Emerging Markets bleiben Outperformer

Wie geht es mit der Subprime-Krise weiter? Wo kann man noch sicher investieren bzw. wie entwickelt sich die Fondsbranche? Antworten darauf geben die drei Geschäftsführer von Raiffeisen Capital Management und kündigen auch gleich drei neue Produkte an. Funds | 24.08.2007 06:30 Uhr
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Aktien erlebten in den letzten Tagen zahlreiche Ups and Downs. Ob in den USA, Europa oder einigen wichtigen Emerging Markets, nach den Kursstürzen rund um die US-Hypothekenkrise sind Anleger weltweit nervös. Raiffeisen Capital Management (RCM) bleibt aber für dieses Jahr positiv – insbesondere für die Emerging Markets.
 
Weiterhin Boom bei Emerging Markets

„Schwellenländer bleiben ein wichtiger Wachstumsmotor,“ ist sich Gerhard Aigner sicher. „Wir sehen nicht, dass das durch die aktuellen Turbulenzen gefährdet wäre,“ so der für das Fondsmanagement zuständige Geschäftsführer von RCM weiter. Die Fundamentaldaten wie Wachstumsraten und Inflation stimmten, die Emerging Markets seien weiterhin ein gutes Investment.

Neuer Osteuropa Small Cap Fonds

Aufgrund dieser positiven Aussichten startet RCM neue Fondsprodukte für diese Märkte. Der Raiffeisen Emerging Europe Small Cap, aufgelegt Anfang Juli, ist ein solches Produkt. Hauptsächlich investiert in Russland, der Türkei und Polen ist der 200 Millionen Euro schwere Fonds für Anleger gedacht, für die größeres Risiko kein Problem darstellt. Wer allerdings auf eine höhere Rendite bei höherem Risiko verzichten will, ist bei den anderen zwei neuen Produkten besser aufgehoben.

Seit Auflage liegt des von Zoltan Koch verwalteten Osteuropa-Small Cap Fonds, liegt dieser allerdings mit 11,2 Prozent im Minus. Der MSCI EM Eastern Europe 10/40 Index, welcher als Messlatte für Osteuropa-Aktienfonds gilt, verlor im selben Zeitraum 6,2 Prozent. Vergleichbare Osteuropa-Small Cap Fonds wie SEB Eastern Europe Small Cap und Berenberg Funds – East Europe Sm&Md Cap verloren aber mit 13,6 bzw. 15 Prozent stärker.

Garantie in Wachstumsmärkten

Angesichts der aktuellen Turbulenzen und der letztjährigen Entwicklung hin zu „sicheren Häfen“ wie Garantieprodukten, präsentierte RCM gestern vor Journalisten auch den Wachstumsländer Garantiefonds, einen Dachfonds, der versucht, eine Kapitalgarantie mit Wachstumsperspektiven der Emerging Markets zu verbinden. Er investiert dabei in die von Raiffeisen verwalteten Eurasien-Aktien, Osteuropa-Aktien und EmergingMarkets-Aktien-Fonds. Durch eine spezielle Dachfondskonstruktion kann der Fonds auch zu 100 Prozent in diesen risikoreicheren Fonds investiert sein. Bei „normalen“ Garantiefonds ist dieser Anteil gesetzlich auf 50 Prozent beschränkt.

Die Garantie gibt es bei diesem Fonds in doppelter Ausführung. Einerseits sorgt eine Höchststandsgarantie von 80 Prozent dafür, dass ein möglicher Kursrutsch nach starker Performance abgefangen wird. Andererseits versichert die Kapitalgarantie den Anleger, dass er sein eingesetztes Geld am Ende der Laufzeit wieder erhält. „Viele Anleger haben einfach den Wunsch nach der harten Garantie,“ so RCM-Vorstandsmitglied Zakostelsky. Der Fonds wird am 20. November 2007 starten.

Risikohunger gesättigt

Diese Angst vor dem Risiko galt aber nicht für kapitalkräftige und erfahrene Anleger. „Der Risikoappetit war in den letzten Jahren sehr hoch,“ so RCM Geschäftsführer Aigner. „Im Juli jedoch kam es zu einem massiven Aufbau der Risikoprämie.“ Risiko wurde damit „teurer“ gemacht, Anleger flüchteten daher verstärkt in „sichere Häfen.“

Performance ohne Risiko?

Als sichere Häfen gelten unter anderem oft auch Anleihen. Zumindest verspricht der Raiffeisenfonds-Anleihen ein „Verlustrisiko von de facto Null“ und dabei eine Performance von fünf Prozent per anno. Das soll der Fonds mit einem Geldmarktportfolio mit einer durchschnittlichen Duration von zwölf Monaten schaffen. Das Emittentenrisiko liegt zwischen AAA und B. Der Fonds ist laut RCM ein konservativer Anleihenfonds für breite Anlegerschichten.

RCM nicht stark in ABS investiert

Der Kurssturz ist für die Raiffeisen Capital Management eine „deutliche Korrektur, aber kein Crash.“ Die aktuelle Krise sei vor allem eine Vertrauenskrise zwischen Banken. „Keine Bank weiß, wie sehr eine andere von der Krise betroffen ist.“ RCM selbst sei aber nicht von der Subprime-Krise betroffen, „die starke Kurskorrektur im Juli/August ist aber auch an uns nicht spurlos vorübergegangen,“ bestätigt Mathias Bauer, Vorsitzender der RCM-Geschäftsführung. Damit meint er vor allem die Reduktion der Aktiengewichtung, aber auch Verluste einiger Aktien-Fonds. Herbe Verluste durch Asset-backed Securities (ABS) musste Raiffeisen aber noch nicht hinnehmen. „Wir haben nur in einer Handvoll Geldmarktfonds ABS-Anteile. Und dort machen sie maximal zwei Prozent aus,“ bestätigt Aigner.

2007 wird ein schwieriges Fondsjahr

RCM hat aber nicht nur einen Blick auf die internationalen Finanzmärkte geworfen, sondern sich auch in Österreichs Fondsbranche umgesehen und bilanziert: „2007 wird nach langer Zeit wieder ein schwieriges Fondsjahr.“ Der Volumenszuwachs sei gering und die aktuellen Turbulenzen dürften die Nachfrage nicht beflügeln. Darüber hinaus gab es auch härtere Konkurrenz, zum Beispiel von Zertifikaten, so die Experten.

Alle Daten per 20.8.2007 in Euro
Quelle:

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