Starke Zuflüsse in den Emerging Markets

Ghadir Abu Leil-Cooper, Head of EMEA Equities und Managerin des Baring Eastern European Fund, ist weiter positiv für die Region Emerging Europe eingestellt. Wichtige Volkswirtschaften hätten sich wieder von der Krise erholt. Funds | 17.11.2010 04:45 Uhr
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Besonders hervorzuheben sei die Türkei, die sich auch in den nächsten Jahren vor allem aufgrund der „hervorragenden demographischen Faktoren“ gut entwickeln sollte. Russland sei zuletzt etwas hinterhergehinkt, überzeuge aber auf der Bewertungsseite.

Drittes Quartal 2010 sehr stark ausgefallen

Das vergangene dritte Quartal bezeichnet Leil-Cooper als eines der stärksten für den Baring Eastern European Fund (IE0004852103) – „wenn auch nicht in der gesamten Geschichte“. Konkret konnte zwischen Anfang Juli und Ende September eine Performance von +17,4 Prozent erzielt werden. Die Benchmark MSCI Emerging Europe hat über den gleichen Zeitraum ein Plus von 21,1 Prozent verzeichnet. Seit Jahresbeginn liegt die Performance bei unspektakulären +2,1 Prozent (Benchmark: +9,7 Prozent).

Gründe für Underperformance

Dass der Fonds im Vergleich zur Benchmark underperformed hat, führt Leil-Cooper auf die Asset Allocation und Stock Selection zurück. Negativ ausgewirkt hätten sich etwa einzelne Position in Russland sowie die Untergewichtung Polens. Gleichzeitig sei die Dollarschwäche erschwerend hinzugekommen. „Besonders interessant ist hingegen, dass sich im letzten Quartal alle Assetklassen – egal ob Gold, Anleihen oder Aktien – gut entwickelt haben“, so die Expertin.

Polen als Ausnahme in der Krise

„Zum ersten Mal seit 2009 sehen wir in den Emerging Markets wieder sehr starke Zuflüsse – zum Teil auch in Osteuropa“, so Leil-Cooper. Mit Hinblick auf die Verfassung wichtiger Volkswirtschaften sei das alles andere als überraschend. So hätten sich Tschechien, Ungarn, Russland und die Türkei wieder erholt. Polen stelle hier eine Ausnahme dar. „Das polnische Wirtschaft ist auch während der Krise nicht eingebrochen“, erklärt Leil-Cooper.

Stärkste Performance in der Türkei

Die Baring-Experten stimmt die Entwicklung in der Region positiv. „Wir sehen, dass sich die europäischen Schwellenländer gut entwickeln, unabhängig von der Lage in Westeuropa.“ Besonders hervorzuheben sei die Türkei. Das Land am Bosporus gehöre derzeit zu den weltweit stärksten Performern. Das Wachstum sei sowohl zyklischer als auch säkularer Natur. „Dass die Zinsen herabgesetzt wurden hat sich sehr vorteilhaft auf die Investitionen und den Konsum ausgewirkt“, meint Leil-Cooper.

Neben „klassischen Emerging Markets-Charakteristiken“ wie dem steigenden Inlandskonsum, der Entstehung einer Mittelklasse oder der Urbanisierung, spricht nach Angaben von Leil-Cooper vor allem die demographische Entwicklung für die Türkei. „Die türkische Bevölkerung wächst sehr stark, was sich in den kommenden Jahren sehr positiv auf den Konsum auswirken wird.“ Gleichzeitig sei die Verschuldung der privaten Haushalte in der Türkei vergleichsweise niedrig.

Steigender Inlandskonsum in Russland

Dass Russland heuer underperformed hat, führt Leil-Cooper in erster Linie auf den negativen Newsflow im Zusammenhang mit einigen Indexschwergewichten zurück. „Dabei sind die Bewertungen derzeit sehr attraktiv, vor allem im Vergleich zu den anderen BRIC-Staaten.“ Sie will in Russland nach eigenen Angaben weiterhin einen Fokus auf Unternehmen mit einem Exposure zu den „attraktiven strukturellen Gelegenheiten“ setzen – zu denen unter anderem der steigende Inlandskonsum zählt.

Hoher Anteil an russischen Energie-Unternehmen

Auffallend ist der hohe Anteil russischer Unternehmen – und hier vor allem aus dem Energiebereich – unter den zehn Top-Positionen im Fonds. Dazu zählen Sberbank, Gaszprom, Lukoil, Rosneft OJSC, JSC MMC Norilsk, Mobile Telesystem sowie der Gasproduzent Novatek. Ausnahmen stellen die Banken Powszenchna Kasa Polski (Polen), OTP (Ungarn) sowie Turkiye Halk Bankasi (Türkei) dar. 

Titelspezifische Überlegungen im Fonds

Restriktionen bezüglich des maximalen Anteils eines Landes im Fonds gebe es grundsätzlich nicht. Die Tatsache, dass Russland im Fonds über- und Polen untergewichtet ist – und das obwohl sich die polnische Wirtschaft zuletzt viel stärker entwickelt hat – führt Leil-Cooper auf reine titelspezifische Überlegungen im Zusammenhang mit dem Bottum-Up-Investmentansatz zurück. „Bei polnischen Banken sind wir beispielsweise nicht untergewichtet“, stellt sie klar.

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