Byron Wien: 10 Überraschungen für 2008

Eine Rezession in den USA, höhere Inflation und ein Ölpreis von über 115 Dollar. Die „Zehn Überraschungen für 2008“ von Investmentexperte Byron Wien lassen wenig Platz für Optimismus. Auch für den chinesischen Aktienmarkt ist er negativ eingestellt. Funds | 07.01.2008 06:00 Uhr
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Seit 1986 veröffentlicht Byron Wien schon seine „Zehn Überraschungen“. Wien war Chief Strategist bei der Investmentbank Morgan Stanley, ehe er vor zwei Jahren zu Pequot Capital wechselte. Für 2008 lässt Wien nur wenig Optimismus zu.

Seine zehn Überraschungen für 2008

1. Trotz der Lockerung der Geldpolitik der Fed und anderer politischer Maßnahmen, schlittert die US Wirtschaft in die erste Rezession seit 2001, da der Wohnbau verhalten bleibt und die Banken nur zögerlich Kredit vergeben, wenn auch nur ein Hauch von Risiko besteht. Der US-Leitzins wird unter drei Prozent fallen. Die Arbeitslosigkeit wird deutlich über fünf Prozent steigen und der private Konsum wird dementsprechend verhalten ausfallen.

S&P 500 wird stark fallen - Inflation auf 5 % steigen

2. Die Gewinne der Standard and Poor’s 500 Unternehmen werden auf Jahressicht fallen und der Index wird um weitere zehn Prozent nachgeben. Energie- und Rohstoffwerte können diesem Abwärtstrend - der eine Korrektur, aber keinen Bärenmarkt darstellt - relativ gut standhalten. Die Marktlage verbessert sich im Sommer.

3. Der Dollar wertet in der ersten Jahreshälfte auf und erreicht einen Stand von 1,35 Dollar gegen den Euro, fällt in der zweiten Jahreshälfte allerdings unter die 1,50 Dollar Marke. Auch die Europäische Zentralbank wird mit einer expansiven Geldpolitik beginnen. Ausländische Investoren kommen am Anfang des Jahres in Scharen, um billige Vermögenswerte in den USA zu kaufen, der Dollar gibt aber später nach, da zahlreiche Länder mit großen Dollarreserven ihre Anlagen diversifizieren.

4. Die Inflation, gemessen am Konsumentenpreisindex, steigt über fünf Prozent, da sich die höheren Rohstoff- und Ölpreise nach und nach durchschlagen, trotz einer moderaten Lohnentwicklung. Der Zinssatz einer 10-Jahres US Staatsanleihe steigt auf fünf Prozent. Stagflation beginnt ein Diskussionsthema im Präsidentschaftswahlkampf und auf den Kommentarseiten der Zeitungen zu werden.

Ölpreis bei mehr als 115 Dollar - Gold über 1000 Dollar

5. Der Ölpreis wird am Anfang des Jahres noch fallen. 80 Dollar pro Barrel wird Öl im ersten Halbjahr kosten, da die westlichen Volkswirtschaften nur noch langsamer wachsen und Lagerbestände in Anspruch genommen werden. In der zweiten Jahreshälfte steigt der Ölpreis auf 115 Dollar pro Barrel. Die Bohrstationen werden weiterhin weniger Öl fördern, während der Konsum in China, Indien und dem nahen Osten steigt.

6. Landwirtschaftliche Rohstoffe bleiben teuer. Der Preis für Mais wird auf sechs Dollar steigen und jener von Baumwolle auf 85 Cent pro Pfund. Gold erreicht 1000 Dollar je Unze, aufgrund der Ernüchterung der Asiaten gegenüber Papiergeld.

Chinas Aktien unter Druck - Wirtschaft robust

7. Die Rezession in den USA verlangsamt die Chinesische Wirtschaft nur mäßig, jedoch bricht der Aktienmarkt dramatisch ein. Investoren erkennen, dass es keinen Sinn macht die Multiplikatoren von Biotechnologieaktien für hoch zyklische Unternehmen zu bezahlen. Die Chinesen werden darüber hinaus den Renminbi um zehn Prozent aufwerten lassen, um einerseits die Inflation in den Griff zu bekommen und andererseits als Geste für die ausländischen Regierungen, die sich über die Unfairness der Bewertung anlässlich der olympischen Spiele beschweren. Dort werden zahlreiche Langstreckenläufer nicht antreten, aufgrund der Probleme mit der Luftverschmutzung.

8. Der neue russische Präsident Dmitry Medvedev wird unter der Führung von Vladimir Putin bestimmter in außenpolitischen Angelegenheiten. Er besteht darauf, dass russisches Öl und Gas in Rubel bezahlt wird und verlangt nach einem russischen Sitz bei größeren Konferenzen. Russische und brasilianische Aktienmärkte werden die BRIC’s anführen. Auch die Golfregion wird vermehrt Interesse von Investoren auf sich ziehen.

Barack Obama wird Präsident - Infrastrukturprojekte geplant

9. Infrastrukturverbesserungen werden ein wichtiges Wahlkampfthema für beide Parteien in den USA und Aktien aus dem Baugewerbe werden stark zulegen angesichts der großen Programme, die mit einem neuen Präsidenten gestartet werden. Die Knappheit von Wasser wird indes zu einem weltweiten Problem und die Aktien von Wasserentsalzungsunternehmen steigen rasant.

10. Barack Obama wird der 44te Präsident der USA in einem Erdrutschsieg gegen Mitt Romney. Da sich die Lage im Irak weiter verbessert, wird die schwache Wirtschaft zum Hauptthema für die Wähler. Sie wollen sichergehen, dass der Stillstand ein Ende nimmt und der Kongress den Wechsel vorantreibt. Die Demokraten erhalten 60 Sitze im Senat und eine klare Mehrheit im Repräsentantenhaus.

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