Das ließ nicht nur an der geringen Zahl der Aussteller und Teilnehmer ablesen. Ein weiterer Anhaltspunkt dafür waren die Themen, die in den Vorträgen und Diskussionen behandelt wurden. Dabei ging es vor allem um grundsätzliche Fragen zu Produkten, Replikationsarten und den Unterschieden zwischen Indizes.
In den Diskussionen mit dem Publikum stellte sich heraus, dass die Investoren im Mittleren Osten genau die gleichen Wünsche haben wie in Europa oder den USA. So wurden die Themen Transparenz und Risikokontrolle genauso intensiv erörtert, wie ich es von europäischen Konferenzen gewohnt bin.
Zudem diskutierten auch die Teilnehmer in Dubai darüber, ob man Investitionen in den Aktienmarkt dieser Region aktiv oder passiv verwalten sollte und ob es besser sei, lokale oder internationale Manager zu nutzen. Dabei war deutlich herauszuhören, dass die Investoren aus dem Mittleren Osten für Aktienanlagen in ihrer Heimatregion aktive Fondsmanager gegenüber passiven Investments bevorzugen. Als Gründe dafür nannten sie die Ineffizienzen an den Märkten und dass sich viele Indizes aufgrund ihrer Zusammensetzungen schlecht nachbilden ließen. Dennoch ziehen die Investoren ETFs als Alternativen in Betracht - vor allem, um schnell Positionen in ihren Heimatmärkten aufzubauen.
UI-ChampionsCall mit ProfitlichSchmidlin: „Wir graben tiefer“ - Opportunitäten für langfristige Unternehmensbeteiligungen und Anleihe-Sondersituationen
„Wir graben tiefer“ - Opportunitäten für langfristige Unternehmensbeteiligungen und Anleihe-Sondersituationen„Im Jahr 2023 sind die Fundamentaldaten bei unseren Beteiligungen mit den Aktienkursen weit...Meiner Meinung nach wird es noch einige Jahre dauern, bis der Trend zu indexierten Investments auch im Mittleren Osten Einzug hält. Wie in anderen Märkten, werden auch dort große institutionelle Investoren den Weg bereiten. Somit ist es aus meiner Sicht notwendig, dass sich die Produktanbieter gerade in diesen Ländern um die Weiterbildung der Investoren bemühen, anstatt immer neue Produkte zu lancieren. Hinzu kommt, dass der Großteil der in Europa gelisteten ETFs den Investmentrichtlinien der Shariah entspricht. Damit kämen diese Produkte auch für die Investoren im Mittleren Osten infrage.
Für den Inhalt der Kolumne ist allein der Verfasser verantwortlich. Der Inhalt gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder, nicht die von Thomson Reuters.
Über den Autor Detlef Glow, MBA (UoW):
Glow begann im Jahr 2005 als Leiter der Fondsanalyse für Deutschland und Österreich bei Thomson Reuters - Lipper. Seit Anfang 2007 war er dort Leiter der Fondsanalyse für Zentral-, Nord- und Osteuropa. Seit Herbst 2010 ist Herr Glow Head of Lipper EMEA Research und damit Head of Lipper EMEA Research. Zuvor war er als Direktor Portfoliomanagement bei der Feri Wealth Management GmbH in Bad Homburg als Portfoliomanger für vermögende Privatkunden tätig. Seine Karriere begann Glow neun Jahre zuvor bei der tecis Holding AG in Hamburg, wo er zuletzt als Leiter der Fondsanalyse sowohl für das quantitative als auch das qualitative Fondsresearch der tecis Asset Management AG verantwortlich war.
Hier gelangen Sie zur Community-Page (nur für professionelle Investoren!).
Gastkommentare werden von anerkannten Experten verfasst, deren Meinungen nicht mit jener der e-fundresearch.com Redaktion übereinstimmen müssen.