Die 2003 vom Gesetzgeber ins Leben gerufene Zukunftsvorsorge gilt neben der staatlichen Pension und den Pensionskassen als die dritte Säule der Altersvorsorge. Die staatliche Förderung für maximale Einzahlungen bis 2000 Euro pro Jahr beträgt 2005 neun Prozent und schwankt mit dem Zinsniveau zwischen 8,5 und 13,5 Prozent. Die als "Geschenk" beworbene Prämie bringt laut Anlegerschützer Wilhelm Rasinger über die häufig verkaufte Laufzeit von 30 Jahren aber nur einen tatsächlichen Vorteil von 0,6 Prozent.
Die Mindestbindungsdauer beträgt jedenfalls zehn Jahre, weshalb die Fondsanbieter jährliche neue Fondstranchen über diesen Zeitraum auflegen (Ausnahme: die Volksbank hat mit dem Austro-Garant nur eine Tranche 2003-2013 aufgelegt). Danach kann zwischen zwei Varianten gewählt werden: Auszahlung der Gesamtsumme (dann muss aber u.a. die Hälfte der Förderung zurückgezahlt werden) oder Transfer an eine Pensionskasse, wo das Geld bei Pensionsantritt als Rente ausgezahlt wird. Die Anlagerichtlinien für die Fondsmanager der Zukunftsvorsorge-Produkte sind strikt: Mindestens 40 Prozent der Gelder müssen in Aktien einer Börse investiert werden, deren Marktkapitalisierung unter 30 Prozent des BIP liegt. Seit 1. Mai sind das neben Österreich, Portugal und Griechenland auch die neuen EU Länder. Der restliche Anteil wird in Anleihen investiert. Der maximale Aktienanteil beträgt dabei 70 Prozent, wobei durch Hedging das tatsächliche Aktienexposure theoretisch auch unter 40 oder über 70 Prozent liegen kann.
Schenz: Zukunftsvorsorge muss noch attraktiver werden
In den ersten beiden Jahren ihres Bestehens wurden bereits rund 450.000 Zukunftsvorsorge-Verträge abgeschlossen. Das sei gut, aber nicht genug, so der Kapitalmarktbeauftragte der Bundesregierung und Ex-OMV-Chef Richard Schenz. Verstärkten Zulauf auf dieses Vorsorgeprodukt verspricht sich Schenz durch Einführung einer garantiefreien Variante, die vor allem für jüngere Leute interessant sei, die erst in 30 bis 50 Jahren ins Rentenalter kommen. Als zweite Maßnahme denkt Schenz etwa an die Möglichkeit auch in Form von Einmal-Erlägen anzusparen. Außerdem will Schenz die Möglichkeit schaffen, dass kurz vor Pensionsantritt die Aktienquote von 40 Prozent auf 20 Prozent herabgesetzt werden kann. „Das ist sinnvoll, wenn man zum Beispiel zehn Jahre vor der Pension steht und die Schwankungen nicht so durchschlagen lassen will“, so Schenz vor kurzem gegenüber "Der Standard". Umgesetzt sollen die Änderungen voraussichtlich noch dieses Jahr werden.
Performance: Ein Vergleich lohnt
Die Performance der Fonds war für die Anleger seit Start jedenfalls sehr erfreulich: Im Windschatten der Wiener Börse legten die Fondsprodukte seit dem 15. Mai 2004 zwischen 43,7 und 36,6 Prozent zu. Im Schnitt erzielten die Fonds seit damals pro Jahr 19,7 Prozent. Und auch die risikoadjustierte Performance (Sharpe Ratio) kann sich sehen lassen: Die Zukunftsvorsorge-Fonds liegen zwischen 2,7 und 2,34 p.a. Haupteinflussfaktor war und ist neben der richtigen Auswahl der Autro-Aktien die Gewichtung des Aktienanteiles.
Alle Daten per 19.4.2005 in Euro
Quelle:
Im zweiten und letzten Teil unserer Serie finden Sie detaillierte Vergleiche der einzelnen Fondsprodukte.
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