Gold wieder in Mode

In einem exklusiven Gastbeitrag kommentiert Ariel Bezalel, Fondsmanager des Jupiter Dynamic Bond SICAV, die aktuelle Asset-Allokation des Fonds in Wandelanleihen aus dem Goldsektor. Zudem diskutiert er, warum der Fonds seiner Meinung nach gut positioniert ist, um von einem weiteren Anstieg des Goldpreises zu profitieren. Funds | 31.03.2016 12:00 Uhr
Ariel Bezalel, Fondsmanager des Jupiter Dynamic Bond SICAV / ©  Jupiter Asset Management
Ariel Bezalel, Fondsmanager des Jupiter Dynamic Bond SICAV / © Jupiter Asset Management
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

"Der Goldpreis erlebte in diesem Jahr seinen besten Jahresstart seit 1974[1]. Er ist seit Jahresbeginn um über 16 Prozent gestiegen, da die Anleger während der Marktturbulenzen Zuflucht in einem sicheren Hafen gesucht haben[2]. Die Ausrichtung unseres Fonds auf Goldproduzenten beträgt aktuell 2 Prozent - eine Position, die wir seit Mitte 2015 ausgebaut haben, als der Goldpreis im Keller war[3]. Unsere Allokation hat sich ausgezahlt, da das Interesse der Anleger an diesem Sektor zurückgekehrt ist.

Es gibt verschiedene Gründe, warum wir die Ausrichtung des Fonds auf Gold erhöht haben. Aus gesamtwirtschaftlicher Sicht halten wir Gold neben unseren Beständen in hochqualitativen Staatsanleihen für eine sinnvolle Ergänzung unserer defensiven Vermögensallokation innerhalb des Portfolios. Die schwache Weltwirtschaft, die Kreditprobleme in den Schwellenländern und zahlreiche geopolitische Risiken machen Gold zu einem attraktiven Gegengewicht zu unseren Positionen in Unternehmensanleihen mit höherem Beta. Für Anleger, die sich über die Entwertung der Papierwährungen durch die Zentralbanken Sorgen machen, wird Gold wieder attraktiver. Umfangreiche Lockerungsmaßnahmen der Europäischen Zentralbank und der Bank of Japan in diesem Jahr haben gezeigt, dass großzügige Konjunkturspritzen in einem Niedrigzinsumfeld anscheinend ein Dauerzustand sind. Zudem hat die Einführung von Negativzinsen in einigen Ländern die Nachfrage nach Gold weiter angefacht. Sinkende Realzinsen haben in der Vergangenheit den Goldpreis in die Höhe getrieben, genauso wie die Erwartungen im Hinblick auf Zinserhöhungen und ein stärkerer Dollar den sich abzeichnenden Bullenmarkt abgewendet haben. All das bedeutet, dass sich die seit Jahresanfang zu beobachtende Goldrally fortsetzen dürfte.

Anleihen von Goldproduzenten werden nach einer langen Phase, in der der gesamte Sektor unterdurchschnittlich abschnitt, auf Branchenebene wieder attraktiver. Der große Goldbullenmarkt von 2009 bis 2011, in dem sich der Goldpreis nominal gesehen mehr als verdoppelt hat, begünstigte einen überschwänglichen Optimismus unter den Minengesellschaften. Zudem führte er zu einer erheblichen Fehlallokation von Kapital, einer schlechten Kostenkontrolle und einer Reihe von zu ehrgeizigen Akquisitionen. Der anschließende Rückgang des Goldpreises hat viele Unternehmen mit angespannten Bilanzen zurückgelassen. Die Goldindustrie korrigiert jedoch nun schon seit einigen Jahren ihre früheren Fehler. Unternehmen, die stark dafür kritisiert wurden, dass sie zum falschen Zeitpunkt im Zyklus zu viele Schulden hatten, konzentrieren sich jetzt auf eine verbesserte Kostenkontrolle sowie einen Schuldenabbau. Folglich haben sich der Cashflow und die Produktivität im Allgemeinen verbessert, und der Sektor ist aus Kreditgebersicht attraktiver geworden.  

Selektive Ausrichtung

Unsere Ausrichtung auf den Goldsektor besteht hauptsächlich aus Wandelanleihen von Royal Gold und Newmont Mining, die vorranging vor Aktien rangieren und einen attraktiven Kupon zahlen. Durch ihr Umwandlungsrecht in Aktien verfügen sie jedoch auch über das Aufwärtspotenzial von Aktien. Dies veranschaulicht die Vorteile unseres flexiblen Investmentansatzes, der uns den Spielraum gibt, in viele unterschiedliche Anlageinstrumente zu investieren.

Unsere Positionen in Royal Gold und Newmont reflektieren unseren Fokus auf eine sorgfältige Titelauswahl in diesem Sektor. Eine Anlage in Goldproduzenten birgt viele potenzielle Risiken und es gibt große Unterschiede zwischen den einzelnen Gesellschaften im Hinblick auf ihre Größe, die Qualität ihrer Vermögenswerte, ihren Schuldenstand und das Rechtsprechungsrisiko. Bei der Analyse dieses Sektors suchen wir in der Regel nach Unternehmen, die auf zahlreiche hochqualitative Minen in attraktiven Regionen ausgerichtet sind und von niedrigen Produktionskosten profitieren.  

Royal Gold ist selbst kein Produzent, sondern leiht Goldproduzenten Geld und erhält dafür einen Teil der künftigen Goldproduktion, den das Unternehmen zu deutlich rabattierten Preisen kauft - auch bekannt als Streaming-Transaktion. Eine Investition in Anleihen von Royal Gold bringt eine gewisse Diversifikation über verschiedene Unternehmen und Vermögenswerte mit sich, weil die Schuldner des Unternehmens unterschiedliche Gerichtsstände haben. Da das Unternehmen Gold zu einem festen, niedrigen Preis kauft und den Betriebsrisiken eines Goldproduzenten nicht direkt ausgesetzt ist, kann Royal Gold überproportional von einem steigenden Goldpreis profitieren. 

Newmont ist einer der größten Goldproduzenten der Welt. Das Unternehmen wurde vor 100 Jahren gegründet und hat viele Goldmarktzyklen überlebt. Das Unternehmen besitzt ein breites Portfolio aus kostengünstigen Minen in attraktiven Gerichtsbarkeiten, einschließlich einer großen Produktionsanlage in Nordamerika, und sollte für einen weiteren Anstieg des Goldpreises gut positioniert sein.

Auch wenn der Goldpreis künftig sicherlich schwanken wird, bietet das Edelmetall eine wertvolle Absicherung gegen die zahlreichen Risiken, mit denen die Weltwirtschaft konfrontiert wird. Wir werden voraussichtlich noch weitere Goldunternehmen in unser Portfolio aufnehmen. Doch gerade in einem Umfeld, in dem die besten Unternehmen wahrscheinlich überdurchschnittlich abschneiden werden und die Qualität der Vermögenswerte sehr unterschiedlich ist, spielt die selektive Titelauswahl weiterhin eine ausschlaggebende Rolle."

Ariel Bezalel
Fondsmanager,  Jupiter Dynamic Bond SICAV 


Gastkommentare werden von anerkannten Experten verfasst, deren Meinungen nicht mit jener der e-fundresearch.com Redaktion übereinstimmen müssen.


[1] Quelle: Bloomberg, 09.03.2016.
[2] Quelle: FT, 15.03. 2016.
[3] Quelle: Factset, 29.02.2016. 
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