Die besten Osteuropa-Aktienfonds

Griechenland, Spanien oder Portugal haben es vorgemacht. Etwa vier Jahre vor dem Beitritt zum Euro begann eine enorme Aktienkursrally. Nach dem EU-Beitritt zehn neuer Staaten im Mai sind es auch in Osteuropa nur noch vier Jahre bis zum Euro. Grund genug für eine Analyse der besten Osteuropa-Aktienfonds. Funds | 08.03.2004 09:59 Uhr
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Sowohl auf Sicht der letzten drei als auch fünf Jahre weist der Griffin Eastern European von Jürgen Kirsch die beste risikoadjustierte Performance aller Osteuropa-Aktienfonds auf. Und auch die durchschnittliche jährliche Rendite kann sich sehen lassen: In den letzten fünf Jahren lag diese bei 33,1 Prozent. Zum Vergleich: Der MSCI EM Eastern Europe erzielte im selben Zeitraum 24,5 Prozent, also 8,6 Prozent pro Jahr weniger. Ein klares Votum für den Stock-Picker Jürgen Kirsch, der durch aktives Management versucht in führende Qualitätsunternehmen der Region zu investieren. Trotz des in den letzten Monaten stark angestiegenen Fondsvolumens – seit März 2003 stieg es um über 150 Prozent auf mittlerweile 543 Mio. Euro an – konnte sich Kirsch zuletzt weiterhin behaupten (siehe Chart über drei Jahre links).

Spitzengruppe: Magna, NESTOR und  Raiffeisen

Hinter dem Griffin Eastern European lauern aber schon die Verfolger: Magna Eastern European, NESTOR Osteuropa Fonds, Raiffeisen-Osteuropa-Aktien und Thames River Eastern European. Letzterer wurde aber bereits Anfang 2003 bei einem Volumen von damals 70 Mio. USD (heute 100) für neue Investoren geschlossen.

Während Kirsch in den letzten drei Jahren kumuliert +131 Prozent erzielte, liegt die Verfolgermannschaft bei +117 Prozent (Magna), +112 Prozent (NESTOR) und +103 Raiffeisen). Das es sich hier aber um die Spitzengruppe unter den Osteuropa-Fonds handelt wird klar, wenn man sich den MSCI EM Eastern Europe ansieht, der im selben Zeitraum nur +87 Prozent erzielte (siehe auch Chart oben).

Russland: Zwischen positivem Ausnahmenzustand… 

Eines aber verbindet all diese Fonds: Sie haben vom Anstieg russischer Aktien - die Moskauer Börse stieg in den letzten drei Jahren um über 200 Prozent an - stark profitiert.

Sollte das so weitergehen, was einen weiterhin starken Ölpreis voraussetzt, dürfte Stefan Böttcher vom Magna Eastern European mit 52 Prozent Russland-Anteil am Fonds am stärksten profitieren. „In den letzten 18 Monaten waren wir mit 50-55 Prozent in Russland investiert, da wir von diesem dieses Land sowohl top-down als auch bottom-up überzeugt sind“, so Böttcher. „Derzeit wächst Russland fast so schnell wie China, Putin´s Strukturreformen wirken sich positiv aus und seit ein paar Jahren sehen wir sogar politische Stabilität“, begründet der Fondsmanager seine positive Meinung. Auch im Falle eines schwächeren Ölpreises (Annahme: Ölpreis fällt 2005 von 34 auf 25 US-Dollar), gebe es keinen Grund pessimistisch zu werden: „Auch dann sollte die russische Wirtschaft noch um 5-6 Prozent pro Jahr wachsen“ Trotzdem erscheinen Böttcher die Blue Chips aus dem Ölbereich schon zu teuer: „Lukoil haben wir stark untergewichtet“. Mehr Potential versprechen hier Firmen wie Gazprom oder lokale Nickelproduzenten. „Sehr interessant auch Telekomwerte“, gibt er zu bedenken.

Und auch Jürgen Kirsch vom Griffin Eastern European setzt mit der Hälfte seines Portfolios stark auf Russland: „Was Russland betrifft, so kann man nach wie vor von einem makro-ökonomischen Ausnahmezustand im positiven Sinne sprechen. Leistungsbilanzüberschuss von über acht Prozent, eine Verzehnfachung der Währungsreserven seit der Währungskrise im Jahre 1998, ein Haushaltsüberschuss von über einem Prozent, starkes Wachstum um die sieben Prozent, fallende Inflation usw. Es gibt wenige Länder, welche ähnliche makro-ökonomische Dynamiken aufweisen können“, gibt er sich euphorisch.

…und Vorsicht

Etwas vorsichtiger dagegen Odeniyaz Yaparov, Fondsmanager des NESTOR Osteuropa-Fonds und Angelika Millendorfer vom Raiffeisen-Osteuropa-Aktien, die Russland mit je 40 Prozent gewichten. Für die Zukunft gibt die Fondsmanagerin denn auch nur verhalten optimistisch: „Viele positive Konjunkturdaten sind bereits in den Kursen russischer Aktien enthalten“. Bei den recht hoch bewerteten Mobilfunkbetriebern hat sie deswegen kürzlich Gewinne mitgenommen. Den bald stattfindenden Wahlen widmet sie dagegen kaum Zeit: „Diese werden keine besondere Auswirkung auf die Börse in Moskau haben, da Putin sicher gewinnen wird“.


Performancedaten in Euro per 4.3.2004
Titelbild: www.fifoost.org
Datenquelle:

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