"Vertrauen ist die Grundlage eines effizienten Anlageprozesses", erinnert Robert Goodman, Managing Director von Putnam Investments. Und er warnt: "Mit schwindendem Vertrauen sinkt auch die Effizienz unseres Wirtschaftssystems." Anleger können ein Lied davon singen. Verunsichert von den in den vergangenen Wochen und Monaten zu Tage getretenen Skandalen sind die Investments der Privaten beinahe zum Erliegen gekommen.
Vertrauenskrise belastet die Märkte
"Meiner Meinung nach können sich die ökonomischen Aspekte erst wieder bemerkbar machen, wenn das Vertrauen in das System und den Anlageprozess selbst wieder hergestellt ist", urteilt Goodman. Doch er hat auch einen Lösungsverschlag parat: Dividendenzahlungen. "Die derzeitige negative Einstellung vieler Anleger gegenüber dem Aktienmarkt wäre erheblich positiver, wenn mehr Unternehmen Dividendenprogramme einführen würden und wenn Unternehmen, die bereits eine Dividende auszahlen, diese erhöhen würden", so der Putnam-Experte.
Firmen mit attraktiver Dividende sind bei Anlegern beliebt
Goodman nennt auch gleich ein Beispiel für seine Forderung: Federal Express. Der US-Logistikkonzern habe kürzlich zum ersten Mal eine Dividende gezahlt. Wobei die Anleger sogar mehr als die Höhe der zugegeben recht geringen Dividende die Aussicht honoriert hätten, dass die Dividende dauerhaft schneller als die Inflationsrate steigen könne. Goodman: "Firmen, die sich dem Beispiel von FedEx anschließen und ihren Erfolg mit Aktieninhabern teilen, werden mehr und mehr Anleger anziehen."
Dividenden sind auch für Vorsorgesparer interessant
Dr. Bob, wie Goodman bei Putnam genannt wird, hat noch einen praktischen Vorteil regelmäßig steigender Dividenden ausgemacht: Sie bescheren Anlegern ein regelmäßiges Einkommen, ohne dass Fondsanteile oder Aktien verkauft werden müssen. Dass Dividenden in den USA dennoch aus der Mode kamen, liegt vor allem daran, dass Dividenden höher besteuert werden als Kursgewinne. Dr. Bob appelliert deswegen an den amerikanischen Gesetzgeber, der derzeitigen Praxis "der Doppelbesteuerung von Unternehmensdividenden ein Ende zu setzen." Damit könnten seiner Meinung nach zugleich die "beiden wichtigsten finanziellen Probleme" der so genannten "Babyboomer" – das Verlangen nach höheren Dividendenzahlungen und nach einem gefestigten Markt – gelöst werden.