"Der Mensch und die Bedürfnisse der modernen Dienstleistungsgesellschaft stehen im Mittelpunkt," so beschreibt Reinhold Zeitlhofer den Ausgangspunkt für die Entwicklung eines neuen Veranlagungsproduktes der 3 Banken Gruppe im Frühjahr letzten Jahres.
Die demographische Entwicklung in den entwickelten Industrienationen, die steigende Lebenserwartung sowie bahnbrechende Fortschritte in der Gen-Forschung sind die Wachstumstreiiber für den Pharma- und Biotechnologie-Sektor. Der Trend zur Privatisierung der Altersvorsorge ist vor allem in Europa ein Zukunftsthema. Die steigende Bedeutung der Freizeitindustrie kann jedermann beobachten.
Zukunftsbranchen in einem Fonds
Die rasante Kursentwicklung der Märkte im Jahr 1999 und zu Beginn 2000 brachte Fondsanlegern eine Flut von neuen Produkten. Viele davon in Form eines Dachfonds. Der 3 Banken-Generali Global Life-Mix reihte sich in diese Welle ein. Die meisten LifeScience Fonds haben ihren Schwerpunkt auf Pharma und Biotech - mit dem Global Life-Mix wollte man eine etwas breitere Diversifizierung erreichen.
Mit der Hinzunahme des Finanz- und Freizeitbereichs erwartete man sich eine Differenzierung von den Konkurrenten - ein Muß für Fondsgesellschaften und Banken in der Marketing-Schlacht um den Fondsanleger - sondern auch eine Verbesserung des Ertrages bzw. ein geringeres Risiko durch die Streuung über mehrere Branchen.
Wie erfolgt die Auswahl der einzelnen Fonds?
Reinhold Zeitlhofer dazu: "Wir konzentrieren uns bei der Auswahl der Fonds zuerst auf das Know-how sowie das Research der Fondsgesellschaften in den einzelnen Branchen. Wir arbeiten mit renommierten Gesellschaften zusammen und können uns auf eine sehr gute Informationsbasis über die einzelnen Subfonds stützen." Im zweiten Schritt werden die Kennzahlen der Branchenfonds dieser Gesellschaften genau analysiert.
"Performance in der Vergangenheit ist wichtig - aber nicht das alles entscheidende Kriterium. Der Dachfonds entsteht nicht auf Basis von historischen Performance-Listen", so Zeitlhofer zu gängigen Praktiken im Dachfondsmanagement.
Investment-Stil als entscheidender Faktor
Große Bedeutung hat der Investment-Stil der Branchenfonds-Manager. Zeitlhofer teilt dabei die analysierten Fonds in folgende vier Kategorien: "Growth", "Value", "indexorientiert" oder reiner "Stock-Picker".
Für Growth- oder Wachstumsfonds ist die zukünftige Entwicklung des Gewinnnwachstums entscheidend. Aktien in diesen Fonds weisen in der Regel höhere Kurs/Gewinn-Verhältnisse auf. Das bedeutet auch höheres Risiko wenn das Wirtschaftswachstum nachläßt.
Zum Unterschied dazu steht bei Value-Fonds die aktuelle Bewertung der Unternehmen im Vordergrund. Die Fondsmanager investieren in unterbewertete Unternehmen.
Der indexorientierte Management-Stil kann dem reinen Stock-Picker Investment-Stil gegenübergestellt werden. Der Indexmanager ist darauf bedacht, möglichst geringe Kosten bei der Abbildung des Index zu verursachen.
Der Stock-Picker konzentriert sich auf die Analyse einzelner Unternehmen und nimmt auf die Zusammensetzung von Indizes keine Rücksicht.
Sektor-Management und Style-Rotation als Mehrwert für den Anleger
Ziel des Fondsmanagement der 3 Banken-Generali Investment ist es, die eigenen Prognosen für die einzelnen Branchen mit entsprechenden Fonds umzusetzen. Wichtig für die Auswahl der Fonds ist die zu erwartende Marktlage.
Strategie für jede Börsen-Wetterlage?
Wird eine sehr breite positive Aktienmarktentwicklung prognostiziert, sind vor allem indexorientierte Fonds und Wachstums- oder Growth-Fonds gesetzt. In einem schwierigen Marktumfeld werden eher Value-Fonds bevorzugt und die klassischen Stock-Picker werden auch dann verstärkt eingesetzt, wenn man zwar an die Stärke einzelner Unternehmen glaubt, über die Entwicklung des Gesamtmarktes jedoch Zweifel aufkommen.
An der Erfüllung dieser Aufgabe mußt das Fondsmanagement gemessen werden. In den ersten sechs Monate dieses Jahres wurde in einem schwierigen Marktumfeld eine Performance von -0,96 % erreicht. Über die letzten 12 Monate war das Ergebnis mit 1,71 % leicht positiv. Der Freizeitsektor hat zum Plus beigetragen.
Fokussiertes Portfolio mit 10-12 Fonds
"Die Anzahl der Subfonds wird jeweils bei ca. 10-12 liegen. Damit ist eine ausreichende Diversifizierung möglich. Durch die Kombination mit dem Pharma-Sektor und der Diversifizierung in den Finanzbereich und Freizeitbereich kann auch das Schwankungsrisiko der riskanteren Biotechnologie-Fonds reduziert werden." unterstreicht Zeitlhofer.
Bei einer größeren Anzahl von Fonds besteht die Gefahr, daß der Informationsfluss von den Fondsgesellschaften zum Dachfondsmanager ineffizient wird.
Marktausblick für die kommenden Monate
Zeitlhofer erwartet in den nächsten Monaten keine massive Erholung an den internationalen Aktienbörsen. Deswegen auch die Übergewichtung des Pharma-Sektors mit aktuell 39 % im Portfolio gegenüber dem Biotech-Sektor mit 31 %.
Der Freizeitbereich und der Finanzbereich sind mit 14 % gleich hoch gewichtet, 2 % sind derzeit in Cash - grundsätzlich ist der Fonds voll investiert.
Für den Herbst gibt sich Zeitlhofer schon optimistischer: "Mit einer Erholung der Technologie- und Wachstumsmärkte im Herbst werden wir aufgrund der hohen Korrelation des Biotech Segmentes mit der NASDAQ die Gewichtung dieser Branche erhöhen."
Im Anhang (PDF-Dokument zum Download - rechts) finden Sie die Wertentwicklung in der Vergangenheit sowie die aktuellen Branchengewichtungen des 3 Banken Global Life-Mix.