Optimistisch stimmt Leber weiters, dass die europäische Schuldenkrise abgearbeitet wird, die Banken gerade saniert werden, sowie das Wahljahr in den USA. „Dazu kommt, dass die langfristigen Treiber der Weltwirtschaft nach wie vor positiv sind“, so Leber.
Unternehmensqualität zählt
„Der Kapitalmarktausblick für 2012 ist überraschend positiv, obwohl die Medien etwas anderes suggerieren“, so Leber. Wichtig sei es, dass nach dem schwachen Kapitalmarktjahr 2011 wieder die Vernunft einkehrt und Investoren sich auf das wesentliche konzentrieren. „Es geht um die Qualität der Unternehmen und die schaut eigentlich gar nicht schlecht aus“, bringt es Leber auf den Punkt.
Deutsche Firmen immer wohlhabender
„In den letzten zehn Jahren sind etwa die deutschen Unternehmen immer wohlhabender geworden“, so der Experte weiter. Konkret hätten ihre Eigenmittel um durchschnittlich 4,9 Prozent im Jahr zugenommen. „Und das unbeeindruckt von Politik und Krisen.“ Gleichzeitig sei die deutsche Staatsverschuldung im letzten Jahrzehnt um 3,5 Prozent pro Jahr gestiegen.
Wieso schwanken Kurse?
„Wer sich die Entwicklung von Firmen im Detail ansieht, wundert sich darüber, dass die Börsenkurse so stark schwanken“, sagt Leber. Als Beispiel führt er Samsung an. Der südkoreanische Konzern habe sich im letzten Jahrzehnt als „stetig, profitabel und wertschöpfend“ erwiesen. Nachsatz: „Die fundamentalen Kräfte sind viel stärker als es die Märkte suggerieren.
Warenaustausch steigert Wohlstand
Leber ist überzeugt davon, dass die Welt auf längere Sicht ein besserer Ort wird. Das sei auf eine junge Weltbevölkerung zurückzuführen, die nach Wohlstand strebt. „Dadurch, dass der Warenaustausch weltweit stetig zunimmt, ist letztendlich auch die Wohlstandsvermehrung unausweichlich“, so Leber. Eine nicht unwesentliche Rolle spiele in diesem Zusammenhang der technologische Fortschritt, sprich das Internet.
Wohlstandswachstum treibt Kurse
„Das Wohlstandswachstum der Unternehmen wird sich früher oder später in den Kursen wiederspiegeln“, ist der geschäftsführende Gesellschafter der Acatis Investment GmbH überzeugt. Denn auf längere Sicht würden die Aktienkurse letztlich immer vom Gewinn und der Dividende abhängen – „auch wenn das kurzfristig mal untergeht“, so Leber.
Sicher investieren nicht schwer
Sicheres investieren ist laut Leber gar nicht so schwer. Seit 85 Jahren würden die klassischen Faktoren Aktienprämie, Valueprämie, Small-Cap-Prämie und Momentumprämie funktionieren. „Nach schwachen Phasen haben sich diese Faktoren immer erholt“, sagt er. „Value-Aktien sind seit meht als acht Jahrzehnten ein vernünftiges Investment“, bekräftigt er.
Marktstellung wichtig
Zu den Eigenschaften, die eine Aktie attraktiv machen, zählt Leber unter anderem ein KGV unter zehn, ein KBV von weniger als eins, eine Dividendenrendite von mehr als vier Prozent sowie ein bevorstehender Turnaround. Dazu komme eine starke Marktstellung sowie die richtige Branche und das richtige Land. Nicht zuletzt müsse auch der Preis stimmen. „Zum richtigen Preis gibt es immer genügend Aktien“, meint er.
Auf Timing achten
Die Acatis-Strategie ist ganz einfach: Zum richtigen Zeitpunkt kaufen und wieder verkaufen. Konkret wird dann bei einer Aktie zugegriffen, wenn der Börsenwert deutlich unter dem inneren Wert liegt. „Am besten dann, wenn die Trendwende schon da ist“, erklärt Leber. Verkauft werde wiederum dann, wenn der faire Wert eines Wertpapiers erreicht wurde.