BLOG - ETF-Investoren sind wie Weihnachtsshopper

Investoren verhalten sich nicht anders als Otto Normalverbraucher beim Weihnachtsshopping. Das ist mir aufgefallen, als ich am Wochenende selbst ein paar Geschenke besorgen wollte. Einige Kunden strömen in die großen Kaufhäuser und wissen ganz genau, was sie kaufen wollen. Funds | 20.12.2010 10:00 Uhr
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Andere lassen sich von dem vielfältigen Angebot inspirieren. Bei den Investoren ist es ähnlich: Einige wissen, welche Produkte für ihr Portfolio die geeignetsten sind. Andere Anleger sind für neue Investmentideen dankbar.

Weil die Anleger so unterschiedlich sind wie die Weihnachtsshopper, müssen die Anbieter börsennotierter Indexfonds (ETFs) ähnlich vielfältig aufgestellt sein wie die Kaufhäuser. Das heißt, sie müssen breitgefächerte Produktpaletten anbieten.

Die einzelnen ETFs unterscheiden sich nicht nur von Anbieter zu Anbieter. Auch innerhalb einer Gesellschaft sind die Vertragsbedingungen und damit die entsprechenden Produkteigenschaften verschieden. Somit ist es für die Anleger sehr aufwendig, die teilweise sehr komplexen Produktstrategien miteinander vergleichbar zu machen. Aus diesem Grunde ist es nicht verwunderlich, das sich gerade professionelle Investoren bei der Produktauswahl auf wenige Anbieter konzentrieren. Dadurch halten sie ihren Arbeitsaufwand bei der Fondsanalyse in einem überschaubaren Rahmen.

Meiner Ansicht nach könnte die Einführung der sogenannten "Key Investor Documents" (KIDs) im nächsten Jahr helfen, die qualitative Analyse der einzelnen ETFs zu erleichtern. Dadurch könnten die KIDs dazu beitragen, dass auch ETF-Anbieter, die nicht alle Anlageklassen und Produktkategorien anbieten, wieder verstärkt in den Fokus der professionellen Investoren gelangen.

Allerdings befürchte ich, dass die einzelnen ETF-Gesellschaften neben den vorgeschriebenen KID-Informationen völlig unterschiedliche Zusatzinformationen zur Verfügung stellen werden. Dann hätten wir am Ende trotz der KIDs keine deutlich bessere Vergleichbarkeit als jetzt.

Übrigens ist es kein Zufall, dass viele Investoren gerade im Dezember neben den Geschenken für ihre Liebsten auch nach geeigneten Anlageprodukten suchen. Schließlich müssen Privatinvestoren das übrig gebliebene Weihnachtsgeld anlegen. Und die institutionellen Anleger bereiten sich auf die planbaren Mittelzuflüsse vor, die bei ihnen alljährlich im Januar eingehen.

 


Für den Inhalt der Kolumne ist allein der Verfasser verantwortlich. Der Inhalt gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder, nicht die von Thomson Reuters.

 


Über den Autor Detlef Glow, MBA (UoW):
 
Glow begann im Jahr 2005 als Leiter der Fondsanalyse für Deutschland und Österreich bei Thomson Reuters - Lipper. Seit Anfang 2007 war er dort Leiter der Fondsanalyse für Zentral-, Nord- und Osteuropa. Seit Herbst 2010 ist Herr Glow Head of Lipper EMEA Research und damit Head of Lipper EMEA Research. Zuvor war er als Direktor Portfoliomanagement bei der Feri Wealth Management GmbH in Bad Homburg als Portfoliomanger für vermögende Privatkunden tätig. Seine Karriere begann Glow neun Jahre zuvor bei der tecis Holding AG in Hamburg, wo er zuletzt als Leiter der Fondsanalyse sowohl für das quantitative als auch das qualitative Fondsresearch der tecis Asset Management AG verantwortlich war.

 


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