„Cash is King“

Anfang August wurde der USD Convergence Bond der Wiener Euram Bank fünf Jahre alt. Seit Auflage erzielte dieser in US-Dollar gerechnet einen jährlichen Ertrag von 6,9 Prozent bei einer Volatilität von nur 2,2 Prozent p.a. Auch in den nächsten Jahren seien die Aussichten ähnlich gut, meint Manager Manfred Huber. Funds | 21.08.2007 06:00 Uhr
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Der USD Convergence Bond, welcher in den letzten fünf Jahren einen Ertrag von 6,9 Prozent erzielte, liegt anhand der Performance auf Platz 3 von 63 USD-Anleihenfonds. Gemessen an der risikoadjustierten Rendite (Risk-Free: Libor USD 3 Monate) schaffte es der von Wien aus verwaltete Fonds sogar auf Platz eins. Die Top-5-Fonds anhand der 5-Jahres Sharpe Ratio (Wert in Klammer) waren dabei:

  1. USD Convergence Bond (1,6)
  2. AllianceBernstein-American Income (1,22)
  3. Allianz PIMCO Mortgage (0,67)
  4. Performa Fund HNW USD Int. Fixed Income (0,54)
  5. Fidelity Funds – US Dollar Bond (0,34)

e-fundresearch fragte Manfred Huber, zusammen mit Roland Kern Fondsmanager des Fonds, über die Gründe und seine aktuelle Strategie:

„Wir sind kein Osteuropa-Fonds“

e-fundresearch: Der USD Convergence Bond Fund ist ein Konvergenz-Anleihenfonds in US-Dollar, der in der Lipper Datenbank auch in der Kategorie USD Bonds kategorisiert ist. Aber ein klassischer US-Staatsanleihenfonds sind Sie nicht, denn zu 70 Prozent besteht das Portfolio aus Anleihen von Banken?

Huber: Das stimmt, aber laut Fondsbestimmungen könnten wir bis zu 100 Prozent US-Treasuries halten und vergleichen uns auch gegenüber diesen. Der aktuelle Anteil von 70 Prozent in osteuropäischen Banken ist einfach eine Momentaufnahme, da wir dort starke Konvergenzchancen orten.

Wenn es darum geht für den Anleiheninvestor auch in dieser schwierigen Marktphase mehr Ertrag als bei klassischen Staatsanleihen zu erzielen, dann funktioniert unsere  Strategie sehr gut, die regional auf Staats- und Unternehmensanleihen mit kurzen Durations aus den Konvergenzländern, Skandinavien, Rußland und Kasachstan mit Beimischung von Treauries ausgerichtet ist. Ein Osteuropa-Anleihenfonds sind wir aber auch nicht, da der Fonds eben auch in Anleihen aus Skandinavien investiert. In der Spitze hatten wir zum Beispiel einen 28-prozentigen Anteil an Schweden Kronen im Fonds, aktuell sind es noch neun Prozent. Konvergenz passiert eben nicht nur in Osteuropa, sondern auch anderswo. Der USD Convergence Bond ist ein klassisches Nischenprodukt und bietet sich als Beimischung zu einem klassischen US-Dollar-Rentenportfolio an.

Von der Subprime-Krise kaum betroffen

e-fundresearch: Bekommen Sie dann nicht die aktuelle Subprime-Krise voll zu spüren, die Kombination Osteuropa und Banken klingt ziemlich volatil, oder?

Huber: Nein, wir bekommen das eigentlich kaum zu spüren, da wir einen Total Return Ansatz verfolgen bei dem wir in jeder 12-Monats-Periode einen positiven Ertrag erzielen wollen. Seit Jahresbeginn etwa liegen wir mit 3,4 Prozent im Plus. Im letzten Monat haben wir gerade einmal 0,1 Prozent nachgegeben. Die Bankenkrise betrifft unsere Papiere nämlich nur indirekt, da sich die Risikoaufschläge enorm ausgeweitet haben. Knapp 60 Prozent der Anleihen in unserem Fonds laufen aber noch in diesem Jahr aus und aufgrund dieser sehr kurzen Duration bekommen unsere Anleger das kaum zu spüren. Zudem stehen wir deshalb nicht auf der Verkaufsseite und sind nicht gezwungen zu den derzeit sehr schlechten Bid/Ask-Spannen zu handeln. 

„Cash is king“

e-fundresearch: Mit welchen weiterem Verlauf der Finanzmärkte rechnen Sie?

Huber: Ich persönlich glaube, dass diese Krise noch eine Zeit anhalten wird und rechne mit weiter steigenden Volatilitäten. Und obwohl sich sonst kein großer Fan von Geldmarktanlagen bin, gilt für mich derzeit die Devise „Cash ist King“. Denn wie tief muss diese Krise sein, wenn die Notenbanken bereits fast das Dreifache an Liquidität dessen in die Märkte gepumpt haben als nach dem 11. September 2001.

Für unseren Fonds ist das aber eine Riesenchance, da wir von irrationalen Vorgängen, wie wir sie heute teilweise sehen, profitieren können. So verloren etwa die Anleihen ATF Bank aus Kazachstan, welche zum UniCredit-Konzern gehört, in den letzten 2-3 Wochen fast drei Prozent. Für uns ist das fundamental nicht gerechtfertigt, da die UniCredit über ein A-Rating verfügt und sich die Qualität der Bank nicht verschlechtert hat. Der Markt unterscheidet aktuell aber nicht mehr nach Emittenten und fast alles, was nach Risiko klingt wird verkauft. Eine klassische Marktanomalie von der wir profitieren wollen. Denn langfristig bleiben wir dabei und rechnen in den kommenden Jahren bei einer ähnlich niedrigen Volatilität mit Renditen in US-Dollar von 7-8 Prozent p.a. bei unserem Fonds.

„Liquidität ist kein Problem“

e-fundresearch: Ist denn die fehlenden Liquidität in Märkten wie Ukraine oder Kasachstan, welche bei Ihnen fast ein Viertel des Fonds ausmachen, nicht ein großes Problem?

Huber: Nein, das ist ein Irrglauben. Denn die Liquidität bei diesen Emissionen ist für einen Fonds unserer Größe kein Problem. Bis zu einem Fondsvolumen von 1,5 Milliarden Euro kann man diesen Faktor vernachlässigen und aktuell stehen wir erst bei 85 Millionen Euro.

e-fundresearch: Der Fonds richtet sich zwar an US-Dollar-Anleger. Da wir uns aber im Euro-Raum befinden, mit welcher weiteren USD/EUR-Kursentwicklung rechnet die Euram Bank?

Huber: Eines habe ich über die Jahre gelernt, nämlich dass man als Anleiheninvestor nicht den Fehler machen sollte, auf Währungsentwicklungen zu spekulieren. Unseren US-Dollar-Anlegern raten wir zum USD Convergence Bond, unseren Euro-Kunden zum Europportunity Bond.

e-fundresearch: Vielen Dank für das Gespräch

Alle Daten per 14.8.2007 in US-Dollar
Quelle:

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