Das Comeback der Volatilität

Die weltweit ansteigenden Volatilitäten signalisieren eine Trendwende an den Finanzmärkten. Nach einem ungetrübten 2005 werde sich heuer die Spreu vom Weizen trennen. Marc-Alexander Knieß, der bei der DWS neben globalen Aktienfonds auch einen Wandelanleihenfonds verwaltet, fühlt sich in diesem Umfeld aber ganz wohl. Funds | 20.02.2006 06:33 Uhr
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Marc-Alexander Knieß vereint ungewöhnlicherweise Aktien- und Anleihenexpertise in einer Person. Der seit 2000 für den DWS Convertibles verantwortliche Fondsmanager übernahm per Jahresanfang den bis dato von Klaus Kaldemorgen verwalteten globalen Aktienfonds DWS Intervest. Davor war der 39jährige Deutsche bereits mehrere Jahre lang – nahezu unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit - Co-Manager im globalen Aktienteam der DWS und für kleinere globale Aktienmandate wie den E.On Aktienfonds DWS bzw. Löwen-Aktienfonds verantwortlich.

Intervest: Aktive Variante zum Vermögensbildungsfonds

Das soll sich jetzt mit 920 Millionen Euro großen Intervest ändern: Dieser versteht sich als aktives Aushängeschild unter den knapp 20 globalen Aktienprodukten der DWS. „Im Vergleich zum noch bekannteren DWS Vermögensbildungsfonds ist der Intervest sogar noch chancenorientierter“, erklärt der Fondsmanager. Diese Tradition, welche bis zur Auflage des Intervest 1959 zurückgeht, will Knieß fortsetzen. „Der Fonds wird im Vergleich zum knapp 100 Einzeltitel schweren Vermögensbildungsfonds konzentrierter verwaltet“, erklärt der Experte, der maximal 80 unterschiedliche Aktien in sein Portfolio aufnimmt.  

Langfristige Performance überzeugt

An den Erfolg des Intervest will er natürlich anschließen: Seit Auflage im Mai 1959 erzielte der Fonds eine Jahresperformance von 7,6 Prozent bei einer Volatilität von 12,7 Prozent. In den letzten 10 Jahren kam der Fonds auf eine Jahresrendite von 11,7 Prozent und schlug damit den MSCI World Index, jedoch mit einer leicht höheren Standardabweichung (Fonds: 18,3 Prozent, Index 17,4 Prozent, um rund 300 Basispunkte. Interessanterweise noch besser schnitt allerdings der Wandelanleihenfonds DWS Convertibles ab: Seit Auflage im April 1991 schlug er den DWS Intervest um 0,3 Prozent pro Jahr, weist allerdings nur die halbe Volatilität auf.

2005: Knieß vor Kaldemorgen (aber hinter dem Index)

Im internen Match mit dem DWS Vermögensbildungsfonds seines Chefs Klaus Kaldemorgen, lag Knieß im letzten Jahr sogar vorn: Während Kaldemorgen phasenweise den USD gegen den Euro abgesichert hat - was bei einer 15-prozentigen USD-Aufwertung viel an Performance gekostet hat - war der Intervest im Vergleich neutraler aufgestellt. Während der DWS Intervest 25,5 Prozent zulegen konnte, kam der DWS Vermögensbildungsfonds „nur“ auf 22,1 Prozent. An den Ertrag des MSCI World mit 26,8 Prozent kamen beide Fonds allerdings nicht heran.

Ausblick für 2006 verhalten

Heuer werde das Umfeld für Stock-Picker wie Knieß aber besser: „Im letzten Jahr ist fast alles gestiegen: Aktien aus fast allen Sektoren, besonders aber Energie, Anleihen und sogar der Kunstmarkt boomte“, reüssiert Knieß. 2006 werde die Spreu von Weizen trennen, denn das Umfeld werde rauer. „Der Markt wird im Frühjahr das schwächere globale Wachstum 2007 beginnen einzupreisen“, erwartet der Experte.

Gewinne in Japan…

Regional setzt er besonders auf Europa, vor allem Deutschland. In Japan hat er zuletzt Gewinne mitgenommen: „Viele Ausländer sind im Markt und machen sich Hoffnung ihre Aktien an lokale Investoren verkaufen zu können. Warum sollten Japaner aber gerade bei diesen Bewertungen jetzt in heimische Aktien investieren?“, ist der Deutsche skeptisch. Zurückhaltend ist er auch in Schwellenländern: „An der Hausse in Brasilien habe ich nicht teilgenommen, obwohl die Bewertungen global gesehen noch nicht teuer erscheinen. Der Markt wird aber vor allem von ausländischen Investoren beherrscht und die Wahlen im Oktober werden nicht zuletzt auf der Währungsseite für Unruhen sorgen“.

…und bei Energie mitgenommen

Sektoral auf der Verkaufsseite findet sich Knieß besonders bei Energie-Aktien und hat dort heuer bereits Gewinne mitgenommen. Gekauft hat er dafür IT-Aktien. „Neben Industrietiteln sollte dieser Sektor von dem heuer bevorstehenden Investitionszyklus profitieren“.

Generell prognostiziert der Fondsmanager einen weiteren Anstieg der weltweiten Volatilitäten – allein seit Jahresbeginn ist der deutsche Volatilitätsindex VDAX um 12,6 Prozent angestiegen. „Für Wandelanleihen ein optimales Umfeld, für Aktien eigentlich nicht“, so Knieß. Sollte der Aktienmarkt, eventuell im zweiten Halbjahr, aber in schweres Fahrwasser kommen, würde Knieß den Cash-Anteil kurzfristig erhöhen um den Anleger so gut wie möglich vor Verlusten zu schützen.

Fazit

Der DWS Intervest stellt eine interessante Alternative zum Flagschiff DWS Vermögensbildungsfonds dar. Der bereits seit Jahren mit dem DWS Convertibles erfolgreiche Wandelanleihenmanager Knieß weiß, wie man in einem Marktumfeld steigender Volatilitäten Risiken managt. Für 2006 könnte das ein sehr wichtiges Erfolgskriterium sein.

Alle Daten per 15.2.2006 in Euro
Quelle:  

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