Für den US-Gesamtmarkt - gemessen an breiten Börsenindizes wie S&P 500 oder NASDAQ - ist Jim Jundt, Fondsmanager des Jundt US Growth, nicht allzu optimistisch: „Die meisten Indizes haben ihren Höhepunkt erreicht, ich erwarte mir hier keine Anstiege in nächster Zeit mehr, äußert er sich gegenüber e-fundresearch. Diese Meinung bestätigt auch Warren Buffet: „Er analysierte vor kurzem den US-Aktienmarkt und kam auf folgendes Ergebnis: Während Aktien zwischen 1964 und 1983 kaum gestiegen sind, haben sich die Indizes zwischen 1982 und 2000 verzehnfacht“, schildert Jundt. „Das US-BIP wuchs dagegen zwischen 1982-2000 sogar viel langsamer als in der Vorperiode“. Den starken Anstieg der Indizes erklärt Jundt mit der starken Gewichtung einiger Indexschwergewichte: „Wal Mart ist aber schon die größte Supermarktkette und McDonald´s auch schon die weltgrößte Fast-Food Kette. Das Wachstum der Vergangenheit ist hier nicht wiederholbar“. Und auch Microsoft, Growth-Aktie Nummer eins des letzten Jahrzehnts, biete kaum mehr Chancen: „Statt 25 Prozent p.a. sind nur noch 12 Prozent Gewinnwachstum drin“, so Jundt.
Jede Generation hat ihre eigenen Growth-Werte
In seinem Fonds setzt er dagegen eher auf kleinere Titel, deren Potential mehr Erfolg versprechen: „Jede Generation hat ihre eigenen Growth-Werte. Früher waren das Eisenbahnaktien, dann Autohersteller und bis vor kurzem Aktien wie Microsoft, Cisco oder IBM“. Jetzt bieten sich dagegen Chancen beim Biotechunternehmen Amgen, dem Technologietitel IMMERSION (Hersteller des BMW i-Drive) oder XM Satellite Radio an. Letztere Aktie ist mit fast neun Prozent im Fonds gewichtet: „XM Satellite Radio hatte vor 18 Monaten noch keine Kunden, jetzt sind es schon 1,5 Millionen und gegen Jahresende rechne ich mit 3 Millionen Usern. Der Umsatz wird dadurch stark steigen“, schwärmt der Börsenexperte.
2003: Underperformance durch Penny-Stocks
Als langfristiges Performanceziel setzt sich Jundt trotz allgemeiner Börsenschwäche 12 bis 15 Prozent pro Jahr. Im letzten Jahr lag Jundt mit +33 Prozent sogar klar darüber, die NASDAQ erzielte im gleichen Zeitraum aber 50 Prozent. „Der starke Anstieg der NASDAQ im letzten Jahr war auf sehr viele kleiner Titel mit Kursen von einem oder zwei US-Dollar zurückzuführen. Diese Aktien sind für uns aber keine Investments, solche Spekulationsobjekte kaufen wir nicht“, erklärt er die Underperformance. In diesem Jahr ist Jundt besser unterwegs: Während die Nasdaq sechs Prozent seit Jahresbeginn verlor, liegt er mit rund zwei Prozent im Plus.
Performancedaten per 24.3.2004 in US-Dollar
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