2012 wird das Jahr der Aktien

Martin Stürner, Chief Executive Officer der PEH Wertpapier AG, wagt die Prognose, dass 2012 ein sehr vernünftiges Aktienjahr werden wird. Belegt wird dies durch einen extrem guten Start an den Börsen. Aber wie sieht es mit der Angst vor Inflation aus? Funds | 23.02.2012 04:45 Uhr
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Für Martin Stürner hat sich durch den guten Start an den Börsen bereits bestätigt, dass 2012 ganz im Zeichen von Aktien steht. Der ATX konnte knappe 10 Prozent, der MSCI World immerhin 4,1 Prozent steigen. Für ihn sind dies klare Komponenten, dass wir ein gutes Jahr auf der Aktienseite vor uns haben. Damit rückt das Produktivkapital wieder in den Fokus der Anleger.

Verlorenes Jahrzehnt der Aktienanlage

„Ein verlorenes Jahrzehnt der Aktienanlage liegt hinter uns“, resümiert Stürner, „die Fundamentaldaten sind heute fantastisch. Wir sind in der größten Krise aller Zeiten, aber nicht was die Realwirtschaft betrifft, sondern was die Schulden von Staaten und Banken betrifft.“ Laut Stürner hätte sich diese Krise auch leicht auf die Versicherungen auswirken können, dies wurde jedoch durch diverse Bankenrettungen verhindert.

Realwirtschaft zeigt sich sehr positiv

Stürner sieht zwar immer wieder leichte Zyklen, doch insgesamt läuft die Realwirtschaft sehr gut. Viele Unternehmen sind heute besser finanziert als etwa noch 2007. Laut dem Experten trifft die Angst vor einem Credit Crunch nicht auf einen realen Hintergrund. Ein Indikator für die Entwicklung von Volkswirtschaften sind die Arbeitslosenzahlen. Die sinkenden Arbeitslosenraten schlagen sich direkt auf das Konsumverhalten und auf die Consumer Confidence nieder. In den letzten drei Jahren sieht er eine deutliche Verbesserung der Arbeitslosenrate, und dies sei nicht nur ein Einmaleffekt, sondern eine über die Zeit nachvollziehbare signifikante Umkehr.

Wachstumsraten im Auge behalten

Die Wachstumsraten bezeichnet Stürner als „nicht zum brüllen“. In den Emerging Markets sind die Wachstumsraten 2-3 mal so hoch wie in den Industrieländern. Stürner gibt jedoch hier zu bedenken, dass die reale Wirtschaftsleistung von der nominalen Größe abhängig ist. Somit sind etwa die USA und Euroland doppelt so groß wie die gesamten BRIC Staaten zusammen. Selbst wenn die Emerging Markets doppelt so hohe Wachstumsraten aufweisen, so sind die nominalen Eingänge in den ‚alten‘ Ländern genauso hoch. Damit ist die Profitabilität in amerik. oder europ. Unternehmen in etwa genauso hoch wie die Wachstumsraten in den BRIC Staaten.

Anzeichen für eine positive Entwicklung der Märkte erkennbar

Die PEH Wertpapier AG wertet im Schnitt 40.000 Makrodaten pro Monat aus. Seit etwa drei Monaten sind deutliche Anzeichen für eine positive Phase erkennbar. Es stellt sich heraus, dass Europa zweigeteilt ist. Während es im Norden aufwärts geht, zeigen die südeuropäischen Länder was Sparraten betrifft, einige Defizite. Die Arbeitslosenrate in Griechenland, Spanien oder Portugal sind derzeit im zweistelligen Bereich. Aus Sicht der PEH Experten dürfte es sich dabei jedoch nur um einen kurzfristigen wenn auch extrem schmerzhaften Einschnitt handeln.

Eurozone wird nicht auseinanderbrechen

Das Beispiel Deutschland, wo die Agenda 2010 durchgesetzt wurde, zeigt, dass bei Einhaltung notwendiger Reformen diese in 3-4 Jahren Besserung zeigen. Für Südeuropa sieht Stürner ebenfalls diesen Hoffnungsschimmer, da mit Monti „der richtige Mann am richtigen Fleck“ eingesetzt wurde. Der Experte ist davon überzeugt, dass die Umsetzung und das Greifen von Reformen ein langwierige Prozesse sind, die sich jedoch als einzige Problemlöser für die Zukunft erweisen. Italien und Spanien sind laut Martin Stürner zu Unrecht ins Kreuzfeuer der Kritik geraten, da seiner Meinung nach dort die Probleme gelöst werden können. Die letzten Downgradings von Banken haben nicht mehr dazu geführt, dass die Märkte in Panik verfallen. Für Stürner spricht auch nichts für ein Auseinanderbrechen der Eurozone.

Ein Lösungsansatz

So könnte die Lösung laut Martin Stürner aussehen: 1. Die EZB wird billiges Geld weiterhin zur Verfügung stellen um den Banken genügend Liquidität zu gewähren. 2. Die Banken wiederum werden dieses Geld in Staatsanleihen ihres jeweiligen eigenen Landes stecken. „Damit wäre genau das erreicht was man braucht: Schulden per se sind ja nicht das Problem, sondern nur wenn man nicht weiß wie und ob das Geld zurückbezahlt werden kann. Wenn der Gläubiger keine Angst hat, sind Schulden nichts Schlechtes“, erklärt der PEH Experte.

Der 3. Schritt in Stürner’s Lösungs-Szenario ist Inflation. Langfristig lässt sich laut dem Experten nur durch Inflation ein Schuldenabbau bewerkstelligen. Als einen Frühindikator für eine kommende Inflation nennt er die Tatsache, dass sich die Großhandelspreise auf einem Rekordhoch befinden. „Die gefühlte Inflation ist eigentlich höher als die tatsächliche. Der Schlüssel für die Inflation sind die Lohnzuwachsraten. Wenn diese anspringen, werden die nächsten 3-5 Jahre sehr spannend“, bringt es Stürner auf den Punkt.

Lohn-Dumping ist am Ende

Für den PEH Experten ist die Lohn Dumping Maschine an ihrem Ende angekommen. In einzelnen Branchen und Ländern, wie etwa China und Indien, gab es in den letzten sechs Monaten Lohnzuwachsraten von 20-30 Prozent. Dies sei zwar immer noch günstig, aber in lohnintensiven Produktionen stellt sich die Frage ob diese Kosten noch weitergegeben werden können. „Die Unternehmen, mit denen wir sprechen, sagen dass es derzeit noch kein Problem ist die Lohnkosten weiterzugeben. Aber die Spirale beginnt sich langsam zu drehen und wir erwarten in den nächsten 2-3 Jahren eine starke Veränderung. Vielleicht ist Inflation der schwarze Schwan der nächsten Jahre?“ stellt Stürner in den Raum.

Ein Indikator für eine drohende Inflation ist laut dem Experten die Tatsache, dass keiner mehr darüber spricht. In diesem Umfeld sind Aktien, deren Bewertung und die Dividendenrenditen ein sehr attraktives Thema. „Es kann festgehalten werden, dass Produktivkapital derzeit nicht teuer ist“, so Martin Stürner, PEH.

Portfolio Zusammensetzung

Die PEH Wertpapier AG zeigt sich zuversichtlich für ein markantes Erholungsjahr an den Aktienmärkten. Daher wurden auch die Aktienquoten auf 80-100 Prozent hochgefahren. Im speziellen sind die USA und Europa interessante Länder, eher weniger wird noch auf Japan gesetzt. Branchenmäßig wird auf Technologie, den Autobereich und Rohstoffe gesetzt. Seit Anfang diesen Jahres gibt es im Autobereich den japanischen Wert Honda, zusätzlich aber auch noch Porsche im Portfolio. Bei Technologie setzt das Team auf Microsoft oder etwa auch Cisco. Im Bankenbereich gibt es nur sehr kleine Stückzahlen. Vorwiegend wird in internationale Häuser wie beispielsweise Wells Fargo  gesetzt, da diese „ihre Hausaufgaben gemacht haben“, so der Experte.

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