade outperformt beziehungsweise wann eine Trendumkehr erfolgt. Wir verschieben das Portfolio dann in Richtung des jeweils favorisierten Investmentstils – bis zu einem Verhältnis von 70 zu 30 Prozent.Ist die Trendwende von Value hin zu Growth erfolgt?
Chan: Der Markt schwankt derzeit zwischen einer Favorisierung von Value oder Growth. Wir können jedoch auch dann einen Mehrwert erzielen, denn wir passen die Anteile im Portfolio immer wieder an. So zeigte unser Modell Ende April 2005 eine Trendwende an und wir gewichteten daher Wachstumsaktien mit 60 und Value-Aktien mit 40 Prozent. Eine gute Entscheidung, denn tatsächlich performte dann der MSCI Growth Index von Ende April bis Ende Oktober auch um 200 Basispunkte besser als der MSCI Value Index. Ende Oktober 2005 nahm die Neigung hin zu Growth jedoch wieder ab und wir senkten den Anteil auf 40 Prozent. Gegen Jahresende gewichteten wir Growth- und Value-Aktien wieder zu gleichen Teilen.