Die besten Fondsmanager Europas

Die Citywire European Top 100-Liste filtert alljährlich jene Fondsmanager heraus, die in den letzten drei Jahren risikobereinigt vorne liegen. Die begehrte Auszeichnung ging 2007 an einen Spanier, so das heute veröffentlichte Ranking. Viele der Top-Manager wechselten zuletzt aber ihren Job. Funds | 24.04.2007 06:39 Uhr
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Die von Citywire erstellte Liste der Top-100-Fondsmanager in Europa wurde auf Grundlage der Leistungen von über 3.300 Fondsmanagern während der letzten drei Jahre bis 31.12.2006 erstellt. Gemeinsam leiten diese Manager etwa 5.000 Fonds, die für Privatanleger in mindestens einem europäischen Markt zum Kauf zur Verfügung stehen. Die Fonds investieren in 28 gängige Branchen über globale und europäische Aktien bis hin zu globalen Anleihen und Schwellenländeranleihen. Das Ranking wurde auf Grundlage der Citywire Manager Ratio ermittelt. Diese Kennzahl drückt aus, wie viel „Mehrwert“ ein Manager im Vergleich zu seiner Benchmark unter Berücksichtigung des eingegangenen Risikos erwirtschaftet hat. Die Datenbank von Citywire berücksichtigt dabei auch den Umstand, dass Manager unterschiedliche Fonds verwalten oder ihren Arbeitsplatz wechseln.

Top-Fonds kommt aus Spanien

In diesem Jahr gewann der Spanier Gonzalo Lardiés die begehrte Auszeichnung als bester Fondsmanager Europas, für die Verwaltung des Spanien-Aktienfonds Metavalor. Lardiés konzentriert sich auf Marktdynamik und zieht die Kosten jeder Chance in Betracht, bevor er eine bestimmte Aktie kauft beziehungsweise verkauft. „Der Markt hat das letzte Wort, selbst wenn er sich irrational verhält“, sagt er. „Wir suchen nach Chancen und vermeiden Marktstimmungen.“ Er folgt keiner vorab definierten Methode, sondern bevorzugt einen pragmatischen Ansatz. Lardiés übernahm im Jahr 2003 die Verantwortung für den Metavalor Fonds, der ausschließlich in Spanien zur Vertrieb zugelassen ist, und gab vor kurzem bekannt, dass er eine neue Aufgabe in der Madrider Niederlassung der Privatbank Edmond de Rothschild antreten wird. Er nimmt am 16. April seine Tätigkeit als Head of Institutional.

Fondsmanagerwechsel bei Lardiés, Kassin und Eichler

„Der Weggang von Lardiés ist ein ganz klares Anzeichen für die Nachfrage nach den wirklich talentiertesten Fondsmanagern in Europa“, so der Research-Leiter von Citywire, Jonathan Miller. „Darüber hinaus spricht diese Entwicklung auch für unsere Präferenz, eher auf die Entwicklung von Fondsmanagern zu setzen als auf die von Fonds, so dass Investoren und Fonds-Selektoren genau wissen, wer sich um ihr Geld kümmert.“

Weitere kürzlich bekannt gegebene Änderungen gab es bei Raphael Kassin (Platz 35 für seine ABN AMRO Global Emerging Markets Bond Fonds), der das Unternehmen bereits Richtung Credit Suisse verlassen hat. Seine neue Position als Rentenchef für Schwellenländer wird Kassin dort im Juli antreten. Auch Olgerd Eichler, Ex-Fondsmanager der Portfolios UniValueFonds: Global Koelner-Aktienfonds-Union plus, UniFavorit: Aktien und UniNordamerika, kündigte letzte Woche an zu MainFirst zu wechseln.

Weitere Spitzen-Fondsmanager im Überblick

Die Nummer zwei hinter Lardiés ist 2007 Lars Mohagen, für den in Oslo ansässigen Spezialisten Odin Forvaltning arbeitet. Er betreut seit 2002 den Odin Offshore. Der Fonds (Zulassung in Holland, Norwegen, Finnland und Schweden) investiert in Unternehmen, die in der Förderung, der Verarbeitung, dem Transport, dem Vertrieb und der Produktion von Öl und Gas tätig sind. Mohagen ist ein Substanzinvestor mit langfristigem Anlagehorizont. Er berücksichtigt politische Risiken ebenso wie ethische Gesichtspunkte und nimmt häufig nicht-börsennotierte oder neu an der Börse gelistete Unternehmen in seine Portfolios auf. Die steigende Nachfrage nach Energie und besonders nach Öl aus Russland, China, Vietnam, Indien und Brasilien schuf ideale Bedingungen für Mohagens Fonds.

Dahinter folgt Filip Weintraub von Stavanger Fonsforvaltning (Fonds: Skagen Global, Zulassung: Holland, Norwegen, Finnland, Luxemburg, Dänemark und Schweden) und Michael Fox vom Unternehmen CIS (Fonds: CIS Sustainable Leaders Trust, Zulassung: UK).

Den fünften Platz belegt Didier Rosenfeld von Keppler Asset Management. Didier Rosenfeld ist Vice President von State Street Global Advisors und ein leitender Portfoliomanager der Global Active Equity Group. Seit Beginn seiner Tätigkeit für das Unternehmen im Mai 2000 war er zusammen mit Michael Kepplervon Keppler Asset Management erfolgreich am Management des 480 Millionen Euro schweren Global Advantage Funds Major Markets High Value-Fonds beteiligt, welcher zum öffentlichen Vertrieb in Luxemburg, Deutschland und Österreich zugelassen ist.

Peter Pühringer, der zusammen mit Christian Hirschmann den ZZ1 Fonds verwaltet, findet sich dieses Jahr auf Platz sechs wieder, gefolgt von Aled Smith, Fondsmanager des M&G Global Leaders und  M&G American. Sehr weit vorne zu finden auch Austin Forey (JPM Emerging Markets Equity / Platz 12) vor Mario Frontini (Fidelity Funds – Italy) und Christian Zimmermann (Activest EuropaPotenzial, Activest DeutschlandPotenzial und Activest EcoTech). Aber auch der ESPA Stock Vienna von Manfred Zourek liegt mit Platz 18 unter den Top-Fonds.

Deutsche Anleger haben besten Zugriff auf Top-Fondsmanager

Den Zugriff auf die größte Zahl an Top 100-Fondsmanagern haben übrigens deutsche Anleger. Von den 161 Fonds, die diese 100 Fondsmanager betreuen, sind 78 zum Vertrieb in Deutschland zugelassen. Die danach größte Auswahl haben Anleger in Frankreich (61 Fonds) gefolgt von Österreich (59 Fonds), Großbritannien (55) und der Schweiz (52). Am unteren Ende der Skala liegt Dänemark (22) vor Belgien (26). In Luxemburg, das mehr ein Fondsverwaltungszentrum als ein Fondsmarkt für Privatkunden ist, sind 63 der Fonds zum Vertrieb zugelassen.

JP Morgan als führender Asset Manager

Mit sechs Top-100-Fondsmanagern ist JP Morgan 2007 die führende Unternehmensgruppe. Danach folgt die französische Gruppe Crédit Agricole (fünf Manager). Die folgenden Unternehmen sind mit drei Fondsmanagern vertreten: Jupiter, Petercam und Schroder Investment Management. Das Unternehmen DWS Scudder mit Sitz in den USA konnte ebenfalls drei Manager auf der Liste positionieren, während die deutsche Muttergesellschaft DWS Investments zwei weitere Positionen hält.

Insgesamt verfügen 68 unterschiedliche Unternehmen über einen Fondsmanager auf der Top 100-Liste. Wie auch bereits in den Vorjahren stammen die meisten Top-Manager aus Großbritannien (33), gefolgt von Deutschland (15), den USA (12) und Frankreich (8).

Acht Fondsmanager auf der Top-100-Liste sind übrigens weiblich. Verglichen mit nur fünf im Vorjahr bedeutet dies einen Anstieg.



Die vollständige Liste der europäischen Top 100-Fondsmanager von Citywire für das
Jahr 2007 finden Sie hier
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