Hasenstab: Für US-Dollar pessimistisch

Michael Hasenstab managt den Templeton Global Bond Fund. Auf Sicht der letzten 5 Jahre hat der Fonds seine Benchmark, den JP Morgan Global Government Bond Index, klar übertroffen. Zukünftig sieht Hasenstab die Rolle des US-Dollar in einem globalen Anleihenportfolio kritisch. Funds | 01.01.2008 16:00 Uhr
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Es sind drei Faktoren die für die Wertentwicklung eines globalen Anleihen-Portfolios entscheidend sind. Möglichst hohe Zinserträge, Mehrertrag durch gezielte Investitionen in Papiere mit geringerer Bonität und die bewusste Allokation in unterschiedliche Währungen. Dr. Michael Hasenstab, Senior VP und Co-Director International Bond, Portfolio Manager Franklin Templeton Global Fixed Income Team, der  bei Franklin Templeton für den Templeton Global Bond Fund, den Templeton Global Total Return Fund und eine Reihe weiterer Produkte verantwortlich ist konnte in der Vergangenheit sein Können in diesem Zusammenhang unter Beweis stellen und liegt an  Hand der Sharpe-Ratio auf Sicht der letzten 5-Jahre mit dem Templeton Global Bond Fund aktuellen auf Platz 11 von 201 weltweit anlegenden Anleihenfonds.

Im Zusammenhang mit seinem aktuellen Währungs-Exposure betont Hasenstab die Bedeutung von Veränderung in der Währungsgewichtung: „Derzeit haben eine nahezu Null-Gewichtung im Euro, da wir nicht glauben, dass der Euro weiterhin günstig bewertet ist. Aber Schweden Norwegen und Polen sowie auch Kasachstan oder Ägypten haben attraktive Währungen. Mit 45 Prozent des Portfolios fokussieren wir derzeit aber vor allem stark auf asiatische Währungen.“

US-Dollar: Mittelfristig pessimistisch

Mit Blick auf den US-Dollar – dessen Gewichtung im Fonds seit dem Jahr 2004 stetig abnahm – findet Hasenstab klare Worte: „Die Nachfrage nach dem US-Dollar wird weiter sinken“, so Hasenstab und führt aus, dass er die Diversifikation bei nicht in US-Dollar denominierten Anlagewerten fortsetzt. Die Liquiditätsprobleme in den USA könnten den USA die Finanzierung des großen Leistungsbilanzdefizits mittelfristig erschweren, analysiert Hasenstab, da die Finanzierung dieses Defizits in der Vergangenheit zu großen Teilen durch ausländische Investments in kurzfristige Anleihen erfolgte. Diese Investoren wurden durch das positive Zinsgefälle der US-Schatzanleihen gegenüber anderen entwickelten Märkten angezogen. Da das große Leistungsbilanzdefizit eine externe Finanzierung benötigt, ist man bei Franklin Templeton nun aber mittelfristig hinsichtlich des US-Dollars pessimistisch. Erstens hat sich der Zinsvorteil verschlechtert. Zweitens deuten die Wachstumsprognosen für das nächste Jahr darauf, dass die USA hinter anderen wichtigen Volkswirtschaften zurückbleiben wird. Drittens kann es durchaus sein, dass es Länder mit großen ausländischen Reserven wie z.B. China und die Ölländer versuchen werden, die Währungskomposition ihrer Reserven an den Devisenbörsen zu Ungunsten des US-Dollar zu diversifizieren, erklärt der Fondsmanager.

Kein direkten Subprime-Problem

Angesprochen auf die aktuelle Subprime-Krise in den USA erklärt Hasenstab im Gespräch mit e-fundresearch: „Zwar hatten wir kein direktes Credit oder Subprime Problem im Portfolio, aber dennoch durchlebten auch wir den zurückliegenden Monaten turbulente Zeiten“. Da viele Investoren bspw. im August des vergangenen Jahres ihrer illiquiden, strukturierten Assets nicht verkaufen konnten, und so in einer Schock-Reaktion „verkauften was liquid war“, wurden andere liquiden Märkte in Mitleidenschaft gezogen. Zum Beispiel  der brasilianische Markt. „Das war nicht Fundamentales, sondern nur ein Überreaktion“, betont Hasenstab die bereits erfahrene zügige Erholung in diesen Märkten.

Schwellenländer Lateinamerikas attraktiv

Regional fokussiert Hasenstab u.a. in seinem Templeton Emerging Markets Bond Fund auf die Schwellenländer Lateinamerikas. Brasilien, Mexiko und Argentinien bilden zentrale Positionen des Fonds. Russland findet der Templeton-Experte recht unattraktiv und wählt für ein Investment der Region eher Papiere aus Kasachstan, da die Wirtschaft hier auch durch Rohstoffe gestützt wird, jedoch keine politische Probleme wie in Russland auf der Tagesordnung stehen.

Risiko: Inflation und US-Rezession

Gefahren sieht Hasenstab derzeit mit Blick auf die Inflation vor allem in der massiven Preissteigerung bei Nahrungsmitteln, welche zu Druck auf die Lohnentwicklung führt. So beispielsweise in Mexiko aber auch in vielen anderen Regionen weltweit. Des weiteren betont Hasenstab, dass er zwar einen starken Nachfrage-Zuwachs von Seiten der Schwellenländer, sieht, dennoch glaub er aber nicht, dass dieser unbeeinträchtigt von einer eventuellen Rezession in den USA bleiben wird, wie von vielen Marktbeobachtern angenommen wird.

Fazit

Der Templeton Global Bond Fund liegt mit einer 5-Jahres-Performance von 3,63 Prozent p. a. auf Platz 9 von 201 global anlegenden Anleihenfonds. Seinen Vergleichsindex, den JP Morgan Global Government Bond Index, als auch den Lipper-Fondsdurchschnitt der globalen Bond-Portfolios schlug er dabei deutlich (siehe Graphik). Und auch für die Zukunft zeigt sich Hasenstab optimistisch. Sollte es 2008 zu einer globalen Rückgang der Wirtschaftsleistung kommen, sieht Hasenstab Potential für ein globalen Anleihenportfolio, da die „Investoren bisher zwar eine Rückgang am US-Markt, aber keinen globalen Rückgang, eingepreist haben“, so der Experte.

Alle Daten per 17.12.2007 in Euro
Quelle: 

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