Österreich-Aktienfonds im Vergleich

In den letzten beiden Jahren legte der ATX Index der Wiener Börse um 117 Prozent zu. Einige Österreich-Aktienfonds konnten das sogar noch deutlich übertreffen. Zuletzt besonders erfolgreich: Der 3 Banken Österreich-Fonds von Alois Wögerbauer. Funds | 13.04.2005 12:22 Uhr
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Die kleine Korrektur des ATX Index scheint überstanden. Nach einem Einbruch von rund sieben Prozent im März sind die Verluste wieder wettgemacht. Der Aufwärtstrend, der seit Oktober 2002 den ATX um mehr als 150 Prozent ansteigen hat lassen, scheint vorerst also noch weiterzugehen.

Manfred Zourek: Im Aufschwung seit 2002 vorn

Im Windschatten der Wiener Börse erlebten Österreich-Aktienfonds ein wahres Kursfeuerwerk: Seit Ende Oktober 2002 schlugen nahezu alle Fonds - mit Ausnahme des ViennaStock bzw. des Swisscanto Equity Fund Austria - den Index. Im Aufschwung besonders stark war der ESPA Stock Vienna von Manfred Zourek, der den ATX Prime seit 28.10.2002 um 31,5 Prozent schlagen konnte (siehe Chart).

Wögerbauer: Seit Jahresbeginn unschlagbar

Dann folgt bereits der 3 Banken Österreich-Fonds von Alois Wögerbauer mit einer Outperformance von 19,7 Prozent. Vor allem seit Jahresende 2004 setzt sich der Linzer von der Konkurrenz deutlich ab: Während der ATX seit Mitte Dezember 2004 um 14 Prozent zulegen konnte, brachte es der 3 Banken Österreich-Fonds auf einen Ertrag von 25,7 Prozent. Verantwortlichen dafür waren neben der ATX-Wette Wiener Städtische auch die Aktien von Agrana und Betandwin.

Aktiver Ansatz zahlt sich aus

„Unser aktiver antizyklischer Ansatz zahlt sich 2005 besonders aus“, freut sich Fondsmanager und 3 Banken Generali Investment-Geschäftsführer Alois Wögerbauer. Mit einer Portfolio-Turnover-Ratio (Portfolioumschlag pro Jahr) von über 350 Prozent ist Wögerbauer mit Abstand der aktivste Österreich-Fondsmanager. Ein Faktum, dass ihm 2004 Performance gekostet hat, zuletzt jedoch von Vorteil war: „Wir setzen im Unterschied zu unseren Konkurrenten in unserem Fonds aber keine Derivate ein um Positionen synthetisch nachzubilden. Deswegen auch unser strukturelles Untergewicht in ERSTE Bank und Telekom Austria, welches uns dieses Jahr aber geholfen hat“, schildert Wögerbauer.

2005: „Sechs bis sieben Prozent im ATX sind noch drin“

Trotz des ausgezeichneten Starts ins Jahr 2005, will sich Wögerbauer aber nicht  zurücklehnen. Für das Gesamtjahr ist er optimistisch. Während er zu Jahresende noch von einer ATX-Performance von neun bis elf Prozent ausgegangen ist, seien jetzt Steigerungen im Ausmaß der Gewinnentwicklung österreichischer Unternehmen von 17-18 Prozent möglich. „Vom derzeitigen Niveau sollten noch sechs bis sieben Prozent bis Jahresende drin sein“, erwartet der Experte. Auch Manfred Zourek vom ESPA Stock Vienna sieht optimistisch in die Zukunft: „Die relative Outperformance der Börse Wien im Vergleich zu anderen westeuropäischen Märkten wird weitergehen“.

„Korrektur war gesund“

Die Korrektur im März kam für Wögerbauer nicht unerwartet: „Die Gewinnmitnahmen waren gesund und ich habe diese für Zukäufe genützt“. Die starke Erholung hat ihn jedoch überrascht: „Das zeigt, dass fundamental die Unternehmensdaten keine sehr viel tieferen Kurse rechtfertigen“. Allgemein sollte 2005 das Jahr der Stock-Picker werden: „Denn dieses Jahr wird es nicht mehr ausreichen, sich stark am ATX zu orientieren“. An der generellen Strategie will Wögerbauer auch dieses Jahr nichts ändern: Für seine größte Position Agrana (8,8 Prozent) bleibt er weiterhin optimistisch. Einzig seinen Anteil an Betandwin hat er zuletzt deutlich verringert. „Die Story stimmt weiterhin, nur nehme ich auf diesen Kursniveaus gerne Gewinne mit“.

Marathonsieger Erhart: 15 Jahre vor dem ATX Prime

Langfristig liegt dagegen der Capital Invest Austria Stock deutlich vorn: Auf Sicht der letzten sieben Jahre ist er sogar der einzige, der den ATX schlagen konnte. Der von Friedrich Erhart seit Auflage 1990 verwaltete Fonds erzielte in jedem der letzten 15 Jahre eine Outperformance gegenüber dem ATX Prime. Auch anhand der risikoadjustierten Performance der letzten 5 Jahre hat Erhart die Nase vorn. Dahinter folgt der Vienna Stock der Sparkasse Oberösterreich vor dem ESPA Stock Vienna (siehe Tabelle). Beim viertplazierten Fonds, dem Raiffeisen-Österreich-Aktienfonds gab es zuletzt Änderungen im Fondsmanagement. Ex-Managerin Doris Stadler wechselte Anfang des Monats zur Allianz Invest. Ihre Funktion bei Raiffeisen übernimmt interimistisch Chief Investment Officer Klaus Glaser. „Fondsrelevante Änderungen werde es dadurch jedoch keine geben“, so die Raiffeisen KAG auf Anfrage.

Fazit

Während der Capital Invest Austria Stock vor allem langfristig vorne liegt, konnte sich der ESPA Stock Vienna im Aufschwung der letzten drei Jahre durchsetzen. Mittlerweile holt der 3 Banken Generali Österreich-Fonds aber stark auf: Der aktive Stock-Picking Ansatz scheint sich besonders seit Ende 2004 auszuzahlen. Wie sich der kürzliche Fondsmanagerwechsel beim Raiffeisen-Österreich-Aktienfonds auswirken wird ist dagegen noch nicht abzuschätzen. Außerdem wurde das Angebot an Österreich-Aktienfonds zuletzt wieder vergrößert: Der Anfang April aufgelegte ff Austria Select wird von Peter Till bei der fondsfabrik beraten. Dieser war bis Anfang 2004 für den damals geschlossen Österreich-Wachstumsfonds Vontobel Austrian Selected Growth Fund verantwortlich.



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