Raiffeisen-Immobilienfonds in den Startlöchern

Das neue Immobilieninvestmentfondsgesetz tritt per
1. September 2003 in Kraft. Offene Immobilienfonds bieten Anlegern eine Reihe von attraktiven Vorteilen. Die neu zu gründende Raiffeisen Immo KAG plant noch im 4. Quartal 2003 zwei Fonds. Das Potenzial des Gesamtmarktes wird in Österreichauf 8 Mrd. Euro in 10 Jahren geschätzt.
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Wichtige Rahmenbedingungen geschaffen

Mit dem Inkrafttreten des neuen Immobilieninvestmentfonds-gesetzes per 1. September 2003 wird der österreichische Kapitalmarkt um ein wichtiges Veranlagungsinstrument erweitert, wie e-fundresearch.com bereits ausführlich berichtete (weitere Informationen in den Rubrik Immobilienfonds, Artikel vom 4. 7. 2003).

Bereits seit Jahren forderten Vertreter der Banken- und Immobilienbranche gesetzliche Rahmenbedingungen. Die Hochwasserkatastrophe sowie die Neuwahlen im Herbst des Vorjahres verzögerten die Gesetzgebung. Mathias Bauer, Geschäftsführer der Raiffeisen Kapitalanlage-Gesellschaft: "Immobilieninvestmentfonds erfüllen sehr strenge Anlegerschutzbestimmungen und sind ein wichtiges Veranlagungsprodukt für breite Anlegerschichten."

Die wichtigsten Eckpunkte im Überblick:

  • es sind ausschließlich reine Immobilienfonds zulässig
  • Spezialfonds können für institutionelle Investoren aufgelegt werden
  • die neu zu gründenden Immobilien KAGs unterliegen der Finanzmarktaufsicht
  • Berechnung der Werte nach dem Rechenwertprinzip (analog zu Wertpapierfonds)
  • Ausgabe und Rücknahme der Anteile ist jederzeit möglich (Liquidität)
  • zwei unabhängige Sachverständige bewerten Immobilien
  • detaillierte Veranlagungsvorschriften
  • laufende Überwachung des Fondsvermögens durch die Depotbank

Die Notierungen der offene Immobilienfonds richten sich nicht nach Angebot und Nachfrage - wie beispielsweise die Kurse der Immobiliennaktien - sondern ausschließlich nach dem Rechenwert, der auf Basis der Bewertungen bestimmt wird. Stabile Cash Flows aus Miet- und Pachteinnahmen sind wichtiger Ertragsbestandteil.

Immobilienfonds sind auch ein Schutz gegen Inflation und weisen eine negative Korrelation zu Aktien auf. Das relativ niedrige Risiko wird breite Anlegergruppen mit Interesse an risikoarmen Veranlagungen ansprechen, wie Erfahrungen auf anderen Märkten in Europa gezeigt haben.

Partner von Raiffeisen: Curzon Global Partners

Auch bei Immobilienfonds verfolgt Raiffeisen Capital Management die bisher erfolgreiche Strategie der Kooperation mit international renommierten Partnern. Nach Capital International und Wellington wird Curzon Global Partners, ein internationaler Top-Immobilienfondsmanager mit Sitz in London das Management der Raiffeisen-Immobilienfonds übernehmen. Das war das Ergebnis einer internationalen Ausschreibung und eines intensiven Auswahlprozesses. Curzon verfügt über ein europaweites Netzwerk. 205 Mitarbeiter verwalten aktuell ein Volumen von 9,3 Mrd. Euro.

Europäischer Immobilienmarkt: Selektion entscheidet

Immobilienfondsmanager werden regelmäßig mit der Frage konfrontiert inwieweit auf dem europäischen Immobilienmarkt die Gefahr einer Überhitzung bzw. Blasenbildung besteht. Die Experten von Raiffeisen und die Manager von Curzon betonen, daß die sorgfältige Auswahl der Objekte größte Bedeutung hat. In einzelnen Regionen und Zentren gibt es ein Überangebot, in anderen Regionen wiederum Aufholbedarf und Entwicklungspotenzial. Die unterschiedliche wirtschaftliche Entwicklung in Europa muß dabei sehr genau beobachtet werden.

2 neue Raiffeisen-Immobilienfonds im 4. Quartal

Raiffeisen ist Marktführer bei Wertpapierfonds und wird auch zu den ersten Anbietern im neuen Segment der Immobilienfonds zählen. Jeweils ein Publikums- und ein Großanlegerfonds werden im 4. Quartal aufgelegt. Der Fokus wird auf Europa liegen. Andreas Zakostelsky, Geschäftsführer der Raiffeisen Kapitalanlage-Gesellschaft: "Wir gehen davon aus, daß beide Fonds mit jeweils 150 Mio. Euro starten werden." Hinsichtlich der Zielgruppen rechnet man damit, daß aufgrund der niedrigen Risiken vor allem "Einstieger", d. h. Kunden ohne bisherige Erfahrung mit Investmentfonds gewonnen werden können. Zweite wichtige Kundengruppe werden vermögende Privatkunden sein. Das Ertragspotenzial wird mit 5-6 % p. a. (nach Kosten) eingestuft. Als Veranlagungsdauer werden mindestens 5 Jahre empfohlen.

Marktpotenzial in Österreich: 8 Mrd. Euro in 10 Jahren

Das Volumen der offenen Immobilienfonds in Deutschland beträgt aktuell 84,6 Mrd. Euro und die Mittelzuflüsse in den ersten sieben Monaten des Jahres 2003 betrugen 13,6 Mrd. Euro. Die Raiffeisen Manager schätzen das Potenzial in Österreich auf 8 Mrd. Euro in 10 Jahren - eine sicherlich nicht zu optimistische Schätzung.

Der weitere Fahrplan für Immobilieninvestmentfonds

Ab 1. September 2003 können Konzessionen für neue Immobilien KAGs bei der Finanzmarktaufsicht beantragt werden. Das Bewilligungsverfahren wird wahrscheinlich zwischen 6 und 8 Wochen dauern. Im November könnten bereits die ersten Immobilienfonds in Österreich auf den Markt kommen.


Weitere Informationen zu Immobilienfonds finden Sie in unserer Service Rubrik: Immobilienfonds.

 

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