Was man über Performance wissen sollte

Anleger, die Bilanz über den Erfolg oder Misserfolg ihrer Investment ziehen wollen, achten zumeist auf die erzielte Performance. Gerade aber bei dieser Kennzahl gilt es aufzupassen: Denn Performance ist nicht gleich Performance, wie folgender Artikel zeigt. Funds | 27.07.2007 06:05 Uhr
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Die meisten Anleger achten – trotz Empfehlungen der meisten Berater nicht auf das Risiko zu vergessen – bei der Fondsauswahl vorwiegend auf die erzielte Performance. Besonders zu Quartals- oder Jahresbeginn wird gerne Bilanz gezogen und der Ertrag eines Fonds genauer unter die Lupe genommen. So einleuchtend die Performance als Kennzahl auch vielleicht sein mag, bei deren Darstellung bzw. Berechnung gibt es Grundsätzliches zu beachten:

Zeiträume: Verwirrspiel im Fondsdschungel

Zuerst sollten sich Anleger nicht von der Vielzahl an angebotenen Zeiträumen verwirren lassen. Diese können nämlich mitunter stark variieren. Ein Beispiel: Der Internat-Aktienfonds nordasia.com wies per Ende Juni 2005 eine annualisierte 5-Jahres-Rendite von -13 Prozent auf. Nur zwei Jahre später Ende Juni 2007, lag die annualisierte Performance ebenfalls über 5 Jahre bei +18 Prozent. Ein enormer Unterschied von 31 Prozent pro Jahr, der allein mit den Kursverlusten des Fonds 2000/2001 bzw. dem verschobenen Startzeitpunkt für den Vergleich zu erklären ist. Denn in den letzten 24 Monaten lag die jährliche Performance bei sieben Prozent.

Bereits im Juni 2004 wiesen wir beispielsweise darauf hin, dass bei Aktienfonds die 5-Jahres-Performancezahlen - je nach Kategorie und Region - zwischen März und September 2005 ihren Tiefststand erreichen werden. Eine logische Aussage, die nichts mit Wahrsagerei zu tun hat, müssen doch die meisten Aktienfonds erst über den „Performanceberg“ des Jahres 2000 (siehe auch Langfristperformance bis 2005 im Abwärtstrendvom 23.6.2005).

Wie errechnet man die annualisierte Performance?

Beispiel: Ein Fonds verlor im Kalenderjahr 2002 -40%, gewinnt 2003 +40% und 2004 +20%. Die Berechnung erfolgt dann wie folgt: 0,60 x 1,4 x 1,2 = 1,008 oder
0,8 Prozent Die dritte Wurzel aus 1,008 ergibt schließlich 1,0027 oder eine jährliche Performance von 0,27%

Verluste tun dem Portfolio doppelt weh

Aufgrund dieser Tatsache muss auch immer wieder darauf hingewiesen werden, dass Verlustvermeidung oberste Priorität bei der Geldanlage spielen sollte. Denn negative Erträge (Verluste) sind nicht mit Performancezahlen im positiven Bereich (Gewinnen) eins zu eins vergleichbar. Zum Beispiel: Ein Fonds der 50 Prozent verliert, muss sich verdoppeln bzw. 100 Prozent zulegen um sein Ausgangsniveau wieder zu erlangen. Dieser in der Literatur auch „Risk Drag“ genannte Effekt ist ein weiterer Grund sein Portfolio breit zu diversifizieren um das Verlustrisiko möglichst zu minimieren.

Fazit

Anleger sollten sich von der Vielzahl der dargestellten Performancezeiträume nicht verwirren lassen. Besser sind da schon Kalenderperformancezahlen (1.1.-31.12.), denn diese haben einen großen Vorteil: Sie ändern sich im Unterschied zu gleitenden Zeiträumen nicht permanent und ermöglichen es dem Investor somit ein Gefühl für den Ertrag seines Fonds zu entwickeln. Falls dennoch gleitende Zeiträume zur Analyse herangezogen werden, dann gilt die einfache Regel: Je länger, desto besser. Unter fünf Jahren macht die Analyse jedenfalls nur wenig Sinn.

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen.
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